Seit 1. März landen Kunden der Hamburger Stadtteilzentrale Funktaxi Bergedorf bei ihrer telefonischen Taxibestellung nicht mehr in Hamburg, sondern im weit entfernten Sachsen. Die Genossen hatten sich zu diesem Wechsel im September 2020 entschieden und daraufhin die bisherige Zusammenarbeit mit Hansa Funktaxi nach 17 Jahren beendet.
Jetzt lässt man sich vom Call-Center „Operator-Services GbR“ mitvermitteln. Jene GbR ist ein Zusammenschluss dreier Taxizentralen in Sachsen und Bayern, die ihre Telefonzentrale in Sachsen betreiben.
Mit dem Wechsel des Vermittlungsdienstleisters ist Funktaxi Bergedorf auch auf eine neue Software umgestiegen. Die knapp 50 angeschlossene Funktaxen nutzen seit zwei Wochen das System von Taxi.de. Dazu war der Einbau einer Kommunikationsbox im Fahrzeug nötig sowie die Anschaffung eines Smartphones, auf dem die App von Taxi.de aufgespielt wurde und das ausschließlich als „Funkgerät“ zum Einsatz kommt. „Insgesamt lagen die Anschaffungskosten pro Taxi bei rund 400 Euro“, bestätigt Ben Irmak, zweiter Vorstand der Bergedorfer Genossenschaft, gegenüber Taxi Times.
Als weitere Kosten fallen eine einmalige Lizenzgebühr an Taxi.de sowie monatliche Nutzungsgebühren für die Box und die App an. Durch den Systemwechsel können Kunden ein Fahrzeug jetzt auch direkt über die Taxi.de-App bestellen. Dieser Auftrag landet dann auch unmittelbar in einem der Bergedorfer Funktaxi. Somit ist das Call Center in Sachsen ausschließlich für die Annahme und Bearbeitung telefonischer Taxibestellungen nötig. Und mit dessen Service zeigt sich Irmak sehr zufrieden: „Unser neues Dispo-Personal ist besonders freundlich. Das ist das Feedback von unseren Fahrgästen.“
Die Höhe der Pauschale, die Funktaxi Bergedorf an die Operator Service GbR entrichten muss, wollte Irmak nicht verraten – nur so viel, dass man insgesamt die Kosten für die Fremdvermittlung senken konnte, so dass nach der Corona-Pandemie diese Kostenersparnis dann hoffentlich an die Funkteilnehmer weitergegeben werden kann.
Als dritte größere Veränderung kann die Hamburger Stadtteilzentrale zudem auch noch die Verwaltung ihrer Krankenfahrten effizienter gestalten. „Künftig geben die Fahrer den Fahrpreis der Krankenfahrt direkt in die App ein, so dass es dann im Büro ohne Zettelwirtschaft verarbeitet werden kann“, berichtet Irmak. Krankenfahrten machen bei Funktaxi Bergedorf einen wichtigen Anteil aller Fahrten aus, so dass sowohl die Genossenschaft als auch deren Mitglieder bisher noch relativ glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen sind. jh
Das Beitragsfoto zeigt Ben Irmak, 2. Vorstand bei Funktaxi Bergedorf; Foto: Funktaxi Bergedorf
Woher wissen denn die Fahrer den Preis der Krankenkassenfahrt???