Die Grünen fordern, laut einem Bericht der Eßlinger Zeitung, eine „intelligente Integration“ der Taxis in den öffentlichen Nahverkehr und haben einen umfangreichen Maßnahmenkatalog dazu erstellt. Unter anderem spricht sich die Gemeinderatsfraktion für einen festen Innenstadtpreis aus. Die Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart lehnt den Vorschlag jedoch ab.
Aus Sicht der Grünen könnte der vorgeschlagene Maßnahmenkatalog die Nachfrage der Taxis und dadurch deren Wirtschaftlichkeit steigern. „Innovative Ansätze werden innerhalb der Branche intensiv diskutiert, es fehlt jedoch an schlüssigen Konzepten für deren Umsetzung“, sagt Fraktionschef Andreas Winter, der deshalb auch die Stadt in die Pflicht nehmen will. Die Stadt spiele als Genehmigungsbehörde des Taxi-Gewerbes eine wichtige Rolle, um einer von Konkurrenzdruck geprägten Branche den Einstieg in neue innovative Angebote zu erleichtern.
Der Maßnahmenkatalog enthält unter anderem eine bessere künftige Integration der etwa 700 Taxis in den ÖPNV und damit in die Info-, Buchungs- und Bezahlplattform Polygo. Taxifahrer, die diese Möglichkeit anbieten, könnten im Gegenzug Bevorrechtigungen erhalten. Möglich wären exklusive Standplätze an Haltestellen von Bus und Bahn. Zudem setzten sich die Grünen für die Einführung eines „Innenstadttarifs“ zum Fixpreis ein. Innerhalb der Tarifzone 10 soll zu einem Festpreis von zehn Euro die Fahrt abgedeckt sein.
Die Begeisterung über die Vorschläge hält sich bei der Taxi-Auto-Zentrale (TAZ) in Grenzen: „Wir sind nicht der Ansicht, dass diese Vorschläge annehmbar sind. Der Kurzstreckentarif verfehlt die Kostendeckung für die Unternehmen, die in Zeiten des Mindestlohns einen Minimumumsatz von 20 Euro pro Stunde benötigen, um überlebensfähig zu sein.“
Die TAZ hingegen fordert Tariferhöhungen. „Sie sind notwendig, um die Unternehmen in ihrem Bestand zu sichern und um sie handlungsfähig zu halten“, so der TAZ-Vorsitzende Murat Arslan. Demnach solle beispielsweise der Grundtarif um 50 Cent auf 3,50 Euro erhöht werden. Jeder angefangene Kilometer auf kurzen Strecken solle drei Euro statt heute 2,40 Euro kosten. Bei längeren Fahrten solle der Kilometerpreis von 1,90 Euro auf 2,40 Euro steigen. Zudem will die TAZ für Zahlungen mit EC- oder Kreditkarte künftig einen Euro verlangen. Doch dieser Antrag befindet sich laut TAZ seit Anfang des Jahres „in der Endlosschleife“.
Die Stadt sieht keine Eile: „Wir können nicht sagen, wann eine Entscheidung fällt. Gegenwärtig läuft noch die Prüfung der Anträge.“ nu
Symbol-Foto: Taxi Times
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Die spinnen, die Taxler – die Grünen aber auch.