Ein Projekt kann nur als Erfolg gewertet werden, wenn das Ergebnis auch der wissenschaftlichen Expertise standhält. Das Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ arbeitet deshalb mit dem Statistikamt Nord und der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) zusammen.
Mit dem „Projekt Zukunftstaxi“ hat die Stadt Hamburg eine zukunftsweisende E-Taxi-Förderung auf die Beine gestellt. Ein Ziel des Projekts neben der CO2-Einsparung ist es, auch eine Erkenntnisbasis zu generieren, die belastbar aufzeigt, worauf es bei der flächendeckenden Umstellung des gesamten Taxigewerbes auf emissionsfreie Antriebe ankommt. Beispiel: Welche Voraussetzungen müssen Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur erfüllen?
Um die dafür notwendigen Datenbasis zu generieren, wird das Statistikamt Nord zunächst die Daten der INSIKA-Taxameter auswerten, welche aufschlussreiche Rückschlüsse auf den Betrieb der Fahrzeuge zulassen. Weiterhin wird eine Studiengruppe der HAW auch die Taxiunternehmer zu verschiedenen Themen rund um das E-Taxi befragen. Dabei sollen nicht nur die harten Fakten und Zahlen abgefragt werden, sondern auch Abläufe im Schichtbetrieb oder mögliche Unterschiede alleinfahrender Einwagenunternehmer mit Privatnutzung gegenüber Mehrwagenunternehmern mit Fahrpersonal untersucht werden. Auch die Meinung der Fahrgäste hinsichtlich der Akzeptanz der E-Taxis ist gefragt.
Im Idealfall kann nach Abschluss der Untersuchung klar belegt werden, wie sich ein E-Taxi finanziell und praktisch in den laufenden Taxi-Betrieb einbinden lässt. Mit diesem Ergebnis kann eine Orientierungshilfe geschaffen werden, die sogar Deutschlandweit für umsteigewillige Taxiunternehmer eine aufschlussreiche Lektüre werden kann. Zudem wird das Ergebnis der Untersuchung als Rückmeldung für die Hamburger Regierungsparteien dienen, welche in einem Bürgerschaftlichen Ersuchen ein Monitoring des Projekts gefordert hatten.
Letztlich ist das Forschungsergebnis auch besonders relevant für die Zukunft des Hamburger Taxigewerbes, denn ziemlich sicher werden die Ergebnisse der Projekt-Evaluation auch in die Entscheidungsfindung der Hamburger Bürgerschaft mit einfließen, ob und wann beschlossen wird, dass in Zukunft gegebenenfalls nur noch emissionsfreie Taxis konzessioniert werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass alle Unternehmer die Untersuchung unterstützen, denn so haben sie die Möglichkeit, gemeinsam mit der Genehmigungsbehörde die Zukunft des Hamburger Taxigewerbes mitzugestalten. sg