Über 27.000 Besucher haben in diesem Jahr die RETTmobil in Fulda besucht. Für das Taxigewerbe waren ganz besonders die Rollstuhltransporter interessant. Das Angebot war vielseitig, jedoch fehlten einige Modelle fast komplett.
Waren bislang auf der RETTmobil immer sehr viele VW T6.2 und Caddys von den Umrüstern zu sehen, so waren in diesem Jahre eher die größeren Fahrzeuge jener Kategorie ausgestellt, zu denen von Mercedes der Sprinter und von VW der Crafter gehört. Insbesondere Ford war mit dem Transit sehr häufig vertreten. Viele Umrüster konnten sogar einen Rollstuhltransporter auf Basis des vollelektrischen E-Transit zeigen. Der Wagen, den es in drei Längen und Höhen gibt, stellt die Umrüster allerdings vor neue Herausforderungen.
Einerseits müssen in dem Wagen sowohl der Dachhimmel wie auch die Fenster nachgerüstet werden, weil der E-Transit nur als Kastenwagen erhältlich ist. Wegen der Antriebsbatterie kann bei dem Wagen zudem auch keine Trittstufe unter dem Fahrzeugboden montiert werden. Um dieses Problem zu lösen, hat die Firma MobilTec eine Treppe mit drei Stufen entwickelt, die in den Innenraum hochgeklappt werden kann. Der große Vorteil dieser Lösung ist, dass die Treppe während der Fahrt nicht den Elementen ausgesetzt ist und sie deshalb nicht verschmutzt wird.
Auf dem Messestand von MobiTEC aus dem Allgäu war trotz Lieferschwierigkeiten ein Caddy neben einem Renault Kangoo zu sehen – mit dem für MobiTEC typischen sehr großen Heckausschnitt. Der Caddy bietet sogar Platz für einen Liegendtransport. Die eigentliche Messeneuheit war die in Längsrichtung verstellbare Kopf-Nackenstütze und ein Einzelsitz. Beide Zusatzfunktionen waren bereits wenige Wochen zuvor in Bamberg bei der Veranstaltung Taxi/Mietwagen-Inklusion zu sehen.
Ebenfalls mit einem elektrischen Ford war Tribus aus den Niederlanden angereist. Das Unternehmen ist nicht nur für seinen weit verbreiteten Klapp-Schwenksitz bekannt, sondern zeichnet sich auch für viele der in den Niederlanden weit verbreiteten Bürgerbusse aus. Dieser Civitas genannte Bus auf Basis des VW Crafter oder Mercedes Sprinter kommt mit einer Doppeltür und Rollstuhlrampe daher.
Bei Ford Bayer war jeweils ein Ford Tourneo und ein E-Transit mit einem Umbau von AMF Bruns zu sehen. Der Ford Händler hatte sich bereits im Vorfeld recht großzügig gezeigt und Tickets für die RETTmobil zur Verlosung an die Taxi Times Leser ausgegeben.
Ebenso großzügig hatte sich auch Speedsignal gezeigt. Die Bayern aus Bad Aibling sind in der Taxibranche unter anderem für Ihre Taxialarmanlage und Geschwindigkeitssignalgeber bekannt.
Auf dem Messestand von Volvo war zwar kein Taxi beziehungsweise mangels entsprechender Fahrzeuge auch kein Rollstuhltransporter zu sehen. Dafür konnten die Besucher mit Dietmar Ruhe den ehemaligen Initiator der Volvo Taxi-Programme begrüßen, der sich bereits in den Ruhestand verabschiedet hatte. Gemeinsam mit dem aktuellen Volvo-Taxi-Ansprechpartner Holger Schmidt stand man für alle Fragen rund um die ausgestellten Einsatzfahrzeuge Rede und Antwort.
Bei vielen Anbietern von Umrüstlösungen und auch bei den Fahrzughändlern waren die langen Lieferzeiten ein Thema. Anders beispielsweise bei Die Transform. Das Unternehmen aus Nümbrecht hat gleich mehrere VW-Caddy und sehr viele Sprinter im Angebot. Teils sind die Fahrzeuge bereits umgerüstet oder warten darauf, nach Kundenwunsch umgebaut zu werden.
Neben 1.000 Quadratmetern überdachter Ausstellungsfläche gab es auch in diesem Jahr wieder einen großzügigen Außenbereich, der am vergangenen Freitag bei (in diesen Tagen eher selteneren) Sonnenschein in Augenschein genommen werden konnte. Dort anzutreffen war unter anderen Activa aus Borken mit Ihren Rollstuhlumbauten, die sich, genau wie auf der Europäischen Taximessen 2022, einen Stand mit api teilten.
Wer simple und funktionale Lösungen suchte, der wurde bei dem Hannoveraner Unternehmen European Van Service (EVS) fündig. Neben Fahrzeugen mit Systemboden und mit Einstieg über die Beifahrertür hatte das Unternehmen auch Fahrradrikschas ausgestellt, die für den Rollstuhltransport geeignet sind.
Für die Messebetreiber war die diesjährige RETTmobil, trotz des zum Teil schlechten Wetters, ein voller Erfolg. Für das kommende Jahr wurde der Messetermin bereits auf den 15.-17. Mai festgelegt. sg
Beitragsfoto: Die Besucher strömten über den Haupteingang auf das Messegelände