Wischen, reiben und sprühen. Es gibt viele Wege, ein Taxi zu desinfizieren. Collonil verspricht die Fahrzeugdesinfektion aus der Dose.
Das in Berlin ansässige Traditionsunternehmen dürfte den meisten Lesern wegen ihrer Schuhpflegemittel bekannt sein. Mit der neuen Serie `bleu Sanitizer´ ist mittlerweile auch eine Produktlinie vorgestellt worden, die sich ganz der Desinfektion widmet. Neben der üblichen Handreinigung zielt ein Produkt direkt auf die Fahrzeugdesinfektion ab. Collonil stützt sich dabei auf die Erkenntnis des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), wonach das SARS-CoV-2 Virus nach starker Kontamination bis zu drei Stunden als Aerosol in der Luft, bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu drei Tagen auf Edelstahl und Kunststoff überleben kann. Somit bietet das Auto also viele Flächen, die zum Schutz der Fahrgäste intensiv desinfiziert werden müssen – was mit der Hand und nur mit großem Zeiteinsatz möglich ist.
Der `Sanitizer Car´ soll diesen Arbeitsschritt erleichtern. Er basiert auf Ethanol und ist in einer Dose mit 100ml Fassungsvermögen erhältlich. Der TÜV Rheinland hat bestätigt, dass `Sanitizer Car´ unkritisch für die im Fahrzeug verwendeten Materialien ist. Zur Fahrzeugdesinfektion stellt man die Dose zentral im Fahrzeug auf, schaltet die Lüftung an, rastet den Sprühkopf ein und schließt alle Türen. Innerhalb von 2 bis 3 Minuten ist die Dose völlig entleert und der Desinfektionsvorgang abgeschlossen. Anschließend muss der Wagen lediglich kräftig gelüftet werden und ist dann sofort wieder einsatzbereit.
Die beiden Brüder H. und I. Köseler vom Münchner Taxiunternehmen MucCab haben das Produkt getestet und bescheinigen dem `Sanitizer Car‘ eine einfache Handhabung. Im Nachgang zur Desinfektion erinnere lediglich ein dezenter Duft an den Reinigungsvorgang.
Ein wichtiger Hinweis auf dem Produkt lässt allerdings zunächst aufhorchen. Dort wird empfohlen, die Dose nicht bei einer Temperatur unterhalb von 10 Grad Celsius einzusetzen, was zunächst gegen einen Einsatz bei winterlichen Temperaturen spricht.
Hier stellt Dr. Ulrich Drechsler, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Collonil, klar: „Der Hinweis bezieht sich auf die Außentemperatur, sofern auch das Spray diese Temperatur aufweist. Ist das Spray deutlich kälter, weil z.B. im Auto gelagert, dann sprüht es nicht mehr richtig. Ist das Spray wärmer, beispielsweise über 15 Grad, dann darf das Auto selbst auch kälter sein (bis ca. 0 Grad).“
Für den Endverbraucher verlangt Collonil für eine Dose der Auto-Desinfektion rund 3,25 Euro brutto. Gewerbliche Kunden bekommen bei Abnahme eines Gebindes mit zwölf Dosen die Dose zum Nettopreis von 1,65 Euro. Bei einer Abnahme von zwölf Gebinden à zwölf Dosen wird zudem ein Rabatt von 15 Prozent gewährt. sg
Beitragsfoto: Taxi Times