Mit der Vermittlung von Ride Fahrten in zwei weiteren Städten zeigt Free Now einmal mehr, in welchem Geschäftsfeld man expandieren möchte.
Auf den ersten Blick liest sich die Pressemitteilung des Fahrtenvermittlers wie eine tolle Botschaft. Gerade junge Menschen können ab sofort in Essen und Bonn auf das vermeintlich günstige Angebot durch Mietwagenfahrten zurückgreifen. In jetzt nunmehr zehn deutschen Städten vermittelt die selbsternannte „Super App für Mobilität“ Fahrten an eine sogenannte preissensitive Zielgruppe. Ein deutliches Zeichen dafür, wie die Zukunft von Free Now aussehen wird, ist der Schritt jedoch nicht.
Besonders makaber liest sich allerdings die Begründung für den Schritt. Laut vorliegenden Daten soll es gerade in den beiden neuen Städten seit Anfang des Jahres eine Verdoppelung der Buchungsanfragen geben. Dass ein neues Angebot nicht automatisch eine zusätzliche Nachfrage bewirkt, setzt also voraus, dass Free Now Ride anderen Mobilitätsanbietern die Kunden abwirbt.
„[…] RIDE stellt eine günstige Alternative im städtischen Mobilitätsmix dar, die insbesondere eine preissensible Zielgruppe anspricht. Für sie schaffen wir nun ein Angebot, das neben einem guten Preis auch in Sachen Qualität und Service überzeugt”, so Free Now Deutschland Chef Alexander Mönch.
Kommentar der Redaktion: Aus der Sicht des Taxigewerbes ist das Free Now Ride Angebot in Essen und Bonn ein weiterer Nagel in den Sarg des Taxigewerbes. Ganz besonders ärgerlich ist zudem, dass man es schafft, mit Schlagworten wie günstige Alternative, städtischer Mobilitätsmix und Qualität und Service in einem Satz den Eindruck erweckt, dass es an dem neuen Angebot nur Vorteile gibt. Dass Fahrten, die günstiger als der Taxitarif sind, zu einem hohen wirtschaftlichen Verlust führen, hat jüngst die detailierte Kostenrechnung eines Düsseldorfer Taxiunternehmers bewiesen. Der Unternehmer stellt seine Tabelle gerne auch jenen Mietwagenunternehmen zur Verfügung, die in Essen und Bonn Partner von Free Now werden wollen. Sie können dort dann mit ihren eigenen Parametern errechnen, ob sich Ride-Fahrten wirklich lohnen.
Beitrags-Symbolfoto: Free Now
Einen „Qualitätsmix“ in einer App bekommt man halt hin, wenn man in seiner eigenen App nur eigene alternative Geschäftsfelder präsentiert. Das Taxi selbst ist nicht besonders gut mit bundesweiten Apps versorgt. Weder die angeschlossenen Unternehmer bei (z. B.) FMS, Taxi.de und Gefos bieten ein einheitliches Angebot. Nicht einmal bargeldlos“, kann man dort bundesweit anklicken. Alles Sargnägel. Die Mitbewerber ziehen uns am Nasenring durch die Arena. Der einzige Ausweg, den das Gewerbe gerade wieder sieht ist: Tariferhöhung.
Danke Taxi, für das Gespräch …