Der Berliner Senat und der Landkreis Dahme-Spreewald haben sich auf einen einheitlichen Tarif für Einsteiger am Flughafen ab dem 1. Juni geeinigt. Die gewünschten Festpreiszonen scheitern (noch) am Eichamt.
Diese Meldung ist am 11.5. aktualisiert worden. Siehe unten.
Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) unter Senatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) und der Kreistag des LDS haben sich auf die lange geplante gemeinsame Tarifstufe für den Hauptstadtflughafen geeinigt. Damit sollen die Fahrpreise für eintreffende Berlin-Besucher transparenter werden. Bisher zahlen sie, abhängig davon, ob sie in ein Taxi aus Berlin oder in eines aus dem LDS einsteigen, leicht unterschiedliche Preise.
Ab wann die neuen Preise gelten, steht noch nicht auf den Tag genau fest. Üblicherweise treten solche Verordnungsänderungen zwei Wochen nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Jan Thomsen, Pressesprecher der SenUMVK, ergänzte gegenüber Taxi Times: „Durch eine Übergangszeit von weiteren 28 Tagen nach Inkrafttreten der Verordnung wird sichergestellt, dass die Taxenunternehmer genügend Zeit für die Umstellung der Fahrpreisanzeiger auf den neuen Tarif haben.“ Im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) steht noch die formale Zustimmung aus.
Die Berliner Verbände hatten sich gewünscht, die Taxitarife beider Tarifgebiete anzugleichen und hatten bei der Senatsverwaltung einen entsprechenden Antrag für einen gemeinsamen Tarif eingereicht, der einen Kompromiss aus den beiden derzeitigen Tarifen dargestellt hätte.
Zudem hatten die Berliner Verbände zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage eine deutliche Tariferhöhung sowie die Einführung von Festpreiszonen von Fahrten vom und zum Flughafen BER beantragt, um den Wettbewerbsnachteil gegenüber den Mietwagen auszugleichen, bei denen der Kunde bereits vor der Fahrt einen verbindlichen Fahrpreis erfährt, der somit auch eine Einplanung in Reiseketten ermöglicht.
Wie die heutige Senatssitzung ergeben hat, wird vorerst nur die gemeinsame Tarifstufe eingeführt, die für alle Taxis aus Berlin und dem LDS gilt, die am Flughafen Einsteiger aufnehmen. Hier beinhaltet der künftige Fahrpreis auch einen Zuschlag von 1,50 Euro, der die Schrankengebühr bei Nutzung der Taxiinfrastruktur des Flughafens kompensiert. Diesen Zuschlag hatten bisher nur Kollegen aus dem LDS zu erheben.
Für bestellte Fahrten, die nicht an den Ladeleisten, sondern auf einem der Kurzzeitparkplätze beginnen sowie für Fahrten zum Flughafen gelten weiterhin die bestehenden Tarife des Landes Berlin und des LDS.
Eine Erhöhung des Berliner Taxitarifs hat die Senatsverwaltung bislang nicht beschlossen. Auch Festpreiszonen, bei denen für Fahrten beispielsweise zwischen dem Messegelände in Westend und dem Flughafen BER ein Standardpreis festgelegt wird, werden vorerst nicht eingeführt. Das Landesamt für Mess- und Eichwesen Berlin-Brandenburg hat eingewandt, dass hier die Definition zu unscharf sei, weshalb falsch berechnete Fahrpreise im größeren Stil zu befürchten wären.
Der Senat hatte letztes Jahr zwei Festpreisgebiete vorgeschlagen: das Messegelände und den Alexanderplatz. Die Verbände, bei denen die Verwaltung damit offene Türen einrannte, hatten daraufhin einen Entwurf mit insgesamt elf möglichen, präzise abgegrenzten Festpreiszonen an den Senat geschickt.
Der derzeit geltende Berliner Taxitarif und der im LDS mit ihren beiden unterschiedlichen Degressionsstufen bleiben also vorerst grundsätzlich unverändert. Nur für Einsteigerfahrten ab dem BER, für den ein erweitertes Pflichtfahrgebiet festgelegt ist, gelten künftig neue Preise.
Der Vergleich der aktuellen Tarife mit der künftigen Flughafen-Tarifstufe zeigt, dass hier ein Kompromiss aus beiden geltenden Tarifen geschlossen wurde. ar
Aktualisierung am 11.5.2022: Wie die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) mitgeteilt hat, tritt der neue Tarif mit der gemeinsamen BER-Tarifstufe am 1. Juni 2022 in Kraft. Durch die Übergangszeit von weiteren 28 Tagen nach Inkrafttreten der Verordnung wird sichergestellt, dass die Taxenunternehmer genügend Zeit für die Umstellung der Fahrpreisanzeiger auf den neuen Tarif haben. Nach Mittwoch, dem 29.6., darf also kein Taxi in Berlin oder im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) mehr zum alten Tarif fahren, unabhängig davon, ob es über eine Ladeberechtigung für den Flughafen verfügt oder nicht.
Beitragsfoto: Axel Rühle
Seit wann wird denn für die SIXT APP 1,5o EUR Gebühr berechnet ?
Es gilt nur für Rechungsfahrten, Coupons etc.
Wäre auch nicht fair dem Fahrgast gegenüber.
Wieso solle er bei FreeNow, Taxi.EU App Bestellung keine 1,50 bezahlen und bei einer Bestellung über die Sixt APP aber 1,50 EUR
Wir wollen doch Kunden ins Taxi bekommen – oder. Wenn wir für APP Bestellungen einen Zuschlag berechnen, werden die Kunden noch lieber auf Uber und Co ausweichen !
Das gilt bereits von Beginn an, also seit Juli 2019, da eine von Sixt vermittelte Fahrt von Taxi Berlin als Rechnungsfahrt (ohne Beleg) behandelt wird und somit „unter Inanspruchnahme des Gutschein- oder Rechnungssystems der Taxizentralen“ abgerechnet wird, wie es auf Amtsdeutsch so schön heißt, und dafür schreibt der Berliner Taxitarif vom 1.10.2019 die Erhebung eines Zuschlags in Höhe von 1,50 Euro vor.
Also, wenn ich das richtig verstehe, dann gilt dieser Tarif auch für das Berliner Stadtgebiet??? Wenn ja, wo bleibt der Aufschrei??? Dann wird Taxifahren ja günstiger, erst ab dem 16. km wird es leicht teurer. Auch die Wartezeit sinkt von 33€ auf 30€/Std. Dafür entfällt wohl entgültig der Kurzsteckentarif, der ohnehin nicht mehr sonderlich viel genutzt wurde und für den Kunden eh nur eine maximale Ersparnis von 2,30€ gebracht hätte. (alt 2,50€). Ich hoffe die großen Berliner Gazetten, allen voran die BZ, bringen das mal als großen Aufmacher – ENDLICH WIRD MAL WAS GÜNSTIGER – TAXIFAHREN!!!!
Die Flughafen-Tarifstufe endet nicht an der Stadtgrenze, gilt aber wie beschrieben nur bei Fahrten, die an der Ladesleiste des Flughafens beginnen. Durch den zu erhebenden Zuschlag von 1,50 Euro werden Flughafen-Einsteiger-Fahrten im Berliner Taxi somit teurer, der Preis für alle anderen Fahrten in Berlin bleibt vorerst gleich.
Da sollen jetzt also rund 6000 (in Worten: sechstausend!) Berliner Taxen für teures Geld eine zusätzliche Tarifstufe einprogrammieren und eichen lassen, die Sie gar nicht benutzen DÜRFEN!
Wie weit will die Senatsverwaltung den Irrsinn eigentlich noch treiben? Damit setzt Frau Jarrasch den Anti-Taxi-Kurs ihrer Vorgängerin Günther nahtlos fort. Und unsere so genannten Gewerbevertreter schauen nicht nur zu sondern nicken das auch noch ab.
Herzlichen Dank auch allerseits!