Mit einem offiziellen Kick-off Termin im Stuttgarter Clubhaus des ADAC Württemberg wurde die neue Initiative zur Luftreinhaltung offiziell gestartet.
Die knapp 700 Stuttgarter Taxis legen an einem einzigen Tag über 100.000 Kilometer zurück. Für den Initiator, den ADAC Württemberg, ist ein Eco-Taxi-Label deshalb ein vielversprechender Ansatz, um die Schadstoffbelastung der Stuttgarter Atemluft zu verbessern.
Für die Taxiunternehmer verspricht das Eco-Taxi neben dem Umweltaspekt auch eine höhere Auslastung. Denn der ADAC hat Partner gefunden, die sich verpflichtet haben, in Zukunft und bei Verfügbarkeit ausschließlich auf das Eco-Taxi zurückzugreifen. Ähnlich wie beim Vorbild München, wo es bereits über 300 Eco-Taxis gibt, sind im besonderen Maße Hotels vertreten. In Stuttgart sind das namentlich die Hotels Le Méridian, das Steigenberger Graf Zeppelin sowie das Maritim Hotel. Dass auch andere Unternehmenszweige ihre gesellschaftliche Verantwortung ernstnehmen, zeigte die Anwesenheit eines Vertreters der Commerzbank.
Aber auch das Taxigewerbe war prominent vertreten. Dietmar Plag, Vorstand der Taxi Auto Zentrale Stuttgart, sagte dem Label im Rahmen des Pressegesprächs seine volle Unterstützung zu. Mit Iordanis Georgiadis war der Stuttgarter Taxiverband vertreten, welcher von Beginn an das Bindeglied zwischen dem ADAC und den beteiligten Taxiunternehmern darstellte. Georgiadis unterstützt die Zusammenarbeit und das Projekt vollumfänglich: „Wenn zwei Branchen so stark die Mobilität prägen, ist so eine Kooperation zwingend notwendig. Das Projekt Eco-Taxi soll die Emissionen in Stuttgart reduzieren. Wir haben als Gewerbe die Chance, unseren Beitrag zu leisten.“
Damit ein Taxi das Eco-Taxi-Label bekommt, muss es drei Vorgaben erfüllen. Zum einen darf der Wagen kaum Feinstaub und Stickoxide emittieren. Des Weiteren müssen die Fahrzeuge sehr wenig CO2 ausstoßen. Das Besondere bei dem Öko-Label ist, dass sich der ADAC nicht an den offiziellen Werksangaben orientiert, sondern in eigenen Tests die Ökobilanz des Fahrzeugs im realen Fahrbetrieb testet. Dabei ist es egal, ob der Wagen über einen Benzin- oder Dieselmotor verfügt, mit Gas oder Strom fährt.
Welche Fahrzeuge eine Chance auf das Eco-Label haben, kann man einer vom ADAC bereitgestellten Liste entnehmen. Aktuell ist die Auswahl erstaunlich gering, denn nur wenige wirklich taxitaugliche Fahrzeuge sind auf der Liste zu finden. Daran liegt es auch, dass die ersten 14 Stuttgarter Eco-Taxis zu einem Großteil aus dem Hause Toyota stammen. Damit auch die Fahrgäste die Fahrzeuge erkennen können, sind spezielle Aufkleber auf dem Armaturenbrett und in den hinteren Seitenscheiben positioniert. Auf Ihnen sind auch der Fahrzeugtyp und Angaben zum Schadstoffausstoß vermerkt. Vor den Augen der Presse wurden die ersten Fahrzeuge, darunter auch ein Tesla Models S, mit dem für Stuttgart neuen Label beklebt.
Für den ADAC Württemberg ist das Label durchaus mit Aufwand verbunden. Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, betonte, dass es ein wichtiges Anliegen des ADAC sei, etwas aktiv gegen die Luftverschmutzung zu tun. Allein schon die Lage des Clubhauses direkt an Deutschlands schmutzigster Straße unterstreiche das Eigeninteresse. Wichtig, so bemerkte Metz, sei es, durch aktive Schadstoffvermeidung an der Luftreinhaltung mitzuwirken.
Bis das Stuttgarter Eco-Taxi in den Köpfen der Fahrgäste und vor allem bei den Taxiunternehmern angekommen ist, wird es vermutlich noch eine Weile dauern. Mit den aktuell 14 zertifizierten Fahrzeugen wird die Nachfrage sicher nicht zu decken sein, deshalb wird die Eco-Taxi-Vermittlung erst richtig Fahrt aufnehmen, wenn sich ca. 50 bis 60 Fahrzeuge angeschlossen haben. Für Georgiadis vom Taxiverband Stuttgart ist das aber nur eine Frage der Zeit: „Wenn der Toyota Auris und der RAV 4 den ADAC-Ecotest durchlaufen haben, dann wird sich auf einen Schwung das Eco-Taxi etablieren.“
Taxiunternehmer und Unternehmen, die Interesse an dem Programm haben, können sich direkt an den ADAC Württemberg, die Taxi Auto Zentrale Stuttgart und an den Taxiverband Stuttgart wenden.
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.