Krankenkassen wollen sparen. Das Taxigewerbe macht ihnen zunehmend klar, dass häufigere Taxi- statt Rettungswagenfahrten der bessere Weg sind als Preisdrückerei gegenüber Taxibetrieben.
Die Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen e. V. (GVN) hat bekanntgegeben, bereits im Januar 2024 die Verhandlungen mit der AOK Niedersachsen und dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) bezüglich der Entgelte für Krankenfahrten in Niedersachsen ab dem Jahr 2025 aufzunehmen. Die Gespräche werden darauf abzielen, eine faire und angemessene Vergütung für Krankenfahrten sicherzustellen, um sowohl die Qualität der Dienstleistung als auch die Wirtschaftlichkeit der Fahrten für die Unternehmen zu erhöhen.
Parallel dazu steht ein wegweisendes Projekt bevor, das die Unterstützung und Entlastung des Rettungsdienstes in den Pilotregionen Stadt Oldenburg und Landkreis Diepholz zum Ziel hat. Dieses Vorhaben, das zeitnah beginnen wird, fokussiert sich auf die effiziente Umverteilung von Fahrten aus der Notaufnahme. Derzeit werden einige dieser Fahrten der Einfachheit halber auf Krankentransportwagen (KTW) oder Rettungswagen (RTW) geleitet, sollte der Patient keine andere Möglichkeit haben, den Heimweg anzutreten. Zukünftig sollen diese Fahrten für medizinisch versorgte und stabile, entlassende Fahrgäste im Rahmen einer „Entlassungsfahrt“ durch das Taxigewerbe durchgeführt werden.
Die Intention besteht darin, Ressourcen des Rettungsdienstes zu schonen, um dringendere und akutere Notfälle angemessen bedienen zu können. Diese Umleitung auf das Taxigewerbe stelle sicher, dass die vorhandenen Rettungsdienstressourcen für lebensbedrohliche Situationen reserviert sind. Durch die Entlastung des Rettungsdienstes in diesen zwei Pilotregionen wird erwartet, dass die Reaktionszeiten verbessert und die Verfügbarkeit von Rettungsfahrzeugen für dringendere Notfälle optimiert werden können. Weitere positive Nebeneffekte sind hierbei die erhöhte Auslastung der Fahrzeuge des Taxigewerbes sowie die Kosteneinsparung auf Seiten der Krankenkassen.
Insgesamt repräsentieren die bevorstehenden Verhandlungen über Krankenfahrtentgelte sowie das Projekt zur Entlastung des Rettungsdienstes nach Ansicht des GVN die gute Zusammenarbeit mit den Krankenkassen in Niedersachsen. Um eine Verbesserung der Gesundheitsregion Niedersachsen zu erreichen, stehe das niedersächsische Taxi- und Mietwagengewerbe daher gerne als verlässlicher Partner zur Seite.
Die Fachvereinigung des GVN hat ihre Mitglieder außerdem daran erinnert, dass zum Jahresende die zweite Stufe der vom GVN abgeschlossenen Entgeltvereinbarung mit den Krankenkassen endet. Die dritte Stufe, die mit dem Jahreswechsel in Kraft treten wird, bringt eine weitere Erhöhung der Entgelte um etwa 4,5 Prozent. Der Versand der Vergütungslisten hat begonnen und soll am 1. Dezember enden. ar
Beitragsfoto: Axel Rühle
Es ist schon traurig wie sich dieses Gewerbe immer wieder veralbern läßt und wie es wirklich alles hin nimmt . Fakt ist doch, die Kassen sparen auf dem Rücken der Patienten und der kleinen Dienstleister und alle schauen einfach nur zu.
Ich vermute einmal das nach dem Rettungsdienstgesetz klar geregelt ist, was im Krankenwagen und was im Taxi befördert werden darf. Da aber kaum einer weiß was da drinnen steht und die, die es wissen , diese Uninformiertheit zu ihren Gunsten nutzen , werden Millionen von Euro in jedem Bundesland verschwendet .
Im Krankenwagen sollen im Grunde nur Personen befördert werden, die gesundheitlich so instabil sind, das ein Gesundheitsversagen und medizinische Hilfe zu erwarten ist, oder die unter ansteckenden Krankheiten leiden. Um Hilfe zu gewährleisten müssen diese Personen liegend transportiert werden, da im sitzen keine medizinische Hilfe möglich ist.
Realität ist jedoch , viele Krankenfahrten werden von Krankenwagen durchgeführt, weil es für die Praxen und Kliniken einfacher mit der Bestellung ist , die müssen nicht mitdenken und planen. Die Hilfsorganisationen machen dankbar mit , da sie hohe Sätze abrechnen und hohen Bedarf vorgaukeln können und so immer das neueste Material genehmigt bekommen . Gutes Beispiel waren lange die RTW der Johanniter , die mit Designer Blaulichtern ausgestattet waren . Derzeit werden immer mehr Krankenwagen mit Tragestühlen auf Rollen und Verladetechnik ausgestattet , wo aktiv Personen im sitzen transportiert werden. Die Mehrkosten für unnötige Transporte nur bei Dialyse Patienten in einem Bundesland , gehen schnell in den mehrfachen Millionenbetrag pro Bundesland, werden aber kommentarlos übernommen , da Krankenwagen immer abgerechnet werden. Wollten die Kassen also sparen, würden die dem einen Riegel vorschieben , tun sie aber nicht.
Die Unternehmen im Taxibereich, die von Krankenfahrten leben, lassen sich also mit Dumping Preisen von Kassen ausnutzen und sind auch noch Stolz darauf . Verbände schauen zu und kommen selbst mit Spar Ideen, bei denen man wirklich nur noch den Kopf schütteln kann.
Es heißt immer wieder das Taxi müsse mehr Service bieten …, sicherlich gern, kein Problem, aber doch nicht immer wieder zu Dumpingpreisen , wenn sie das denn überhaupt abrechnen können, oder wollen.
Wie kann man so etwas als neue Idee bekanntgeben. Und zwar Verhandlungen in 2024 für 2025 beginnend. Das ist ein Witz, an dem man erkennt, wie man an den Stühlen klebt und Veränderungen so lange wie möglich hinziehen möchte. Das ist in einigen Bundesländern Standard!
Unser Sozialsystem steht vor dem Kollaps und es wird trotzdem mit vollen Händen das Geld für den nicht qualifizierten Krankentransport an RTW und KTW ausgegeben.