Paukenschlag beim Fahrtenvermittler Free Now: Ab nächsten Monat erhöht die Daimler-Tochter die Vermittlungsprovision auf zwölf Prozent des Umsatzes. Das entspricht einer prozentualen Erhöhung von über 70 Prozent. Zudem will man erstmals eine Gebühr so genannte „Einsteiger-Touren“ einführen.
Seit dem 1. Juli 2015 galt bei allen Taxifahrten, die über die App mytaxi (nun FreeNow) vermittelt werden, eine Vermittlungsgebühr von sieben Prozent des Bruttofahrpreis nach Taxameter. Ab dem 7. Oktober soll der Provisionssatz nun um 71 Prozent auf dann 12 Prozent ansteigen und außerdem für Einsteiger-Touren eine Vermittlungsgebühr von sechs Prozent erhoben werden. Das teilte das Unternehmen gestern seinen Teilnehmern per Rundmail mit.
„Seit über fünf Jahren halten wir unsere Vermittlungsgebühr stabil und haben seitdem über 50 Millionen Euro in den Taximarkt investiert“, heißt es in der Rundmail von Alexander Mönch, Free Now General Manager Deutschland & Österreich.
Bevor man in der Mail zum eigentlichen Thema kommt, wird über den neu integrierten Mobilitätsservice, E-Scooter, E-Bikes und Carsharing in die Free Now App für neue Nutzergruppen berichtet, „die in einer späteren Lebensphase auch zu Taxikunden werden.“ Somit würden die Fahrgäste in jeder Situation, in der sie Mobilität nachfragen, ein passendes Angebot von Free Now bekommen. Dies entstehe auch im Einklang mit den Städten, die ihre Klimaziele im Blick haben und den privaten Auto-Pendelverkehr reduzieren wollen.
„Multiservice bei Free Now sollten Sie daher als klare Chance verstehen und nicht als Risiko“, steht in der Info-Mail, denn durch den Verzicht auf das eigene Auto würde der Kuchen auch für das bewährte Taxi größer werden.
Man hätte in den letzten Jahren gemeinsam viel erreicht und auch während der Corona-Krise viele neue Fahrgäste an sich binden können – mit Rabattaktionen. Außerdem würden die Geschäftsreisen und privaten Aktivitäten wieder zunehmen.
Ursprünglich hätte man die Anpassung der Vermittlungsgebühr schon für das zweite Quartal 2020 vorgesehen, aber aufgrund der Corona-Krise verschoben. Free Now habe sich stattdessen darauf konzentriert, seine Partner im Taxigewerbe schnell und tatkräftig zu unterstützen. In kürzester Zeit hätte man 3.500 Trennwände, 10.000 Masken, 10.000 Desinfektionsmittel und 10.000 Handschuhe kostenlos ausgegeben. Mit “Courier” hätte man während des Lockdowns zusätzliche Lieferdienste angeboten und städtische Mobilitätsinitiativen unterstützt. Das hätte den aktiven Fahrern in der Corona-Pandemie zumindest einen Grundumsatz geliefert.
Um wieder mehr in den Taximarkt zu investieren, soll es nun ab dem 7. Oktober 2020 die oben angesprochene Anpassung der Vermittlungsgebühren geben, die dazu führen soll, ein nachhaltiges Geschäftsmodell für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und ein technisch durchdachtes Produkt, einen umfassenden Service sowie einen steten Zuwachs an Fahrgästen mit sich zu bringen.
Bei Direkt- und Vorbestellungen soll sich die Vermittlungsgebühr von bisher sieben auf künftig zwölf Prozent vom Bruttofahrpreis nach Taxameter erhöhen. Der Anteil, den Taxifahrer also ab Oktober pro Tour an den Fahrtenvermittler abgeben müssen, erhöht sich somit prozentual um mehr als zwei Drittel.
Ein Dauerärgernis der letzten Jahre will Free Now im Rahmen der Provisionserhöhung beseitigen: Bisher wurden von Free Now bei bargeldlosen Zahlungen auch sieben Prozent vom Trinkgeld einbehalten, was nicht nur rechtlich angezweifelt wurde, sondern die Taxifahrer*Innen immer wieder erzürnt hatte. Künftig will man darauf verzichten. Das entspreche in etwa einem Prozentpunkt der Gebühren, rechnet Free Now vor.
Doch was auf der einen Seite wegfällt, wird in einem anderen Bereich neu aufgelegt: Für Einsteiger-Touren will man neu eine reduzierte Vermittlungsgebühr von sechs Prozent in Rechnung stellen. Gemeint sind damit jene Fahrten, bei denen der Kunde kein Taxi über Free Now bestellt hat, die Zahlung jedoch bargeldlos über deren App abwickelt. Jenen seit April 2015 bestehenden Service hätte man bisher kostenlos angeboten und die aufgelaufenen Kosten für Zahlungsdienstleister, Entwicklung und Wartung sowie die Administration selbst getragen. „Für Einsteiger-Touren wird nur die Hälfte der Vermittlungsgebühr berechnet, da über die genannten Leistungen hinaus keine aktive Vermittlung stattfindet“, erläutert Free Now. Zum Vergleich: Disagio-Gebühren für bargeldlose-Zahlungen sind auch bei Taxizentralen durchaus üblich, allerdings bewegen diese sich im Bereich zwischen zwei und vier Prozent. In Berlin beispielsweise verlangt die dortige Taxizentrale für jede Payment-Bezahlung von taxi.eu eine Gebühr in Höhe von 75 Cent pro Auftrag.
Für das Jahresende hat Free Now angekündigt, eine Stornogebühr für die Free Now-User einzuführen. Diese Gebühren wolle man mit der wöchentlichen Abrechnung an die Unternehmen weiterleiten. hs
Anmerkung der Redaktion: Eine prozentuale Gebührenerhöhung von mehr als zwei Drittel ist ein sattes Pfund – und trotzdem liegt der Provisionssatz immer noch unterhalb der Vermittlungsgebühren, die man für vermittelte Mietwagenfahrten einkassiert, also für jenes Segment, das man seit dem Namenswechsel von mytaxi zu Free Now parallel bedient und in das man hauptsächlich die bestehenden Taxi-Kunden hinüber gezogen hat.
Rein rechnerisch dürfte der Schwerpunkt bei Free Now auch weiterhin darin liegen, möglichst viele Taxikunden in den Mietwagenbereich zu locken. Somit muss jeder Taxifahrer auch weiterhin damit rechnen, dass sein heute von Free Now vermittelter Taxikunde morgen bereits einen Mietwagen bestellt.
Parallel dazu nimmt man auch politisch massiv Einfluss, die Abgrenzung zwischen Taxi und Mietwagen in Rahmen der PBefG-Novelle zu verwässern. „Damit das Taxi in der digitalen Mobilität der Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielt“, mache man sich für eine Reform stark, „die unter Berücksichtigung von fairen Rahmenbedingungen für Fahrpersonal und Fahrgäste, Taxi und Mietwagen mittelfristig im PBefG zusammenführt – genauso wie das Einheitsgewerbe in Österreich“, heißt es dazu seitens von Free Now.
Spätestens dann wäre kaum auszuschließen, dass man bei einem Einheitsgewerbe auch eine einheitliche Vermittlungsprovision für Taxis und Mietwagen einführt. Zur Erinnerung: Bei der Mietwagenvermittlung „Free Now Ride“ liegt diese bei 25 Prozent.
Wer mit Free Now weiter Arbeitet Taxi fahrer oder Taxi Unternehmer Finde ich groß Idiot
Mit keiner Silbe wird erwähnt, welche Anstrengungen fn unternommen hat, Taxi Kunden zur Bestellung eines Mietwagen zu bewegen. Dass die erwähnten Investitionen von 50 Mio. Euro hierher geflossen sein werden, liegt auf der Hand. Für die paar tausend Corona Artikel werden sie nicht gewesen sein.
Wer als Taxi Unternehmer jetzt noch immer nicht die Richtung erkennt, die Herr „Wir-haben-die-Taxi-DNA-im-Blut-Mönch“ eingeschlagen hat, … mir fehlen da nette Worte.
Das ist das Ende des Taxigewerbes denn Daimler plant früher oder später das Taxigewerbe komplett abzuschaffen um das Search Pricing System einzuführen. Das wiederum bedeutet dass der Kunde nicht weiß woran er ist.Laut Prognose wird es in den nächsten Jahren so gut wie keine Taxen mehr geben und dann möchte ich mal wissen wie es dann weitergehen soll oder was die Kunden bezahlen müssen.
Vielleicht wachen nun auch die letzten treuen Unternehmer endlich auf und wenden sich von FN ab.
Das ist quasi Umsatzbeteiligung, aber eG und Isarfunk in München sind nicht besser wobei man bei Isarfunk monatlich 360€ zahlen muss egal ob man ein Auftrag annimmt oder gerade im Urlaub ist
Es wird immer noch Unternehmer oder Fahrer geben die trotzdem mit Freude für Freenow arbeiten werden!!!
Die Taxifahrer/Unternehmer die bisher mit Freenow zusammen gearbeitet haben werden das auch weiterhin tun. Soviel Dummheit kennt keine Grenzen.
Moin Das Finde ich unmöglich 12 % von Umsatz kassieren,,ich glaube nicht das ich weiter mit free now Arbeite !!!
Nein Danke 12 %
Bleibt für Unternehmer gar nichts über …….
Wie dumm kann man eigentlich nur sein, mit Free Now zusammenzuarbeiten. Die größten Nestbeschmutzer der Taxibranche, die zuerst auf Mietwagenfahrdieste, wie z.B. Uber, vorgingen…
Danach machten Sie die gleichen Mietwagen-App-Geschäfte um den herkömmlichen Taxikunden auch „Mietwagen“ günstiger anzubieten. Jetzt erhöht FreeNow die Vermittlungsgebühr von 7 auf 12 € und der Staat die USt auf 16 / 19 %.
Was muss eigentlich noch alles geschehen,… ach ja, das mittlerweile defizitäre Geschäft in Richtung Uber verkaufen, die können noch einige Milliardenverluste vertragen…!
Wenn dann massive Kundenströme dort hingehen, kann man ja Preise diktieren und den Verbraucher manipulieren und überwachen etc.
Wenn Taxiunternehmer das Online-Geschäft mitnehmen wollen, gibt es doch bei den Vermittlungen passable App-Vermittlungsdienste, seriös für sauberes Geschäft. Mir stinken auch in anderen Branchen sog. Online-Einkaufsdienste, wo nur noch einige Schlauköpfe hinter großen Monitoren verdienen, aber das geschäftliche Risiko, die Logistikkosten und Steuern vom ausgebeuteten Kleinunternehmern bezahlt werden….!?
Wobei die Prozente ja noch irreführend sind, denn es werden ja sogar noch 12% von der sowieso abzuführenden Umsatzsteuer berechnet
Bezieht man alles auf die Netto-Preise, ändern sich die Prozente noch einmal
Beim Taxi mit verminderter MwSt. 7% hat man effektiv 12,64 % zu zahlen
Beim Mietwagen mit 19% MwSt kommt man dann schon auf stolze 29,7 %
Provision – jeweils bezogen auf die Nettoeinnahme.
Liebe Kollegen….ich bin fertig mit dem Thema „free-now“
FreeNow hat sich für mich erledigt.Nach einem Jahr Zwangspause den 1.Auftrag gefahren.Leider war ich nicht von der Provision Erhöhung informiert… App deinstalliert,A…lecken!Leider gibt es noch immer zu viele naive Kollegen!