Hohe Umsatzeinbußen durch illegal agierenden Wettbewerb treiben den Taxiverband Basel an. Durch Gespräche und Aufklärung bei Behörden und Politik setzt man sich für einen fairen Wettbewerb ein.
Erst im April dieses Jahres gegründet, hat der Taxiverband Basel alle Hände voll zu tun, denn es sind einfach zuviele Steine, die sich dem Basler Taxigewerbe derzeit in den Weg legen.
Wie das Newsportal Baseljetzt berichtet, hat man in Basel ganz tief Luft geholt, um alle bestehenden Probleme mit illegalem Wettbewerb anzugehen. Nach wie vor ist die Situation am Basel Airport für viele Taxiunternehmer untragbar und eins der wichtigsten Themen des Verbandes. Die Taxiunternehmer zahlen eine Jahresgebühr, damit sie sich mit Ihren Fahrzeugen am Flughafen aufstellen dürfen, was manchmal stundenlanges Anstehen voraussetzt. Der Wettbewerb soll aber die Fahrgäste direkt im Flughafengebäude ansprechen und ‘abfischen’.
Verbandschef Zeynel Altun sagte gegenüber Baseljetzt. „Die Fahrer warten in der Ankunftshalle auf Kundschaft und fangen sie ab.“ Weil das regelwidrig ist, kommt es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Fahrern.
Uber spielt den Ahnungslosen und ist sich keiner Schuld bewusst. So soll die App schließlich nicht für solche Praktiken ausgelegt sein und deswegen mache es für die Fahrer keinen Sinn potenzielle Fahrgäste anzusprechen. Wie auch in Deutschland stellt sich der Fahrtenvermittler als Freund des Taxigewerbes dar, welcher eine Kooperation mit dem Taxi suche. Die Basler Verbandsvertreter können darüber natürlich nur müde lächeln, bekommen aber auch vom Flughafenbetreiber keine Rückendeckung. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Flughafen gar nicht in der Schweiz liegt, sondern in Frankreich, wo es wiederum Unterschiede in der Gesetzgebung gibt.
Ein weiteres Problem, was der Verband in Angriff nimmt, sind die vielen Fahrten, die sich ortsfremde Taxis in Basel unter den Nagel reißen. Sie kommen meist aus dem Kanton Basel Land und würden sich häufig unrechtmäßig aufstellen. Gegen diese Praktiken will der Verband vorgehen und ist dazu mit Polizei und Behörden im Gespräch. Diese haben zugesagt – personelle Ressourcen vorausgesetzt – die Fahrzeuge im Umfeld von Großveranstaltungen oder speziell an Wochenenden vermehrt zu kontrollieren. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Fahrzeuge einerseits als Taxi, aber auch als Uber-Fahrzeug eingesetzt werden. Gegen eine Aufstellgebühr ist es sogar Taxis aus dem Baselbieter Gebiet gestattet, sich in Basel-Stadt bereitzuhalten.
Der Anwalt Yves Waldmann, der dem Verband beratend zur Seite steht, zieht derzeit noch einen verwaltungsinternen Weg vor, bevor in der Konsequenz die Fahrer ohne entsprechende Bewilligung angezeigt werden.
Der Austausch zwischen den beteiligten Parteien hat für den Verband eine hohe Priorität. So will man, um den Kontakt untereinander zu verbessern, einen „runden Tisch“ ins Leben rufen – eine Institition, die sich in der bayerischen Landeshauptstadt München bewährt hat. Zudem befindet sich ein Taxi-Café bereits in der Planungsphase. Dort sollen sich Taxifahrer treffen können, um sich auszutauschen, oder gemeinsam die Pause zu verbringen. Für Verbandschef Zeynel Altun ist es das Ziel an der Gesetzgebung etwas zu ändern, damit das Basler Taxigewerbe langfristig wieder eine gute Basis hat, auch in Zukunft zu überleben. sg
Beitragsfoto: Basel Foto: Albrecht Fietz auf Pixabay