Rolf Peters, Taxiunternehmer und langjähriger Verbandsfunktionär, ist am vergangenen Donnerstag nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben. Er wurde 77 Jahre alt. Die Beisetzung findet im engsten Kreise statt.
„Eine große Persönlichkeit des Taxigewerbes hat die letzte Fahrt angetreten. Wir schulden Rolf Peters Dank und Anerkennung, vergessen werden wir ihn nie!“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der aktuelle Vorstand und die Geschäftsführung der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. von einem langjährigen Weggefährten. Rolf Peters war seit 1972 Delegierter der Fachvereinigung, davon 15 Jahre lang dessen stellvertretender Vorsitzender. Bereits vorher hatte er sein damaliges Einzelunternehmen zusammen mit zwei weiteren Unternehmen zur Kletax GmbH erweitert.
Peters verfügte vor allem im technischen Bereich bei Fahrpreisanzeigern, Sitzplatzüberwachung und Fahrzeugtechnik über enormes Wissen und brachte dieses auch auf Bundesebene im Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. ein, indem er 15 Jahre lang den Vorsitz des Fachausschusses innehatte.
Nicht zuletzt deswegen wurde Rolf Peters im Bundesverband sowohl mit der silbernen als auch im Herbst dieses Jahrs mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Für die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer saß Rolf Peters 40 Jahre lang im Prüfungsausschuss und bekam dafür die Ehrenplakette. In seinem Heimatort war der Name Peters stets eng mit Taxi verbunden. Seine Mutter Käthe war lange Jahre die dienstälteste Taxifahrerin in Deutschland, sein Vater Mitbegründer Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein.
Somit wird der freundliche und humorvolle Peters auch in seinem Heimatort in positiver Erinnerung bleiben, wie in einem sehr persönlichen Nachruf aus „kleveblog.de“ nachzulesen ist. Ralf Daute, Bloginhaber und Verfasser des Nachrufs, hat uns die Genehmigung gegeben, seine Zeilen nachfolgend ungekürzt übernehmen zu dürfen:
„Man wünscht sich, es ist Mittwoch, und er kehrt am frühen Abend wieder in die Gaststätte Zentrale ein, bestellt sich sein Altbier und zum Abschluss eines vergnüglichen Abends mit einer Geste, bei der Daumen und Zeigefinger etwa in der Größe eines Schnapsglases auseinandergehalten werden, einen Ouzo. Man wünscht sich, noch einmal das mit sanfter väterlicher Strenge geäußerte „Lot et sinn“ zu hören, wenn der Wirt einen weiteren seiner vergeblichen Versuche, sich auf plattdeutsch an der Konversation zu beteiligen, unternommen hatte.
Doch Rolf Peters wird nicht mehr kommen. Ganz Kleve kennt den Mann als umsichtigen Chauffeur, als den Taxifahrer schlechthin. Er entstammte einer Zeit, als Navigationsgeräte noch nicht erfunden waren und die Taxifahrerprüfungen erforderten, die Strecke von Punkt A nach Punkt B im Geiste mit den richtigen Straßennamen abfahren zu können. Heute, da allerlei Konkurrenten in das Geschäft drängen, deren Geschäftsmodell mitunter nicht nachvollziehbar ist, war Rolf Peters derjenige, der darauf drängte, dass die Qualität des Gewerbes gehalten werden konnte. Wer in ein Taxi stieg, der sollte sicher an sein Ziel gelangen.
Dass das so blieb, dafür engagierte Rolf Peters sich auch in den Verbänden. Wo andere dann laut „Uber“ riefen, war er die Stimme des Beharrens. Er legte dar, dass die Personenbeförderung eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, die weit darüber hinausgeht, zu später Stunde noch ein paar fröhliche Zecher vor der Haustür abzuladen. Wenn dann die Rahmenbedingungen nicht mehr stimmten, brachte er Kollegen zusammen und kämpfte, bestückt mit einem beeindruckenden Fachwissen, für notwendige Verbesserungen. Meistens erfolgreich.
Auf der Herbsttagung des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e.V. erhielt Rolf Peters für seine Verdienste um das Gewerbe die goldene Ehrennadel, doch diese Auszeichnung konnte er im November schon nicht mehr in Empfang nehmen. Im Verband war er auch nach Erreichen des Rentenalters Vorsitzender des Ausschusses „Haushalt und Revision“, in und um Kleve widmete er sich technischen Themen seiner Branche, war ein gefragter Ratgeber – und tüftelte auch gerne selbst an elektronischen Lösungen für sein Gewerbe, beispielsweise Sitzsensoren, mit denen sich festhalten ließ, ob die Droschken besetzt sind oder nicht.
Privat fuhr Peters gerne mit Freunden mit dem Fahrrad, und wenn diese sich mittwochs dann in der Gaststätte über ihre Touren unterhielten, staunten umstehenden Gäste über die Kilometerzahlen, die da genannt wurden. Und Peters, schon jenseits der 70, entdeckte erst spät den Charme der elektrischen Unterstützung. Vor einigen Wochen kehrte er noch einmal an den Tresen in der Unterstadt zurück, da schon in dem Wissen, dass die Krankheit ihm wohl nur noch wenige Besuche vergönnen würde. Er trank sein Altbier, war unterhaltsam wie immer, und er verabschiedete sich so, als würde er in der kommenden Woche wiederkommen. Das aber sollte nicht geschehen. Rolf Peters starb am Donnerstag im Alter von 77 Jahren, und Kleve hat einen liebenswerten und aufrechten Menschen verloren.“