Einer der am meisten thematisierten Unterschiede zwischen Taxi und Mietwagen ist die Ortskenntnis der Fahrer. Meldungen über Verfehlungen von Mietwagenfahrern lenken die Aufmerksamkeit in letzter Zeit aber immer häufiger auf einen weiteren bedeutenden Unterschied.
Auf allen möglichen Kanälen wie Whatsapp, Facebook usw. werden immer wieder einmal mehr oder weniger sensationsverdächtige Geschichten verbreitet, die auf einen weiteren bedeutenden Unterschied – neben der Ortskunde – zwischen Taxifahrern und Pseudo-Taxi-Fahrern, sprich Uber-, Lyft-, Moia-, Clever-Shuttle-Fahrern usw. aufmerksam machen. „Für diese junge Studentin endet eine Uber-Fahrt tödlich.“ – „Uber-Lenker mit fünf Fahrgästen hat 1,1 Promille.“ – „Der Uber-Fahrer rastete komplett aus.“ Oder eine Filmsequenz mit einem Mietwagenfahrer, der an einer Ampel stehend am Steuer eingenickt ist.
Oder kürzlich: „Die gruselige Geschichte einer Frau, die merkt, dass mit ihrem Taxifahrer irgendwas nicht stimmt.“ Wenn in der Überschrift das Wort Taxi steht und sich im Artikel dann herausstellt, dass es in Wahrheit um einen von Uber vermittelten Mietwagen geht, steckt meistens die Springer-Presse dahinter, Anteilseigner von Uber und stets bemüht, das Taxigewerbe mit Übertreibungen oder dreisten Lügen in Misskredit zu bringen.
In diesem Fall ist es anders. Das wahrheitswidrig als Taxi bezeichnete Auto war kein Uber-Mietwagen, sondern ein Lyft-Mietwagen, und die Story stammt nicht aus der Springer-Märchenschmiede, sondern aus der Illustrierten „Stern“, dem seit 1948 erscheinenden Wochenmagazin vom Hamburger Verlag Gruner + Jahr, einem Unternehmen der Bertelsmann Media Group.
Der Artikel beginnt mit einer längeren Einleitung über Frauen, die sich alleine zu fremden Männern ins Auto setzen, um eine Dienstleistung wahrzunehmen, und denen dann ungeschützt ausgeliefert sind. Wer nun eine blutrünstige Geschichte erwartet, bei der die Frau nur knapp überlebt, wenn überhaupt, wird zwar nicht bedient, doch wird die Unsicherheit thematisiert, ob der Fahrer einfach seinen Job machen wird, oder ob er sich anders verhält und dem Fahrgast Grund gibt, verängstigt zu sein.
Die Geschichte endet so, wie es gemeinhin mit dem Wort „glimpflich“ beschrieben wird, was die weitgehende körperliche Unversehrtheit aller Beteiligten beinhaltet, jedoch meist wenig über die erlittenen psychischen Traumata aussagt: Der Lyft-Fahrer im texanischen Houston beginnt irgendwann, einen seltsamen Weg durch dunkle, verlassene Gebiete ohne Mobilfunkempfang zu fahren, der Frau unangemessene Komplimente zu machen und seltsames Zeug zu reden, worauf sie sich mit zunehmender Verzweiflung um Kopf und Kragen redet, um ihn – zum Glück erfolgreich – zur Rückkehr in zivilisiertes Gebiet und zum Verzicht auf etwaige Straftaten zu bewegen, bevor sie schweißgebadet und zitternd aussteigt und um die 60 Dollar zu viel bezahlt, die sie aber auf ihre Beschwerde hin vom eher gleichgültig reagierenden Anbieter Lyft zurückbekommt. Der Fahrer verliert später seinen Job.
Eine naheliegende Schlussfolgerung, die man nur allzu gerne schnell zieht: Hätte die Frau besser ein Taxi genommen und kein Pseudo-Taxi, da hätte ein amtlich unbescholtener Fahrer drin gesessen, denn einen Taxischein bekommt man schließlich nur mit Führungszeugnis, während Uber und Lyft beinahe jeden Freigänger nehmen, wenn er sich denn ausbeuten lassen möchte, weil er keinen seriösen Job bekommt.
In den USA ist es dafür in vielen Städten zu spät, denn da gibt es kein Taxigewerbe mehr. Zumindest für Europa ist das Argument aber nicht von der Hand zu weisen. In den aktuellen Taxi-Times-Ausgaben für Berlin und München sowie in einer Radiosendung vom 2. Mai hieß es im Beitrag darüber, wie Taxifahrer ihre Fahrgäste über die Nachteile von Pseudo-Taxi-Anbietern aufklären können, unter der Überschrift „Pseudo-Taxi-Anbieter bieten weniger Sicherheit“:
≪ Da Mietwagenfahrer ihre Erlaubnis ohne jede Schulung oder Prüfung „hinterhergeworfen“ bekommen, ist der Job besonders interessant für Personen, die keinen seriösen Job finden. So ist unter Uber-Fahrern nicht nur der Anteil der Vorbestraften überdurchschnittlich hoch. In Schweden sind laut Taxi Deutschland eG vier von zehn Uber-Fahrern polizeibekannt, unter anderem wegen Trunkenheit am Steuer, Diebstahls, Körperverletzung, schweren Drogenhandels, Freiheitsberaubung oder Körperverletzung. Von Dezember 2012 bis August 2015 gab es weltweit 6160 Meldungen über sexuelle Übergriffe durch Uber-Fahrer (alle vier Stunden einen), von denen Uber immerhin 170 bestätigt hat (alle sechs Tage einen). Bei Uber-Auftragsvermittlung an Privatpersonen mit Privatautos – das wurde bis zum gerichtlichen Verbot auch in Deutschland praktiziert – kann man nur erahnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, an einen persönlich unzuverlässigen, übermüdeten oder Drogen konsumierenden Fahrer bzw. in ein technisch mangelhaftes Fahrzeug zu geraten. Oder glauben Sie, Uber kontrolliert jeden Fahrer und jedes Fahrzeug? Auch in Europa gilt es aufgrund der schlechten Bezahlung durch Uber als häufig, dass Mietwagenfahrer so viel Zeit am Steuer verbringen müssen, dass sie häufig im Auto übernachten und viel zu wenig schlafen. Möchten Sie bei so einem Fahrer einsteigen? ≫
Nun wird kein Mensch als Verbrecher geboren, und bevor jemand vorbestraft war, war er unbescholten und beging irgendwann eine Tat, die ihm seine erste Strafe einbrachte. Man könnte nun recherchieren, wie viele Erst-Straftäter zu Wiederholungstätern werden, doch fest steht: Wer bestimmte Vergehen auf dem Kerbholz hat, wird in den meisten Rechtsstaaten keinen Taxischein mehr besitzen können, und hier liegt der entscheidende Unterschied: Für Taxifahrer ist im Zweifelsfall nach der ersten Straftat Schluss, da bei Ausstellung oder Verlängerung des Taxischeins ein aktuelles Führungszeugnis vorzulegen ist. Bei Pseudo-Taxi-Anbietern findet so ziemlich jeder einen Job, so lange er nicht hinter Gittern sitzt.
Das Fazit brachte Michaela John, Geschäftsführerin der Erfurter Funkzentrale Das City Taxi AG, in der von Taxi Times moderierten Whatsapp-Gruppe „Aktionstage – Taxi“ treffend auf den Punkt: „Wir sollten damit werben, dass wir Fahrpersonal einsetzen, welches ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegt und somit vertrauenswürdig ist!“ ar
In Deutschland müssen Taxi- und auch Zmoetwagen-Fahrer ein einwandfreies Führungszeugnis haben. Es wird bei beiden in identischem Verfahren von der die Fahrerlaubnis ausstellenden Behörde angefordert, und zwar bei Ersterteilung sowie jeder Erneuerung. In Deutschland ist somit der einzige Unterschied nur der Nachweis über die nachgewiesene Ortskunde. Sprich, auch ein Taxler aus Berlin darf überall im ganzen Land Mietwagen fahren, Taxi aber nur dort, wo er die Ortskunde nachgewiesen hat und dies auch in seiner Fahrerlaubnis eingetragen wurde.
Naja, ein Großteil der Uberfahrer sind Ausländischer Herkunft die sehr schlecht Deutsch sprechen können oder gar kein Deutsch. Teilweise sind diese auch aus den EU Ländern und werden Phasenweise hier in der BRD eingesetzt und sprechen nur Englisch. Bei Anfrage des Führungszeugnises für den Personenbeforderungsschein, wird dieser höchstwahrscheinlich kaum oder keine Einträge vorweisen, da ja bekanntlich noch nicht lange in der BRD. Was früher in ihren Leben war steht in den Sternen.und bitte nicht falsch verstehen,ich bin selber Ausländer.Es geht hierbei nur um das Führungszeugnis und das warum es wenig oder keine Einträge gibt.
Wenn ich als Mietwagenfahrer so manchen Taxifahrer beobachte wird mir schlecht. Demotiviert vom schlechten Lohn und gelangweilt von der vielen Warterei kommen viele dann auch bei Kundenbesuch nicht in die Gänge und warten brav am Lenkrad bis der Fahrgast alles alleine bewältigt hat.
Die Taxibranche hat vieles verschlafen und tümpelt oft in der Vergangenheit rum.