Häufig scheitert die Umrüstung von taxitauglichen E-Fahrzeugen mangels einer entsprechenden Herstellerfreigabe für die Beschreibung des Wegstreckensignals. Bei dem Mustang Mach-E liegt sie mittlerweile vor. Der SUV könnte somit auch als E-Taxi eingesetzt werden.
Noch ist der vollelektrische Ford Mustang Mach-E in Deutschland ein seltenes Auto. Die ersten Fahrzeuge wurden Mitte Mai an die Kunden ausgeliefert. Auf Nachfrage von Taxi Times konnte ein Ansprechpartner bei Ford mittlerweile bestätigen, dass eine Herstellerbescheinigung für das Wegstreckensignal vorliegt, womit die größte Hürde bei der Taxiumrüstung genommen ist.
Der preisliche Einstieg beim elektrischen Viertürer startet bei unter 40.000 Euro netto. Die staatliche BAFA Prämie und der entsprechende Herstelleranteil ist darin noch nicht eingerechnet. Der relativ günstige Preis und die verschiedenen Motorisierungs- und Batteriepakete machen ihn für das Taxigewerbe durchaus interessant.
Den Einstieg macht die Mach-E-Variante mit 269 PS und kräftigen 430 Nm Drehmoment. Bei der Batterie hat man die Auswahl zwischen zwei unterschiedlichen Paketen. Die Einstiegsvariante bietet eine Kapazität von 76 kWh, was für eine Reichweite von bis zu 440 Kilometer ausreichen soll. Wählt man das nächstgrößere Batteriepaket mit 99 kWh aus, dann steigt die Leistung auf 294 PS und die Reichweite wird mit erstaunlichen 610 Kilometern angegeben. Der Preisunterschied zwischen den beiden Versionen liegt bei rund 6.600 Euro netto.
Dass die beiden Modellvarianten, deren Kraft auf die Hinterachse abgegeben wird, ausreichen motorisiert sind, zeigt sich in der Beschleunigung von 0 auf 100 Km/h, die mit 6,9 Sekunden (77kW/h) und 7,0 Sekunden (99kW/h) angegeben wird. Ebenfalls als ausreichend kann die Ladegeschwindigkeit mit Gleichstrom bezeichnet werden. Die kleine Batterie akzeptiert bis zu 115 kW Ladeleistung, während alle anderen Varianten bis zu 150 kW Ladestrom aufnehmen können.
Bei der Gesamtfahrzeuglänge liegt der Fünfsitzer mit 4,72 m knapp über dem Jaguar I-PACE, der sich als Taxi bereits einen Namen gemacht hat. Der recht lange Radstand von 2,92 Metern erlaubt ein komfortables Reisen. Das Kofferraumvolumen bis zur Laderaum-Abdeckung beträgt 402 Liter. Zusätzlich dazu soll der sogenannte „Frunk“ unter der „Motorhaube“ weiterhin knapp 100 Litern Fassungsvermögen bieten.
Neben den beiden Versionen mit Heckantrieb bietet Ford auch noch einen AWD Modell mit Allradantrieb an, welches sich in puncto Reichweite und Leistung zum Teil unterscheidet. Speziell in bergigen und schneereichen Gebieten ist dieser Wagen vielleicht eine interessante Alternative. Wenig relevant für das Taxigewerbe hingegen dürfte der Mach-E GT sein. Für über 61.000 Euro netto bekommt man dann einen Wagen, der über Allradantrieb und 487 PS verfügt.
Es bleibt abzuwarten, ob der Mach-E in der Taxibranche seine Fans finden wird. Vielleicht geben die paar Zentimeter, die der Mach-E länger ist als der aktuell äußerst beliebte VW ID.4 den entscheidenden Ausschlag. Oder aber die vorliegende Herstellerbescheinigung für das Wegstreckensignal. sg
Beitragsfoto: Ford Mustang Mach-E Quelle: Ford