Nach 18 Jahren endete beim Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen letzten Mittwoch eine Ära. Nachfolger des langjährigen ersten Vorsitzenden Franz-Willy Hille ist Jörg Füchtenschnieder.
Auf der Delegiertenversammlung des Verbandes des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein- Westfalen VSPV e. V. haben am 26. Oktober in Herdecke 26 Delegierte den neuen Vorstand gewählt.
Neuer erster Vorsitzender ist der langjährige Vize Jörg Füchtenschnieder aus Schloß Holte-Stukenbrock (auf dem Foto links). Sein Nachfolger als zweiter Vorsitzender ist Rainer Nee aus Lüdinghausen (rechts). Neu in den erweiterten Vorstand gewählt wurde Ingo Riedel aus Harsewinkel.
Der langjährige erste Vorsitzende Franz-Willy Hille hatte bei der diesjährigen Wahl nicht erneut für den Vorsitz kandidiert. Er war jahrzehntelang prägend für den VSPV. Mit tosendem Applaus dankten ihm die Delegierten für seinen unermüdlichen Einsatz für den Verband und trugen ihm die Ehrenmitgliedschaft an. Hille, der aus dem westfälischen Steinfurt kommt, war seit 1985 Delegierter im VSPV und seit 1994 im Vorstand. 2001 wurde er zweiter und 2004 schließlich erster Vorsitzender.
Neben weiteren Beschlüssen stellten die Delegierten wichtige Weichen für die Zukunft. Der VSPV, sich der seit seiner Eigenständigkeit als Verein nie einem Bundesverband der von ihm vertretenen Gewerbe angeschlossen hat, wird auf Beschluss der Delegiertenversammlung zum 1.1.2023 dem Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) beitreten. „Wir schulden den Mitgliedern eine starke Stimme auch auf Bundes- und europäischer Ebene, die wir als eigenständiger Landesverband immer weniger sein können“, kommentierte VSPV-Geschäftsführer Sascha Waltemate den Schritt. „Für unsere Mitglieder ist es wichtig, einem richtigen Dachverband, einem Verband der Verbände, beizutreten“, erläutert der erste Vorsitzende des VSPV, Jörg Füchtenschnieder, die Entscheidung für den TMV.
TMV-Bundesgeschäftsführer Patrick Meinhardt sagte bei der Versammlung in seiner Rede: „Das Taxi- und Mietwagenwesen muss in Berlin und Brüssel noch viel kraftvoller und wahrnehmbarer auftreten. Wir sind der Motor für eine innovative und nachhaltige Verkehrspolitik, für mehr Mobilitätsgerechtigkeit im ländlichen Raum und müssen Uber die rote Karte zeigen. Es geht um die Menschen, es geht um den Mittelstand, es geht um die Werte der sozialen Marktwirtschaft.“
Der VSPV mit Sitz in Dortmund ist die Berufsvertretung der im privaten Straßenpersonenverkehrsgewerbe tätigen Unternehmer,also Taxi-, Mietwagen-, Bus- sowie Krankentransport- und Notfallrettungsdienstunternehmer. Das Verbandsgebiet erstreckt sich in den Bereichen Taxi- und Mietwagenverkehr sowie im Busverkehr schwerpunktmäßig auf Westfalen-Lippe (Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold und Münster). Im Bereich Krankentransport- und Notfallrettungsdienst ist der Verband bundesweit tätig. Der VSPV hat in Nordrhein-Westfalen ca. 800 Mitgliedsunternehmen mit etwa 6.000 Fahrzeugen und knapp 10.000 Mitarbeitern.
Franz-Willy Hille war Taxi- und Mietwagenunternehmer. Jörg Füchtenschnieder, Rainer Nee, Ingo Riedel, Karen Leifeld und Ulrich Kemper sind Taxi- und Mietwagenunternehmer, wobei Kemper außerdem Verkehr mit Bussen betreibt und diese Sparte im Vorstand vertritt. Jürgen Lengert betreibt mit der Biekra-Gruppe in erster Linie qualifizierten Krankentransport und Rettungsdienst und vertritt diese Sparte im Vorstand, wobei die Biekra-Gruppe mit ihrem Unternehmensteil BIEKRA mobile Dienste GmbH auch Mietwagen betreibt. ar
Beitragsfoto: der neue erste Vorsitzende Jörg Füchtenschnieder (links) und der zweite Vorsitzende Rainer Nee. Foto: VSPV