Bereits auf der Frankfurter IAA war das erste Modell des Ford Tourneo Custom Plug-in Hybrid zu bewundern. Gestern stand das Modell unserer Redaktion zu ersten Testfahrten bereit.
Im Bereich der konventionellen Antriebe ist Ford im Taxibereich bereits gut aufgestellt. Neun Modelle vom Transit bis zum Mondeo lassen sich mit einem Taxipaket von Intax bestellen. Letzterer konnte als bislang einzige elektrifizierte Variante geordert werden.
Mit der jetzt vorgestellten neuen Tourneo/Transit Motorisierung kann Ford auch ein elektrisch angetriebenes Großraumtaxi anbieten. Der Tourneo Custom Plug-in Hybrid (PHEV) und die weniger luxuriös ausgestattete Variante Ford Transit Kombi PKW werden von einem sogenannten seriellen Hybrid angetrieben. Während der Vortrieb einzig und allein elektrisch erfolgt, ist zusätzlich ein Verbrennungsmotor mit an Bord, der als Range Extender (Reichweitenverlängerer) fungiert. Ein System, wie es ähnlich im London Taxi von LEVC eingesetzt wird.
Allerdings ist beim Ford die Reichweite im elektrischen Betrieb mit knapp über 40 Kilometern (WLTP) recht knapp ausgelegt. Die ist, so ein Ford Sprecher, in der Architektur des Fahrzeugs begründet, denn ohne umfangreiche Änderungen am Fahrzeugboden, die sich auf den Innenraum ausgewirkt hätte, konnte lediglich eine Batterie mit 13,6 kWh Kapazität untergebracht werden.
Damit der Wagen bei leerer Batterie nicht stehen bleibt, ist der angesprochene Range Extender an Bord. Der Dreizylinder Motor mit einem (!) Liter Hubraum übernimmt dann die Arbeit und erzeugt als Generator den zur Fahrt notwendigen Strom. Eine direkte Verbindung zum Antrieb gibt es nicht. Durch diesen Kniff wächst die Reichweite des elektrischen Tourneos auf rund 500 Kilometer. Auf dem Papier resultiert dieser enorme technische Aufwand in einem nach WLTP gemessenen Verbrauch von 3,6 Litern Benzin auf 100 Kilometern. Bei unserer Testfahrt begnügte sich der von uns gefahrene Tourneo Custom mit deutlich unter fünf Litern Benzin. Für einen Bus mit 2,6 Tonnen Leergewicht kein schlechter Wert, auch wenn natürlich der Stromverbrauch mit eingerechnet werden muss.
Den Tourneo Custom PHEV gibt es nur in der gehobenen Titanium Ausstattung für 60.420 Euro netto. Darin verfügt er beispielsweise auch über eine sogenannte Konferenzbestuhlung, bei der sich die Fahrgäste gegenübersitzen.
Wem das zu teuer ist, der kann auf den deutlich günstigeren Ford Transit Custom Kombi PKW PHEV zurückgreifen. Ihn gibt es bereits ab 52.805 Euro netto.
Ford wird auch in Zukunft an der Elektrifizierung festhalten. Ein rein elektrischer Ford Transit soll spätestens 2021 in Großserie gebaut werden. sg
Anmerkung der Redaktion: Bei den oben genannten Plug-in Hybriden gibt es aktuell leider einen Lieferengpass, der daraus resultiert, dass die Fahrzeug derzeit nicht zu bestellen sind. Wie ein Ford Sprecher gegenüber Taxi Times mitteilte, ist das in dem für Deutschland ausgeschöpften Fahrzeugkontingent begründet.
Foto: Taxi Times, Ford
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