Die Redaktion von Taxi Times wünscht allen Leser*Innen ein frohes Osterfest. Als kleine „Osterlektüre“ möchten wir Ihnen noch eine bunte Mischung aus wichtigen Meldungen der letzten Tage und Wochen mitgeben.
Es sind Meldungen, die anhand der täglichen Fülle an Taxi-Informationen bisher noch nicht berücksichtigt werden konnten und die wir Ihnen nun kompakt zusammenfassen. Dabei geht es um weitere Ukraine-Hilfen aus dem Taxigewerbe, um Neuerungen und pfiffige Ideen mancher Taxi-Partner sowie um Verbandsaktivitäten und -Pressemeldungen.
Obwohl von den Auswirkungen des Corona-Lockdowns und den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs selbst stark gebeutelt, helfen Taxiunternehmer und Fahrer den Menschen in der Ukraine. Taxi Times hatte hier schon von mehreren Beispielen berichtet – inklusive Video. Bisher unerwähnt blieb dabei die Fahrt des Taxifahrers Harald Kaufmann, der ebenfalls Hilfsgüter an die ukrainische Grenze transportierte und auf dem Rückweg geflüchtete Personen nach Deutschland brachte. Den Bus für diese Fahrten stellte sein Arbeitgeber, das Hannoveraner Unternehmen „Taxi Bus“, zur Verfügung.
Auch der Wiener Taxiunternehmer Christian Krause fuhr Richtung Ukraine. Geladen hatte er Medikamente, die für die Menschen im Kriegsgebiet lebensnotwendig sind. Initiiert hatte die Fahrt eine Hilfsorganisation, vermittelt wurde sie von der Wiener Taxizentrale 40100.
Im Schatten dieses unwürdigen Krieges mögen andere Probleme klein und nichtig erscheinen. Trotzdem darf man sie nicht aus dem Blick verlieren. Der Taxi- und Mietwagenverband TMV bemüht sich weiterhin um eine Kompensation für die durch die Spritexplosion stark gestiegenen Energiekosten. Die kürzlich versprochene Senkung des Dieselpreis um 14 Cent hält man für zu niedrig. Da die deutsche Politik dabei allerdings an eine EU-Richtline aus dem Jahr 2003 gebunden ist, hat der TMV die zuständige EU-Verkehrskommissarin Adina Valean in einem Schreiben gebeten, diese Richtlinie auszusetzen, damit mindestens weitere zehn Cent Reduzierung beim Diesel möglich sind.
Während andere Branchen solche Kostenexplosionen zeitnah durch Preisanpassungen kompensieren können, dauert es beim Taxigewerbe sechs bis zwölf Monate, bis eine beantragte Tariferhöhung wirksam wird. TMV und BVTM haben dies in ihren Gesprächen im Bundesverkehrsministerium mit dem Staatssekretär Oliver Luksic deutlich angesprochen und so erreicht, dass von dort eine entsprechende Empfehlung an die 16 Bundesländer ging, die Antragsverfahren zu beschleunigen (Taxi Times berichtete). Der BVTM hat sich dafür nun über eine Pressemeldung explizit bedankt.
Wichtig bei den anstehenden Tarifverhandlungen ist ein guter Austausch zwischen Behörden und Taxivertretern. Ein Anhörverfahren ist sinnlos, wenn die Bedenken aus der Taxibranche letztlich unbeachtet bleiben und am Ende der ursprüngliche Entwurf unverändert angenommen wird. So geschehen im Nordrhein-westfälischen Oberberg, wo es jetzt zwar einen Beschluss über einen höheren Taxitarif gibt, die Forderungen nach einem Energiekostenzuschuss oder einer Lockerung bei der Betriebspflicht aber nicht erhört wurden. Markus Gossmann, betroffener Taxiunternehmer und Vorsitzender der Fachvereinigung Nordrhein Taxi- und Mietwagen e.V. kündigte per Pressemeldung an, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen sei.
Das Beispiel zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Verband und Politik, aber auch zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern ist. Der rheinland-pfälzische Verband MOLO bedient sich dabei nun zusätzlicher Plattformen. Er ist ab sofort auch auf Facebook und Linked-In aktiv. Durch die Nutzung dieser Kanäle will man auch die Nachwuchsförderung dieser Kanäle wieder anstoßen.
Bei aller digitalen Vernetzung sollte man mit den nun endlich gelockerten Corona-Maßnahmen auch wieder die Möglichkeit des persönlichen Austauschs wahrnehmen. Der Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs hatte seine Jahreshauptversammlung deshalb Ende März als Präsenzveranstaltung abgehalten. Gastredner war dort Patrick Meinhardt, Geschäftsführer des TMV.
Als Rahmenprogramm konnte bei der Veranstaltung eine Fachausstellung mit Partnern der Personentransportunternehmen organisiert werden, an der sich branchenbekannte Unternehmen von A wie AMF Bruns bis Z wie ZIIB Zahlungssysteme beteiligten. Auch einige Abrechnungs- und Softwaredienstleister waren anwesend, unter anderem RZH, Opta Data, EVS und MPC Software.
Letztere hat ihr Vermittlungs- und Abrechnungstool TARIS um die Funktion „TARIS Ambulance“ erweitert. Damit kann der auf den Krankentransportscheinen angebrachte Barcode gescannt werden. Die Daten werden dann von der Software selbständig in die dafür vorgesehenen Felder übertragen und stehen zur Nachbearbeitung und zum DTA-Versand zur Verfügung.
Auf die Abrechnung von Krankenfahrten hat sich auch der Dienstleister Opta Data spezialisiert. Zur gleichnamigen Gruppe gehört seit 2011 die E/M/C Organisationsberatung und Datensysteme GmbH, die Softwarelösungen für Unternehmen unter anderem der Krankenbeförderung und des Krankentransports anbietet. Diese Woche hat man die EMC auch namentlich in die Opta-Data-Gruppe integriert. Die E/M/C Organisationsberatung und Datensysteme GmbH heißt von nun an opta data motion GmbH. Der Firmensitz ist in Kassel.
Schon immer „Exram“ heißt eine Softwareschmide aus Eschweiler, bekannt unter dem Namen ihres Produkts Taxikomm24. Marketingleiterin Silke Egener hat in einem firmeneigenen Newsletter kürzlich angeregt, dass es neben einem „Tag der Grützwurst“ oder dem „Tag der Büroklammer“ längst auch einen „Tag des Taxis“ geben müsste. Als Termin schlägt Frau Egener den 10. April vor. Das war jener denkwürdige Tag, an dem in Deutschland mehrere zehntausende Taxiunternehmer*Innen gegen die damals geplante Novelle des Personenbeförderungsgesetzes demonstrierten.
Solch ein Tag des Taxis wäre doch ein schöner Farbtupfer im Osternetz bunter Meldungen …
Frohe Ostern!
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