Ab dem 2. Februar wird für taxi 81111 ein Wasserstofftaxi emissionsfrei unterwegs sein. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Energieversorger, Taxiunternehmen, der Stadt Oldenburg; dem DLR und verschiedenen Ministerien soll der Wagen zunächst bis September im Einsatz sein.
Für den Energieversorger EWE hat Wasserstoff eine große Zukunft. Drei Hyundai Nexo, Wasserstofffahrzeuge der zweiten Generation, gehören seit einiger Zeit zum Fuhrpark des Unternehmens. Eine Kooperation mit dem ebenfalls in Oldenburg ansässigen Taxiunternehmen 81111 wird sowohl wertvolle Informationen über den Betrieb eines Wasserstofffahrzeugs als auch einen Beitrag zur emissionsfreien Mobilität liefern. An Sonn- und Feiertagen wird ab Februar einer der Geschäftswagen dann als Taxi eingesetzt. Einerseits in Oldenburg, andererseits auch als Flughafenzubringer. Gerade die Strecke zwischen Oldenburg und dem Bremer Flughafen ist sinnvoll, da derzeit in der Hansestadt die nächstgelegene Wasserstoff-Tankstelle zu finden ist. Bis zum Jahresende wird sich das ändern, dann soll man auch direkt in Oldenburg den Treibstoff der Zukunft tanken können.
Wissenschaftlich wird das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) für vernetzte Energiesysteme begleitet. Mit Fahrgastbefragungen will man mehr über die Akzeptanz beim Kunden lernen.
Damit das Projekt in die Realität umgesetzt werden konnte, war die Unterstützung seitens der Stadt Oldenburg, sowie des Landesumweltministeriums und des Landeswirtschaftsministeriums unabdingbar.
Nach Erfüllung der behördlichen Auflagen kann nun der Hyundai Nexo außerhalb der Werktage als Teilzeit-Taxi eingesetzt werden. In der restlichen Zeit wird das Wasserstoffauto dann wieder zum EWE Dienstwagen. Damit die Umrüstung unproblematisch vonstattengeht, kann 81111 innerhalb der auf der Experimentierklausel fußenden Genehmigung ein GPS basiertes Smartphone Taxameter einsetzen. Das Dachzeichen mit der Aufschrift Wasserstofftaxi ist nicht fest verbaut und kann unproblematisch entfernt werden. Behördlich vorgeschrieben ist allerdings der Einsatz der Taxi.de Notalarmanlage.
Wie Remmer Witte, Prokurist bei Taxi 81111 gegenüber Taxi Times erklärte, ist der Hyundai Nexo, den es bislang nicht mit Taxipaket gibt, sehr gut als Taxi geeignet, sowohl in puncto Reichweite (nach Werksangabe über 700 Kilometer) als auch beim Platzangebot im Innen- und im Kofferraum.
Die Fahrer, die mit dem Fahrzeug unterwegs sein werden, freuen sich darüber, die neue Technologie ‚erfahren‘ zu dürfen. Dank einer speziellen Schulung zu den Themen H2 und Brennstoffzelle sind jetzt insgesamt vier Oldenburger Taxifahrer zu Wasserstoffexperten geworden. Wie das Projekt bei den Fahrgästen angenommen wird und wie sich das Wasserstofffahrzeug im Taxialltag bewährt, dazu will man im Herbst die ersten Ergebnisse veröffentlichen.
Anmerkung der Redaktion: Die Experimentierklausel (§ 2,7 des PBefG), die dem Taxigewerbe im Fall von Moia, CleverShuttle & Co eher ein Dorn im Auge ist, hat sich in diesem Fall ein findiger Taxiunternehmer zunutze gemacht – für ein Projekt, das Laune macht und bei dem alles zu stimmen scheint, denn sowohl Taxiunternehmer, Energieversorger und die Behörden ziehen an einem Strang und beweisen, dass sich auch das Taxigewerbe neuen Technologien aufgeschlossen zeigt. Wir wünschen viel Erfolg und alles Gute!
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Was hier in Deutschland als „Experiment“ läuft ist in der Schweiz schon Standard.
Am Flughafen in Zürich fahren sämtliche Airport Taxis mit Wasserstoff, und das wirklich klimaneutral indem der Wasserstoff aus überschüssiger Energie aus einem Wasserkraftwerk produziert wird.
Siehe auch: https://www.airporttaxi-zuerich.ch/de/unsere-flotte
In Deutschland wird viel diskutiert, da freut man sich schon über 1 Fahrzeug, – wo anders wir umgesetzt. Aber richtig. Und dann gleich mit einer kompletten Nexo Flotte.
Moin Moin,
wir Flachlandpiefkes hinterm Deich haben dafür schon ein Wasserstoff-Taxi obwohl wir noch nicht mal ne Tankstelle haben – da kommen auch die Schweizer nicht mit, oder ;-),
Die derzeitige Industriepolitik mit Ausrichtung auf bqatteriestrombetriebene Mobilität ist falsch.
Und hat verhindert, dass wir heute bereits mit auf regenerativ erzeugtem Wasserstoff basierten synthetischen Kraftstoffen fahren.
Dass wieder Einzelkämpfer den Vorreiter geben müssen, ist ein echtes Armutszeugnis für unsere Politik.
Es zeigt aber auch, Taxi ist innovativ.
Bleibt noch zu erreichen, dass unsere Energieversorger und Ölfirmen endlich umsteuern in echt regenerative Energieträger.
Solange der Wasserstoff noch aus Öl erzeugt wird, ist das fragwürdig.
Mittlerweile ist der Weg zu regenerativ erzeugtem Wasserstoff wieder kürzer geworden.
Mit dem von der EU geförderten Projekt STORE&GO wird mittlerweile in drei grosstechnischen Anlagen in der Schweiz, Italien und Deutschland regenerativ erzeugter Wasserstoff karbonisiert und zu synthetischem Erdgas verarbeitet.
Somit wird mittlerweile nicht genutzte Windenergie verwertet und gleichzeitig das Problem der aufwendigen Stromspeicherung mit Akkus gelöst.
Der Schritt zum flüssigen Öko-Synthesetreibstoff für herkömmliche Verbrenner ist dann nur noch ein kleiner.
Bis dahin können wir auch schon CO2 neutral unterwegs sein mit regenerativ erzeugtem Erdgas.
Wie das geht, hat Audi schon vor etlichen Jahren mit seiner Vertriebsschiene G-tron vorgemacht.
Dass VW jetzt den Vertrieb von Erdgas Autos einstellt, ist allerdings auf die mangelnde Nachfrage wg unterirdischer technischer Qualität seiner Autos zurückzuführen.
Prinzipiell sind gasbetriebene Autos sicher.
Damit ist eine total vernachlässigte Übergangstechnik vorhanden, bis wir ganz im Wasserstoff Zeitalter sind.
Damit können wir die Probleme vermeiden, die mit der e-Technik zusammen hängen. Angefangen bei den Rohstoffen, deren Gewinnung, Verarbeitung, Effizienz, Recycling, auch soziale und politische Auswirkungen in den Produktionsorten…….bis hin zu Netzausbau bei uns…..