Die Taxi-Zentrale Nürnberg eG hat aufgrund der Corona-Pandemie bereits Ende März ein rollierendes zweitägiges System in der Funkvermittlung und Flughafenaufstellerlaubnis eingeführt. Die Akzeptanz ist (mittlerweile) gut.
Als erste Taxi-Zentrale in Deutschland hat die Taxi-Zentrale Nürnberg eG ihr System in eine 50:50-Vermittlung umgewandelt. In einem Rundschreiben wurden die Mitglieder der Taxi-Genossenschaft über diesen außergewöhnlich wichtigen Schritt bereits Ende März informiert. Am ungeraden Tag, wie zum Beispiel am 27.4.2020, werden nur die Taxis mit ungeraden Taxi-Konzessionsnummern, wie zum Beispiel 475, von der Zentrale vermittelt, an geraden Tagen Taxi-Konzessionen mit geraden Zahlen. Da käme dann unter anderem das Taxi 466 zum Zug.
Christian Linz, Vorstand von der Taxi-Zentrale Nürnberg, hat auf Anfrage der Taxi Times die 50:50 Regelung erläutert: „Die Reaktion seitens der Kollegenschaft war anfangs durchwachsen, insbesondere, was die Vielzahl der 1-Taxi-Unternehmer anbelangt. Nachdem es sich um einen scharfen Eingriff in die Fahrautonomie des Unternehmers handelt, hatten wir zunächst nicht nur Zustimmung. Inzwischen ist weitestgehend Ruhe eingekehrt: halbe Arbeitszeit bei gleichem Umsatz.“
Die Zentrale weist ausdrücklich darauf hin, dass selbstverständlich auch weiterhin jeder Taxiunternehmen weiterhin seine Privat- und Stammkunden an allen Tagen fahren dürfe, ebenso Fahrten für den Behindertenfahrdienst. Rund vier Wochen nach der Einführung konnte man eine erste Zwischenbilanz ziehen. So seien durch die Funkteilung in der Spitzenzeit sind nie mehr als 150 Taxen „auf der Straße“, was es den Unternehmen ermögliche, zumindest jeden 2. Tag hinreichenden Umsatz zu erwirtschaften, der in etwa dem Umsatz des Normalbetriebes entspräche. Taxi-Unternehmen mit Personal seien außerdem in der Lage, für die Nichteinsatzzeit den Mitarbeiter kurzarbeiten zu lassen. „So besteht die Möglichkeit, dass jedes Geschäftsmodell die derzeit existenzielle Krise ökonomisch aushalten und überstehen kann, heißt es in einem Rundschreiben an die Nürnberger Taxiunternehmer.“
Wie lange man diese 50/50-Variante noch durchführen wird, verrät Christian Linz: „Perspektivisch kann ich Ihnen mitteilen, dass die derzeitige Beschlusslage vorsieht, die Funkregelung solange laufen zu lassen, wie es zu keinen Vermittlungsengpässen kommt. Mit anderen Worten: Wenn das Geschäft wieder anzieht, werden wir zum Normalbetrieb übergehen.“ hs
Grafik: Taxi Times
Auf welche Ideen man kommt in Krisenzeiten. Aber eine kluge Entscheidung. Viel Erfolg weiterhin den Nürnberger Kollegen
In Istanbul ist diese Regelung seid einem monat.
Diese Entscheidung ist nur zu begrüßen, da effektives Arbeiten dadurch ermöglicht wird.
Sollten andere Städte und Zentralen nachmachen. Denn für die Fahrer wird die Wartezeit erheblich verringert.
Nach genauerer Betrachtung nachvollziehbar und wahrscheinlich derzeit eine gute Maßnahme, bestmöglich durch diese (Auftrags)Krise zu kommen. Nörgler und Besserwisser gibt’s immer.