Die auf Europa fokussierte Taxigruppe des Weltverkehrsverbandes International Road Transport Union (IRU) hat ein neues Präsidium gewählt, das schlagkräftige Lobbyarbeit gegenüber den EU-Gesetzgebern leisten will.
Bei der letzten Sitzung der Taxigruppe der International Road Transport Union (IRU), die halbjährlich in Brüssel tagt, wurde Gregor Beiner am 5. März zum Vizepräsidenten der Taxigruppe gewählt. Beiner ist außerdem Vorsitzender der Organisation Taxis 4 Smart Mobility (T4SM), Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM), Mitglied des erweiterten Vorstands im Taxiverband München e. V. (TVM) und Taxiunternehmer in München mit einer großen E-Taxi-Flotte. Der Franzose Armand Joseph-Oudin, Geschäftsführer der Pariser Taxizentrale G7, wurde als Präsident der IRU-Taxigruppe im Amt bestätigt. Zweite Vizepräsidentin wurde die Niederländerin Jantine Vochteloo, Vorsitzende von KNV Healthcare Transport and Taxi. Das neue Präsidium der Taxigruppe wird die Prioritäten auf europäischer Ebene in den kommenden drei Jahren festlegen.
Nach der Wahl tauschten sich alle Anwesenden über die Herausforderungen des Taxigewerbes in den einzelnen Ländern aus. Obwohl jedes Land einen anderen Rechtsrahmen hat, gibt es einige Probleme, die sich fast überall stellen, wie zum Beispiel der Mangel an passender Ladeinfrastruktur, der die Antriebswende erschwert. Außerdem wurde ausführlich besprochen, welche relevanten Themen auf der europäischen Agenda für das Taxigewerbe stehen. So nimmt beispielsweise „The Greening Corporate Fleets Initiative“ immer konkretere Formen an und es wurde diskutiert, welche Standpunkte die IRU dem Gesetzgeber in Brüssel vermitteln kann.
Neben dem BVTM als deutschem Vertreter waren auch Taxi-Organisationen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Österreich, Australien, Großbritannien sowie die Plattform FreeNow, die in Deutschland künftig nur noch Taxis vermitteln will, anwesend. Der BVTM merkte an, eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene müsse den notwendigen politischen Wandel herbeiführen, den das Taxigewerbe dringend benötigt.
Der niederländische Gewerbeverband KNV berichtete gegenüber seinen Mitgliedern von der Richtlinie für Plattformarbeiter: „Diese europäische Richtlinie wurde fertiggestellt und veröffentlicht. Nun liegt es an den Mitgliedstaaten, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Auf europäischer Ebene gibt es noch eine EG-Arbeitsgruppe, in der die IRU Mitglied ist, die noch in diesem Jahr einen Bericht vorlegen soll, der weitere Informationen zur Umsetzung der Richtlinie liefern wird.“
Neben der jüngeren Organisation Taxis 4 Smart Mobility (T4SM) ist die Taxigruppe der IRU die zweite wichtige Gewerbevertretung, die Lobbyarbeit gegenüber der EU-Gesetzgebung betreibt. ar
Beitragsbild: Gregor Beiner; Foto: BVTM