Nach Volkswagen hat auch Daimler ganz unverblümt verkündet, dass der Konzern beabsichtigt, in wenigen Jahren Personenbeförderung mit Robotertaxis auf eigene Rechnung durchzuführen. Insbesondere die Apps mytaxi, Via und Moovel verschaffen dem Autobauer die Grundlage dafür.
In Kooperation mit Bosch, wird Daimlers Chefstratege Wilko Stark in der Automobilwoche zitiert, rücke die Einführung entsprechender Systeme „in greifbare Nähe“. Autonome Fahrzeuge, die mit allen Verkehrs- und Wetterbedingungen klarkommen, sollen „in den kommenden zwei Jahren“ auf dem Markt sein. Laut Automobilwoche sind die Fahrzeuge auf der Basis der V-Klasse, von denen Daimler spricht, von vornherein als Robotertaxis konzipiert. Die Fahrzeuge sollen erst gar nicht Dritten angeboten werden, sondern der Konzern will den Profit mit den Mobilitätsdiensten seiner Fahrroboter selber machen. Die bereits an lebenden Fahrern getesteten Apps wie mytaxi oder Moovel und die dabei gewonnenen Big Data werden dem Konzern dabei helfen, so Daimler-Chef Dieter Zetsche. Ein ähnliches Konzept verfolgt bekanntermaßen auch Volkswagen.
Obwohl Daimler im internationalen Vergleich in der Entwicklung hinterherhinkt, meint Daimler-Boss Dieter Zetsche, ein Ass im Ärmel zu haben. Es komme nicht nur auf die Technik im Auto an, sondern man müsse auch Software-Plattformen von der Flottensteuerung bis hin zur Finanzierung beherrschen. Mit seinen Apps durch aufgekaufte StartUps sei Daimler bestens vorbereitet (Taxi Times berichtete in seinen Print-Ausgaben). mytaxi, Car2Go, Moovel, Via usw. sollen Daimler einen Vorteil im Wettbewerb verschaffen, den der Konzern offenbar hauptsächlich im eigenen Betrieb der Fahrzeuge und dem Anbieten von Transportdienstleistungen sieht.
Bei der Entwicklung von Robotertaxis werden GM und Waymo von der internationalen Presse noch vor Daimler als führend angesehen. Die Roboter der Amerikaner fuhren bereits tausende Kilometer im Testbetrieb. Da scheint es seit einigen Wochen schon wichtiges PR-Ziel von Daimler, dieser Ansicht zu widersprechen. Wenigstens in den deutschen Medien behauptet Daimler seine Führungsposition: Mit einer erneuten Ankündigung von Bosch, in wenigen Monaten die ersten autonomen Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Die Straße, von der die Kooperation Daimler-Bosch spricht, befindet sich nach Einschätzung des Manager Magazin höchstwahrscheinlich in den USA, da die Zulassungverfahren dort einfacher wären.
Waymos Fahrroboter sollen bereits knapp 570.000 Kilometer zurückgelegt haben, bei denen der Sicherheitsfahrer im Durchschnitt nur alle 9000 Kilometer hätte eingreifen müssen. Bei GM habe es alle 2000 Kilometer einen Zwischenfall gegeben und bei Mercedes alle 3 Kilometer, berichtete das Manager Magazin. Die selbstfahrenden Mercedes legten dabei insgesamt nur 1750 Kilometer zurück. prh
Symbolfoto: Daimler
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