Statt der Corona-Krise untätig zuzusehen, schließen sich Taxiunternehmen in ländlichen Kreisen zusammen, um Senioren die Fahrt zum Impfzentrum zu erleichtern, so zum Beispiel im Kreis Gifhorn und im Oberbergischen Kreis.
Im Landkreis Gifhorn haben 14 Taxi- und Mietwagenunternehmen eine zentrale Anlaufstelle für Menschen gegründet, die eine Fahrt zum Impfzentrum benötigen. Unter der zentralen Telefonnummer 05371-3333 erhalten Bewohner des Kreises nicht nur Informationen zu den teils komplexen Regelungen etwa zur Kostenübernahme, sondern können auch ihre Fahrten zum Impfzentrum in der Kreisstadt Gifhorn buchen, unabhängig davon, an welchem Ort des Landkreises zwischen Wolfsburg, Braunschweig, Celle und Uelzen sie zu Hause sind.
In einer Pressemitteilung der „Taxi-Allianz Gifhorn“ bezeichnet Taxiunternehmer und Initiator Fabian Hoffmann es als wichtig, „dass wir alle mit anpacken und einfache, kundenfreundliche Lösungen anbieten.“ Man setze klar auf Kooperation und Kundennutzen, wobei Konkurrenzdenken fehl am Platz sei. Sein Kollege Thomas Kallweit ergänzt: „Unser Ziel ist, es allen Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich machen.“
Mit der zentralen Telefonnummer soll Kunden das Abtelefonieren der einzelnen Fahrdienstanbieter erspart werden. Hoffmanns geschulte MitarbeiterInnen, die zu „Experten für Krankentransporte und Patientenfahrten“ geworden sind, „übernehmen dann in der extra für die Impffahrten aufgestockten Zentrale die Kalkulation der Abfahrtszeit und die Beratung der AnruferInnen“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Sobald jemand einen Impftermin erhalten habe, könne er beim Hausarzt eine „Verordnung einer Krankenbeförderung“ erhalten und damit in der Gifhorner Zentrale die Hin- und Rückfahrt buchen.
Eine ähnliche Kooperation haben die Taxiunternehmen im Oberbergischen Land auf die Beine gestellt. Hier konnte sogar ein vergünstigter Sondertarif für die impfberechtigten Senioren ausgehandelt werden, was nach Paragraph 51, Absatz 2 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) für einen bestimmten Zeitraum möglich ist. Wie das Online-Portal des Bergischen Boten berichtet, haben sich die Kreisverwaltung in Gummersbach und die Unternehmen darauf verständigt, den Fahrgästen mit Impftermin zehn Prozent Preisnachlass auf die Fahrten zuzugestehen.
Da der Oberbergische Kreis nicht zu den Gebieten zählt, die Senioren die Fahrtkosten ganz oder teilweise erstatten, haben die Taxiunternehmen in Eigeninitiative eruiert, was sie aus eigener Kraft anbieten können. Nur ein Teil der Senioren kann sich die Fahrtkosten je nach Pflegestufe von der Krankenkasse erstatten lassen. Zum Preisnachlass kommt hier noch die kostenfreie Wartezeit beim Impftermin, die bei Berechnung zum normalen Tarif schnell mit mehreren Euro zu Buche schlagen würde. ar