In Stuttgart ist eine erste Schnellladesäule nur für Taxis in Betrieb gegangen. Die Stadt setzt damit einen wichtigen Teil des E-Taxi-Aktionsplans um, mit dem den Taxiunternehmern der Landeshauptstadt der Umstieg auf Elektromobilität erleichtert werden soll.
Mit den Schnellladern direkt am Taxistand betrete man bundesweit Neuland, kommentierte Michael Hagel von der städtischen Koordinierungsstelle Elektromobilität die Inbetriebnahme der ersten Schnellladesäule am 17. Dezember 2019. Zwei weitere sollen in den nächsten Wochen folgen, auch diese wieder an Taxihaltplätzen und zur ausschließlichen Nutzung für Stuttgarter Taxis. „Als Stadt ergreifen wir viele Maßnahmen, um die Luft in Stuttgart zu verbessern“, sagte Hagel. „Eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität ist dabei ein wichtiger Baustein. Dazu gehört auch, den elektrischen Taxiverkehr zu fördern. Weil Taxis im ganzen Stadtgebiet unterwegs sind und von vielen Leuten wahrgenommen werden, sind sie nicht zuletzt ein sichtbarer Werbeträger für neue Mobilitätsformen.“
Hagel berichtet in diesem Zusammenhang von einer positive Resonanz auf den E-Taxi-Aktionsplan. „Das Taxigewerbe zeigt sich sehr offen und ist bereit, auf Elektromobilität umzusteigen. Das haben wir in vielen Gesprächen und Workshops festgestellt. Aber es gibt auch Zweifel, wie sich die Elektromobilität im Taxi-Alltag umsetzen lässt. Die Stadt geht deshalb unterstützend in Vorleistung und stellt die notwendige Ladeinfrastruktur bereit.“
Jede Schnellladesäule verfügt über drei Ladepunkte mit drei unterschiedlichen Steckern. Man kann dort langsam laden mit 11 kW (AC) oder schnell mit 50 kW (DC). Geladen wird an allen drei Standorten mit 100 Prozent Ökostrom, der Preis ist dank einer geförderten Finanzierung der Schnelladepunkte auf dem gleichen Level wie der Haushaltstarif der Stadtwerke Stuttgart: Pro geladener Kilowattstunde werden 28,40 Cent berechnet.
Die ersten Schnellladesäulen sind übrigens nicht nur die Taxiunternehmer Neuland, sondern auch für die Stadtwerke. „Im Taxi-Ladeprojekt der Landeshauptstadt sind wir zum ersten Mal im Bereich des Schnellladens tätig“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kieser. „Dass die neuen Schnellladestationen von Taxis genutzt werden, ist für uns besonders interessant, da es sich um eine anspruchsvolle Nutzergruppe handelt. Wir erwarten, dass wir über die Taxifahrer unmittelbar Feedback zu Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit erhalten. Wir werden uns sehr anstrengen.“
Anmerkung der Redaktion: Stuttgart ist in Vorleistung gegangen, jetzt müssen die Taxiunternehmer nachziehen. Auch, um zu beweisen, dass Taxis die innovativere Alternative zu Uber und CleverShuttle sind.
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