Wo bleibt die Gegenoffensive des Taxigewerbes beim Kampf um die Premium-Kunden? Berliner Taxiverbände und die Zentrale gehen mit gutem Beispiel voran.
Wenn Geschäftskunden verstärkt auf Chauffeurdienste vertrauen, verliert das Taxigewerbe Kundschaft. Dies ist doppelt schmerzhaft, denn viel schwerer als der quantitative Aderlass einer bestimmten Anzahl von Fahrten wiegt der qualitative Verlust. Premiumkunden haben Geld, können sich längere Taxifahrten leisten und sind während der Tour angenehme Fahrgäste.
Im Gegenzug erwarten sie von den Taxifahrern ein hohes und verlässliches Qualitätsniveau. Das bieten viele Taxiunternehmen und deren Fahrer – aber eben nicht alle. Die Schwachpunkte des Taxis spricht die Konkurrenz ganz offen an. „Wir schalten das Glückspiel aus“, verspricht der Blacklane-Geschäftsführer Jens Wohltorf.
Um Premiumkunden also nicht an externe Wettbewerber zu verlieren, muss das Zufallsprinzip ausgeschlossen sein. Der Kunde will die Garantie, dass er jederzeit und an jedem Ort ein Qualitätstaxi bekommt. Das ist ein großes Versprechen und es muss von möglichst vielen Taxizentralen gegeben und natürlich auch eingehalten werden.
Taxi Berlin arbeitet an diesem Versprechen. Die Vermittlungszentrale, an die über 5.500 Taxis angeschlossen sind, schult derzeit – in Zusammenarbeit mit den Verbänden – seine besten Unternehmer und deren Personal zu „VIP-Fahrern“. Es geht dabei um Tipps und Hintergrund-Wissen, um gegenüber dem Kunden als das aufzutreten, was man ist – ein Profi am Steuer. Als Profi, der durch seine Fahrweise, sein Auftreten und seine Kommunikationsfähigkeit ein angenehmes Klima schafft. „Der Fahrgast muss hinterher besser gelaunt aussteigen, als er eingestiegen ist“, bringt es Schulungsleiter Detlef Freutel auf den Punkt.
Eine schriftliche Prüfung am Ende des Kurses soll sicherstellen, dass der Teilnehmer die Inhalte auch verinnerlicht hat. Als Belohnung erhalten die Fahrer einen VIP-Ausweis und das entsprechende Merkmal in der Vermittlungszentrale von Taxi Berlin, mit dem sie dann bei Bestellungen von Premium-Kunden bevorzugt werden.
„Es ist Zeit, dem qualitätsbewussten Kunden eine Marke zu bieten“, erläutert der Taxiunternehmer Michael Blanke, warum er sich zum VIP-Fahrer hat weiterbilden lassen.
Blanke zählt zu den ersten Kursteilnehmern. Seit Projektstart im Januar wurden bereits über 400 VIP-Fahrer ausgebildet. Die Kurse sind…
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