Die Übermittlung der Fahrdaten ist eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der Hamburger E-Taxi Förderung. Jetzt wurden erste Ergebnisse veröffentlicht.
Ab April 2021 konnten die ersten Anträge für die Teilnahme am Förderprojekt bei der Hamburger Genehmigungsbehörde gestellt werden. Rund acht Monate später sind bereits 96 E-Taxis in Hamburg konzessioniert und auch auf der Straße. Mit den Daten dieser E-Fahrzeuge hat das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein eine erste Datenmatrix erstellt, die online abgerufen werden kann.
Da bedingt durch den Projektstart in diesem Jahre die Datenlage noch nicht ein ganzes Jahr abdeckt, hat man sich zunächst auf die Werte pro Schicht konzentriert. Damit diese auch in Relation gesetzt werden können, empfiehlt Dirk Ritter von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende das sogenannte Dashboard zur „Wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxengewerbes“ heranzuziehen. Dort sind alle bislang verfügbaren Daten der Jahre 2017 bis 2020 abrufbar. Als Vergleich empfiehlt Ritter die Daten des Jahres 2018, da sie einen Blick auf das Hamburger Taxigewerbe geben, bevor die Corona-Pandemie oder neue Fahrdienstleister die Zahlen beeinflusst haben.
Besonders interessant sind die Daten, wenn es um die zurückgelegten Kilometer pro Schicht oder den Besetztanteil pro Schicht geht. Vergleicht man die aktuellen Werte der E-Taxis mit den Werten der Verbrenner von 2018, lässt sich feststellen, dass die Fahrleistungen in etwa identisch sind. Eine deutlich höhere Kilometerleistung, etwa durch Fahrten zur Ladesäule, wie sie anfangs von E-Taxi Skeptikern prognostiziert wurden, sind deshalb nicht belegbar. Das wird auch deutlich, wenn man sich den Besetztanteil der E-Taxis anschaut. Hier stehen 47,98 Prozent von 2018 nun 49,1 Prozent von 2021 gegenüber. Unterm Strich sind also die E-Taxis, laut dieser ersten Auswertung, besser ausgelastet als Verbrenner-Taxis im „guten“ Jahr 2018.
Die Daten dieser Auswertung sind alle mithilfe der INSIKA-Taxameter-Daten generiert worden. Im kommenden Jahr, wenn sich das Projekt zum ersten Mal jährt, werden die Zahlen noch besser vergleichbar. Dann soll auch der direkte Vergleich pro Auto möglich sein.
Die aktuellen Daten erheben natürlich nicht spezielle Informationen, wie beispielsweise Unterhalts- beziehungsweise die Betriebskosten. Aber auch dazu soll es eine Auswertung geben. Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) gehen in den direkten Kontakt mit den Taxibetrieben und erarbeiten so die notwendige Datenbasis.
Diese veröffentlichen Daten sind ein wichtiger Teil des Projekts, welches sich von Beginn an Transparenz auf die Fahne geschrieben hat und bietet eine sehr gute Ausgangslage und Informationsquelle für alle, die sich noch nicht final für einen Umstieg auf die E-Mobilität entschieden haben. sg