Der Präsident der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, hat sich drei Wochen vor den Wahlen deutlich gegen Uber positioniert.
Das umstrittene Staatsoberhaupt sagte Reuters zu Folge in einer Rede in Istanbul am späten Freitag: „Dieses Ding Namens Uber ist aufgetaucht. Dieses Geschäft ist beendet. Es existiert nicht mehr.“ Er fügte hinzu, dass die Türkei ihr eigenes Taxi-System habe. „Uber wird in Europa benutzt. Das kümmert mich nicht. Wir werden selber entscheiden.“ [Anm.: Übersetzung aus dem Englischen.]
17.400 Taxis versorgen die Metropole Istanbul, und seitdem Uber 2014 sein Geschäft in der Türkei aufnahm, sind die Spannungen angestiegen. Taxifahrer haben Klage eingereicht, um Uber gerichtlich zu verbieten. Das Unternehmen arbeite illegal und behindere so das Geschäft. Es kam zu Demonstrationen und auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den konkurrierenden Fahrern. Verschiedene Medien berichteten, das Taxifahrer die Fahrer der Konkurrenz bedrohen oder einschüchtern und die Fahrzeuge beschädigen.
Uber gab zu Erdoğans Äußerungen keine Stellungnahme ab. Das Unternehmen machte noch keine Angaben zur Anzahl der vermittelten Fahrten oder Nutzer in der Türkei. 2.000 Taxifahrer würden in Istanbul auch für Uber fahren und zusätzlich gebe es 5.000 Kleinbusse, die Personen oder Gepäck zu den Flughäfen der Stadt transportieren. Außer in Istanbul ist Uber auch in Bodrum und Cesme verfügbar. prh
Symbolfoto: public domain
Hinweis in eigener Sache: Diese und andere Neuigkeiten aus der Taxibranche können Sie auch jede Woche in unserem kostenlosen Newsletter nachlesen. Am besten gleich anmelden
in berlin brauchen wir auch einen erdogan
Man kann über Erdogan sagen und denken, was man will. In puncto Taxi contra Uber spricht er Klartext. Bleibt abzuwarten, wie sich der weitere Markt in Sachen Mobilität entwickelt und welchen Standpunkt er dazu veröffentlichen wird.