Im Rahmen des Mobilitätsgipfels in der vergangenen Woche, kamen Vertreter von Verbänden, Politik und Wirtschaft zusammen, um über die Zukunft der Mobilität zu diskutieren. Ein Thema war beispielsweise die Bedeutung von synthetischen Kraftstoffen für den Verkehr der Zukunft.
Wenn man dem Tagesspiegel glauben darf, dann konnte bei dem Zusammentreffen ein großes Missverständnis aufgeklärt werden, denn Oliver Blume, seines Zeichens der aktuelle Chef des VW Konzerns, machte keinen Hehl mehr daraus, wo er den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen sieht.
Für Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP sollte es zu einer peinlichen Veranstaltung werden: Anstatt der wohl erhofften Rückendeckung aus der Industrie bekam er einen Korb für den Einsatz von E-Fuels in neuen Fahrzeugen.
Lindner und Parteifreund Verkehrsminister Volker Wissing hatten sich von dem neuen Brennstoff erhofft, mit ihm den Klimaschutz ohne zeitgleichen Verzicht für die deutschen Autofahrer zu wuppen, doch anstatt eine elegante Lösung zu liefern, steht die deutsche Klimapolitik jetzt ohne Hose da. Wie die Mobilitätswende bzw. die Antriebswende ihren Weg gehen soll, die Frage wird die FDP aktuell nicht beantworten können.
Wie VW-Boss Blume auf dem Mobilitätsgipfel medienwirksam verlauten ließ, soll der synthetische Sprit zwar eine Zwischenlösung für Bestandsfahrzeuge sein, aber – und das sieht man auch an den Pressemitteilungen des Konzerns – der Schwerpunkt liegt auf der E-Mobilität. Auch wenn es schwerfällt, die Tage des Verbrenners sind gezählt.
Jetzt fehlt ein politisches Konzept, das einen Weg aus der Misere aufzeigen könnte. Wie der Tagesspiegel weiter berichtet, soll der Expertenbeirat Klimaschutz „zeitnah weitere Optionen entwickeln, wie die bestehende Emissionsminderungslücke im Verkehr bis 2030 geschlossen werden kann“, allerdings nicht ohne „die Akzeptanz aller Akteure für den Transformationsprozess besonders zu berücksichtigen.“ sg
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