Einmal im Jahr treffen sich die Verantwortlichen der Taxi-Aufsicht aus den gesamten Vereinigten Staaten von Amerika, um bei der Jahresversammlung der International Association of Transportation Regulators (IATR) zu netzwerken.
Diese „größte IATR-Konferenz aller Zeiten“ fand vom 19. – 24. September in New Orleans statt und verzeichnete 200 Teilnehmer quer durch die US-Bundesstaaten und vereinzelt auch einige Kollegen aus Kanada, Europa, dem Nahen Osten und Australien. Das Themenfeld reichte von Apps (was keine Überraschung war) bis zur Barrierefreiheit.
Letztendlich hatten aber auch allen anderen Topics einen Bezug zu diesen beiden wichtigen Themen. Nicht nur das Konferenzprogramm – leider getrübt durch viele Zeitüberschreitungen, eine typische IATR-Krankheit – war interessant, sondern auch das von New Orleans inspirierte Abendprogramm, bei dem die Teilnehmer ordentlich auf den Putz hauen konnten. Die erwartete kontroverse Schlussdiskussion am Ende der Konferenz blieb wegen des verspäteten Beginns bzw. der Abwesenheit der Redner von den Apps Uber, Sidecar und Lyft aus.
Barrierefreie Apps
Das Institute of Justice, das sich oft für die Deregulierung einsetzt, und die WINGZ-App mussten das Thema Apps gegen einflussreiche Persönlichkeiten aus der Taxi- und Mietwagenbranche verteidigen – Blair Davies (vom Australischen Taxi-Verband ATIA), Bill Rouse (als Vertreter des US-Taxi-Verbandes TLPA) und Richard Antonacci (Medallion Investors Signature Financial). Die eine Seite setzte sich für mehr (gesetzlichen) Freiraum für Apps und Innovationen im Mobilitätsbereich ein, während die andere die Bedeutung von lizenzierten Fahrern, Fahrzeugprüfungen und ordnungsgemäßer Versicherung hervorhob.
US-Senator Tom Harkin, der sich seit den 60er Jahren für Barrierefreiheit ausspricht und dazu beigetragen hat, dass das Americans with Disabilities Act (ADA) (US-amerikanisches Schwerbehindertengesetz) erlassen wurde, erinnerte auf der Konferenz daran, dass Maßnahmen für Barrierefreiheit vielen Nutzern der öffentlichen Personenverkehrsmittel zugute kommt. „Taxis und Mietwagen, auch wenn das ADA darauf keine Anwendung findet, müssen für mehr Barrierefreiheit sorgen“, so Harkin. „New York hat sich bereits zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Hälfte der Taxi-Flotte barrierefrei zu machen.
Mehr dazu in der Print Ausgabe Taxi Times November 2014