Mitte Oktober hatte die Taxizentrale 3811 in Hannover den Austritt aus dem GVN bekanntgegeben. Der Verband äußert sich dazu über einige Punkte, die in der Austrittsbegründung der Taxizentrale genannt worden waren.
Aufgrund eines Beschlusses der Mitglieder der Taxizentrale Hallo Taxi 3811 wurde der Vorstand beauftragt, die Mitgliedschaft im Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsen (GVN) zum 1.1.2027 zu kündigen. Die Taxizentrale Hannover hatte dies öffentlich gemacht (Taxi Times berichtete). Bei der Begründung wurde deutlich, dass man in der Vergangenheit mit manchen Entscheidungen des GVN nicht einverstanden gewesen ist.
Dagegen wehrt sich der Landesverband und hat in einem schriftlichen Statement eine Klarstellung formuliert. Zum einen entspreche die genannte Beitragssumme, die Hallo Taxi 3811 an den GVN entrichtet, nicht den tatsächlichen Verhältnissen. „Die Mitgliedsbeiträge beinhalten verschiedene Leistungen und durchlaufende Posten, die teilweise zweckgebunden für Versicherungs- oder Datenschutzleistungen genutzt werden. Eine einfache Addition führt daher zu einem unzutreffenden Bild über die finanziellen Auswirkungen eines möglichen Austritts“, heißt es von Seiten des GVN.
Auch die Positionierung zur Abschaffung einer Befreiung vom Einbau eines Wegstreckenzählers bei Mietwagen per Ausnahmeregelung wird vom GVN klargestellt. Die Taxizentrale Hannover hatte die Haltung des Landesverbands zu diesem Thema moniert. Der GVN betont in seinem Statement, dass man sich dazu bereits in einem offiziellen Schreiben an das zuständige Ministerium gewandt habe. „Darin wurde nochmals unterstrichen, dass die geltende Ausnahmegenehmigung auch tatsächlich als Ausnahme zu behandeln ist – und nicht, wie derzeit vielfach praktiziert, pauschal vergeben werden sollte“, schreibt der GVN. Das Ministerium habe angekündigt, die Thematik weiter zu prüfen.
Als Landesverband sei man in enger Abstimmung mit der Branche kontinuierlich und nachhaltig in allen Fragen rund um Vermittlungsplattformen, Wettbewerbsbedingungen und Digitalisierung im Personenbeförderungsgewerbe aktiv. „Wir bringen die Anliegen des Gewerbes regelmäßig in Gesprächen mit der Landes- und Bundespolitik, mit Ministerien, Behörden und kommunalen Entscheidungsträgern ein und geben fachlich fundierte Stellungnahmen zu Anhörverfahren, Gesetzes- und Verordnungsentwürfen ab“, fasst der Verband seine vielfältigen gewerbepolitischen Tätigkeiten zusammen.
„Unser Ziel ist und bleibt ein fairer und rechtssicherer Wettbewerb zwischen Taxis, Mietwagen und Plattformbetreibern bei gleichzeitigem Erhalt von Verbraucherschutz, Transparenz und Qualität im Gewerbe.“
Hinsichtlich des Verbandsaustritts stellt der GVN fest, dass noch keine rechtkräftige Kündigung seitens der Hallo Taxi GmbH vorgelegen habe (Stand 11.11.). Der Schritt werde auch aus Sicht vieler Unternehmer, dich sich seit der Bekanntgabe an den GVN gewandt hätten, als kritisch bewertet.
Der Landesverband schließt sein Statement mit einem Appell: „Der GVN bedauert, dass die Meldung über einen geplanten Austritt von Hallo Taxi 3811 zunächst über die Medien bekannt wurde. Wir hätten es bevorzugt, hierzu den direkten Dialog fortzusetzen. Gerade in einer Zeit, in der sich das Taxi- und Mietwagengewerbe großen strukturellen und politischen Herausforderungen gegenübersieht, halten wir Zusammenhalt, Austausch und gemeinsames Handeln für wichtiger denn je. Der GVN steht auch weiterhin bereit, diesen Dialog konstruktiv fortzuführen – im Interesse eines starken und zukunftsfähigen Gewerbes in Niedersachsen und in Hannover.“ jh
Beitragsfoto: KI-generiert









In der zitierten Stellungnahme des GVN fällt auf, dass von „…Wettbewerb zwischen Taxi, Mietwagen und Plattformen…“ die Rede ist.
Hierdurch wird suggeriert, dass diese Plattformen ein gleichwertiger Partner in einem Wettbewerb sei. Es ist schon peinlich, dass wieder mal MW und Taxi in ihren unterschiedlichen Aufgaben und unterschiedlichen Regeln in einen Topf geworfen werden.
Plattformen aber sind erst mal nichts anderes als ein Werkzeug der Kommunikation. Da könnte ja auch die Post oder jede Zeitung beanspruchen, im Wettbewerb unseres Geschäftsfeldes zu stehen.
Diese Plattformen sind keine Verkehrsbetriebe. Das betonen sie selber jeden Tag. Deshalb werden von ihnen MW als Pseudo/Fake-Taxis missbraucht. Sie wollen unser aller Kohle. Sonst nichts.
Diese hier offenbarte geistige Verirrung ist gefährlich. Aber immer noch weit verbreitet. Vor allem in der Öffentlichkeit. Deshalb um so schwerwiegender, dass der GVN die Plattformpropaganda übernimmt.
Bravo J.Chronor !!!