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Ehemaliger Bundestagsfahrdienst fährt jetzt für UberX

von Nicola Urban
29. Mai 2017
Lesedauer ca. 2 Minuten.
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Der Protestkorso von RocVin. Foto: RocVin

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Das Berliner Unternehmen „Rocvin“ ist seit einigen Wochen offizieller Partner der UberX-Applikation. Man betreibe diese Kooperation als Testphase, teilt das Unternehmen auf seiner Homepage mit. Die veröffentlichten Beförderungspreise sind Kampfpreise gegenüber dem Taxigewerbe.

Rocvin gibt an, ausschließlich auf konzessionierte Mietwagen zurückzugreifen. Mit mehr als 200 Fahrzeugen bietet RocVin neben Behördenfahrdiensten auch Limousinen-Service, Sightseeing und Fuhrpark-Lösungen. Jetzt kooperiert Rocvin mit UberX. Auf seiner Homepage hat „Rocvin“ die Beförderungsentgelte veröffentlicht. Demnach unterscheiden die Anbieter zwischen einem Normal- und einem Wochenendtarif. Der Grundpreis liegt bei zwei Euro. Im Normaltarif liegt der Kilometer bei 1,10 Euro, im Wochenendtarif bei 1,60 Euro. Der Preis pro Minute beträgt 30 Cent.

Von dauerhaft kalkulierbaren Preisen kann allerdings keine Rede sein: Bei hoher Nachfrage können sich die Fahrpreise erhöhen, heißt es auf der Homepage. Der Faktor der Erhöhung werde vor Bestellung der Fahrt in der App angezeigt.

Rocvin war bisher als Bundestagsfahrdienst in Erscheinung getreten. Doch der Bundestag hatte sich letzten Sommer dazu entschlossen, den Auftrag ab dem Sommer 2017 einem staatseigenen Betrieb, der BW Fuhrpark Service GmbH als neuen Vertragspartner zu übertragen. Begründet wurde die Entscheidung vor allem mit dem Umstieg auf umweltfreundliche Antriebe. Durch den Einsatz von E-Fahrzeugen solle der „Einstieg in das Konzept nachhaltiger Mobilität“ vollzogen und der CO2-Ausstoß deutlich gesenkt werden. Zudem waren viele Abgeordnete unzufrieden mit Rocvin. Grund des Anstoßes: schlechte Abgaswerten der Automobile und die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Fahrer. Einem Bericht des SWR zu Folge sollten die Fahrer übernommen werden und die Bezahlung dann auch deutlich über dem branchenüblichen Niveau liegen. Doch nach den ersten Bewerbungsgesprächen der Fahrer herrscht offenbar Ernüchterung. Ein Fahrer äußert sich dazu in einem Interview mit dem SWR: „Zum künftigen Gehalt gab es nur vage Angaben. Könnte am Ende mehr sein, aber auch weniger. An Feiertagen oder Wochenende wollen sie keine Zuschläge zahlen – da kriegst du bei RocVin das Doppelte. Das lohnt sich überhaupt nicht.“ Er hat inzwischen die Zusage, dass er bei RocVin bleiben darf. Doch vielen anderen wurde gekündigt.

Der Protestkorso von RocVin.
Foto: RocVin

Gestern machten die Fahrer ihrem Frust Luft und machten zusammen mit Verdi mit einem Protestkorso auf sich aufmerksam. Von 10 Uhr bis 12.30 Uhr rollten die schwarzen Limousinen durch Berlin und hielten eine Mahnwache vor dem Deutschen Bundestag. nu

Foto: RocVin

Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.

 

Tags: RocVinTaxiUber
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Nicola Urban

Die Journalistin war als Hörfunk-Nachrichtenredakteurin mehrere Jahre mit Taxis auf den Münchner Straßen unterwegs und auch ihre bessere Hälfte ist beruflich eng mit dem Taxigewerbe verwurzelt – seit dem brennt sie für das Gewerbe, ist die eierlegende Wollmilchsau der Taxi Times und unterstützt sowohl redaktionell als auch in der Verwaltung.

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Kommentare 1

  1. Gerd Wagner says:
    9 Jahren her

    Es wird jetzt einmal Zeit das man sich ständig über Uber auslässt. Haben Sie keine anderen Themen! Wenn die Verwaltung des Bundestags die Vergütung für den Fahrdienst ständig kürzt dann darf man sich nicht wundern wenn nach Ergänzungsgeschäft Aufträge gesucht wird. UBER oder ähnl. ist nicht zu verhindern. Viel schlimmer ist mE. MyTaxi und ähnl. Kümmert Euch mehr um die qualitative Auftragsdurchführung. Es steht nirgendwo geschrieben das man sich eine Anzahl von Konzessionen zulegt und man dann meint das Geld müsse nur so hereinfliegen. In ca zwei bis drei Jahren dann sieht manches anders aus. Kennt der Herr Hartman nicht die Realität ? Schreiben Sie mal lieber etwas über den Vorfall in Solln vor zwei Jahren bei dem ein Nichtdeutscher Taxifahrer vor dem Haus des Fahrtziels über den weiblichen Fahrgast hergefallen ist und sich anschliessend am Sollner Stand von der Polizei hat vorübergehend festnehmen lassen müssen. Das wäre mal interessant wie das ausgegangen ist

    Antworten

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