Hat sich Grünen-Chef Cem Özdemir mit seiner Beschwerde über Berliner Taxifahrer an die falschen Verbände gewandt? Ertan Ucar, Vorstand des Berliner Verbands Taxi Deutschland Berlin e. V., sagt „ja“.
In einem Bericht der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ von vergangener Woche wehrt sich Ucar gegen die Generalisierung: „Mit seinen Aussagen beabsichtigt Herr Özdemir, uns alle in einem schlecht Licht darzustellen. Das können wir nicht akzeptieren. Es können ein paar Leute unter uns sein. Allerdings sind nicht alle türkischen Taxifahrer so“. Ucar hat nach den Anschuldigungen ein klärendes Gespräch mit Cem Özdemir gesucht, auch über den Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu, allerdings sei das bis zum Zeitpunkt des Hürriyet-Interviews nicht zustande gekommen. „Wir wollten ihm gerne mitteilen, dass wir gegen respektlose Taxifahrer als Verband die nötigen Maßnahmen ergriffen hätten.“
Im Gespräch mit der türkischen Zeitung bestätigte Özdemir die Vorwürfe, die er bereits in deutschen Medien formuliert hatte: Beispielsweise, dass ihm unter anderem das BKA abgeraten haben soll, sich ein Taxi in Berlin zu nehmen. „Ich habe keine Probleme mit den Meinungen, aber sobald Bedrohungen, Beleidigungen und Hass ausgesprochen wird, dann endet es”, sagte der Grünen-Politiker.
Aus diesem Grund hatte sich Özdemir kurz vor Weihnachten mit seiner Beschwerde an die beiden Berliner Taxiverbände TVB und „Innung“ gewandt, aber nicht an den Berliner Verband „Taxi Deutschland Berlin e. V.“, wie deren Vorstand Ertan Ucar nun kritisierte. „Obwohl die Mehrheit der türkischen Taxler dort Mitglied ist.“
Das Gewerbe wieder ins rechte Licht zu rücken, dazu hat Ertan Ucar jetzt tatsächlich die Möglichkeit, denn für nächste Woche wurde ein Gesprächstermin mit Cem Özdemir vereinbart, an dem TVB, „Innung“ und „Taxi Deutschland Berlin e. V.“ teilnehmen werden. Hoffentlich kann bei diesem Termin dem Bundesvorsitzenden der Grünen die Angst genommen werden, in ein Taxi zu steigen. nu
Foto: Archiv
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Wir lesen gerade ein Taximagazin. Dort sollte bekannt sein, dass die Ordnungsbehörde, in Berlin das LABO Führerscheinstelle, für Beschwerden zuständig ist. Herr Özdemir hätte die Beleidigungen, Gewaltandrohungen usw. unter Nennung von Taxinummer, Datum und Uhrzeit an die Behörde weiterreichen sollen. Die Behörde hätte reagieren müssen.