Unter dem Namen „Ist-Mobil“ werden in Österreich derzeit Anruf-Sammel-Taxi-Systeme in ländlichen Regionen realisiert, bei denen zu den bisher vorhandenen AST-Haltestellen noch zahlreiche Ein- und Ausstiegspunkte hinzugefügt sind. Damit soll in mehreren Gemeinden eine flächendeckende Mobilität sowohl für Einheimische als auch für Gäste geschaffen werden.
Wie die „OÖ-Nachrichten“ berichten, entsteht aktuell eine weitere dieser „Ist-Mobil-Region“, der dann 13 Gemeinden angehören werden: Annaberg, Gaming, Göstling/Ybbs, Hollenstein, Lunz am See, Mitterbach am Erlaufsee, Opponitz, Puchenstuben, Scheibbs, St. Anton/Jeßnitz, St. Georgen/Reith, Waidhofen und Ybbsitz. In diesen Gemeinden wird ein Raster zusätzlich für das Ruftaxi geschaffen. „Wer am Land lebt und in sein Lieblingsrestaurant in der Stadt will, ruft einfach an, und das nächstgelegene Taxi, das durch Tracking erfasst wird, steuert den Haltepunkt vor der Haustür an“, erklärt der Grazer Unternehmer Alexander Stiasny gegenüber den OÖ-Nachrichten. Das Taxi bringt den Fahrgast entweder gleich zum Ziel oder zum nächsten Bus oder Zug, wenn das schneller geht, weil die Zentralsteuerung alle Verkehrsträger, die sich auf der Straße oder Schiene bewegen, eingespeichert hat. Menschen mit Gehbehinderungen werden auch direkt von zuhause abgeholt.
Das Ist-Mobil-System läuft bereits in etlichen Regionen Kärntens, der Steiermark und Niederösterreichs. Während eines Pilotprojekts im Weinland der Südsteiermark seien laut Angaben des System-Entwicklers in einem halben Jahr bei 9.000 Fahrten 40.000 Fahrgäste in die 24 Zubringer-Taxis eingestiegen. Zusätzlich zur telefonischen Bestellung über eine österreichweit geltende Nummer ist es auch möglich, die Fahrten über den Online-Kundenzugang (www.ISTmobil.at) oder über die kostenlose ISTmobil-App zu buchen.
Zum Einsatz kommt dabei eine eigens entwickelte Software ISTdis ®, über die sowohl die Auftragsannahme als auch die Disposition aller Fahrten abgewickelt werden.
Anders als bei deutschen Pendants wie Moia oder Berlkönig setzt der Betreiber allerdings keine eigenen Fahrzeuge ein, sondern arbeitet bereits bei der Planung des Systems in enger Abstimmung mit den Gemeinden und dem jeweiligen Verkehrsverbund zusammen. „Die Idee dahinter ist die Vernetzung von bestehenden regionalen Verkehrsunternehmen (vorwiegend aus dem Taxigewerbe) zum Aufbau einer flächendeckenden gemeindeübergreifenden Mobilitätsgrundversorgung“ erläutert der Firmensprecher Robert Potocsnyek gegenüber Taxi Times.
„Über die Software werden die Fahrzeuge (via Tablet) nach ökologischen und ökonomischen Kriterien gesteuert und Fahrten automatisch gebündelt. Am Weg von A nach B werden andere Fahrgäste mit einem ähnlichen Ziel mitgenommen. Somit werden viele Leerkilometer vermieden und der Fahrpreis wird dadurch günstiger. Dabei bindet das ISTmobil System an den höherrangigen Öffentlichen Verkehr an und stärkt diesen.“ jh
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