Die Verkehrsregeln in Dresden lassen vielerorts nicht erkennen, dass Taxis zum ÖPNV gehören. Die letzten Meter (oder die letzte Meile) zum Hotel müssen die Fahrgäste mitunter laufen. Die Taxibranche beschwert sich und die Stadtverwaltung stellt Bedingungen für Gespräche.
Wie ‚tag24‘ berichtet, fordert die Dresdner Taxigenossenschaft bessere Verkehrsbedingungen. Ein Problem seien Straßen in teils sehr schlechtem Zustand, die den Autos zu schaffen machten, das größere Problem aber die, bis auf wenige Ausnahmen, für den Taxiverkehr nicht freigegebenen Bus- und Bahnspuren. Dies verlängert die Wartezeiten im Stau, erhöht somit die Fahrpreise und senkt die Durchlaufgeschwindigkeit. Das stößt auch bei Fahrgästen auf Unverständnis.
Den Arbeitsalltag erschweren auch die Einfahrtverbote in Fußgängerzonen, um beispielsweise gehbehinderte Fahrgäste direkt vor die Haustür zu bringen oder Hotelgäste mit ihrem Gepäck nicht „durch den Regen“ waten zu lassen. Verstöße werden nicht geduldet, sondern mit Bußgeldern in Höhe von mindestens 20 Euro belegt.
Jan Kepper von der Dresdner Taxigenossenschaft, der vor kurzem den in Ruhestand getretenen Henry Roßberg beerbt hat, äußert gegenüber ‚tag24‘ die Forderung an die Stadtverwaltung, den Taxiverkehr als Teil des ÖPNV wahrzunehmen, was er ja schließlich ist und endlich die Verkehrsregeln entsprechend anzupassen.
Die Stadtverwaltung äußert durch den Stadtsprecher Kai Schulz: „Die Verwaltung kommt gerne dazu mit der Genossenschaft ins Gespräch, wenn diese auch bereit ist, unsere Erwartungen ernst zu nehmen, insbesondere was die Freundlichkeit und Offenheit der Taxifahrer gegenüber internationalen Gästen betrifft.“
In diesem Zusammenhang lässt ‚tag 24‘ auch noch mal das Büro vom Dresdner OB Dirk Hilbert (FDP) zu Wort kommen, welches zwei Beschwerden in den vergangenen Jahren zum Anlass nimmt, ein diskriminierendes Auftreten von Taxifahrern anzuprangern und noch einmal auf den bereits im Dezember 2017 geforderten Verhaltenskodex für Dresdner Taxifahrer hinzuweisen. Dies überrascht, zumal Jan Kepper von der Taxigenossenschaft, kein Problem sieht. Dieser Ansicht schließt sich auch der Dresdner Tourismus Chef Johannes Lohmeyer an: „In der Regel werden Taxifahrer in Dresden von unseren Gästen für ihre Freundlichkeit und ihre Offenheit gelobt“. Auch dem Sächsischen Flüchtlingsrat sollen keine Beschwerden bekannt sein.
Hier werden zwei Themen eigenartig miteinander verknüpft. Und trotzdem: Die Erfüllung der Forderungen der Taxifahrer könnte schon mal helfen, bei allen Fahrgästen den Eindruck von Service deutlich zu erhöhen.
Das „newsportal tag24“ gehört laut wikipedia übrigens zu 40 Prozent dem Medienbeteiligungsunternehmen der SPD, der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft, die wiederum an CleverShuttle beteiligt ist. ys
Symboldbild: pixabay
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…mehrfach bei Besuchen in Dresden mit Taxen gefahren, stets superfreundliche Kollegen erlebt.
Harald Müller, MX-Krankentransport Göttingen
Die SPD ist an CleverShuttle beteiligt? Okaaayyyy…