In Hamburg gründeten Taxifahrer kürzlich die „Gemeinschaft angestellter Taxifahrer Hamburg e.V.“ (GaTH). Sie möchte als Berufsverband ihren Mitgliedern Unterstützung anbieten sowie die Zusammenarbeit im Gewerbe „konstruktiv und partnerschaftlich“ verbessern. Die Interessen der Fahrer möchte man innerhalb des Gewerbes wie auch gegenüber Behörden und der Öffentlichkeit vertreten.
Bislang hätte es sechs Unternehmerverbände in Hamburg gegeben, aber noch keinen Verband der angestellten Taxifahrer, sagte Pressesprecher Thomas Gerke gegenüber Taxi Times. Damit ihre Interessen auf dem, so Gerke, „von kleinen Betrieben geprägten Arbeitsmarkt“ für Taxifahrer in Hamburg nicht untergingen, sollten sie sich im neuen Berufsverband selber organisieren. Der junge Verein biete für seine Mitglieder ein günstiges Angebot zur Lohnsteuerhilfe und eine Unterstützung im Verkehrsrechtschutz befände sich im Aufbau, sagte der Pressesprecher; des weiteren ist ein Angebot zur Altersvorsorge in Planung.
Laut Thomas Gerke ist der Arbeitsmarkt für Taxifahrer in Hamburg gut, viele Unternehmen würden Fahrer suchen. Die GaTH will Arbeitgeber und -nehmer in einer Jobbörse zusammenbringen und dabei rechtssichere und einheitliche Standards in den Arbeitsverträgen fördern. Dafür sucht man die Zusammenarbeit mit den Unternehmerverbänden. Diese könnten nämlich auch davon profitieren, dass GaTH für potenziellen Berufsnachwuchs wirbt und Beratung anbietet. „Der Beruf des Taxifahrers ist viel attraktiver, als sein Image das nahelegt“, so Gerke. Für eine Kooperation mit den Zentralen wirbt der Angestelltenverband ebenso: Die Praxiserfahrung der Mitglieder, die täglich auf der Straße unterwegs seien, könne so die Selbst-Organisation des Taxigewerbes verbessern.
Und da die Arbeitsbedingungen der Angestellten wesentlich durch Behördenentscheide oder politische Beschlüsse mitgeprägt würde, möchte der Verband Hamburger Taxifahrer auch auf diesem Feld vertreten und bei künftigen Tarifänderungen gehört werden. „Gesprächsbedarf“ zeichnet sich wohl jetzt schon bei der „Karenzminute“ ab. „In der Staustadt Hamburg“ mindere sie, so GaTH, den Umsatz der Taxifahrer um bis zu 15 Prozent. Während die Positionen für weitere Rahmenbedingungen in dem jungen Verein erst noch demokratisch zu bestimmen seien, fällt die Haltung zu Moia entschiedener aus: Die rechtlichen Mittel sollten ausgeschöpft werden, meint Gerke. „Wir legen aber Wert auf eine sachliche Auseinandersetzung.“ prh
Foto: Achim Glatz
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