Auch die Betreibergesellschaft Airport Hamburg unterstützt das „Projekt Zukunftstaxi“. Vier Taxi-Halteplätze bieten ab sofort E-Taxis einen Platz in der ersten Reihe.
Kurz bevor die ersten E-Taxis ihre neue Position am Hamburger Flughafen einnehmen konnten, wurden noch die entsprechenden Markierungen auf das Pflaster gemalt. Richtig los ging es aber erst, als heute der Senator für Verkehr und Mobilitätswende in der Freien und Hansestadt Hamburg, Anjes Tjarks gemeinsam mit Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport die ersten vollelektrischen Taxis herangewunken haben.
Für Tjarks ist die Vorfahrtsregelung ein echter Anreiz, um auf ein E-Taxi umzusteigen: „Ich finde es ein großartiges Zeichen, dass jetzt auch der Flughafen Hamburg diesen Prozess durch einen echten Vorteil für E-Taxis unterstützt, denn der Flughafen ist für die Taxibranche einer der wichtigsten Bezugspunkte überhaupt. Ich bin sicher: Dies kann dazu beitragen, den einen oder anderen noch Unentschlossenen vom Umstieg auf ein E-Taxi zu überzeugen.“
Damit die beiden Standplätze am Terminal 1 und Terminal 2 gut angefahren werden können, führt der Flughafen die E-Taxis über eine spezielle Zufahrt. Die Projektteilnehmer wurde im Vorfeld über die Details informiert. Sogar über die Ladeinfrastruktur hat man sich Gedanken gemacht. Die Telekom Tochter Comfort Charge hat dafür einen Schnelllader im Wartebereich installiert. Das ist möglich, weil die Telekom als Projektpartner ebenso eine wichtige Rolle in der Planung als auch in der Umsetzung des „Projekt Zukunftstaxi“ hat.
Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung am Hamburg Airport, Michael Eggenschwiler sind E-Taxis sehr willkommen: „Auch bei uns am Flughafen forcieren wir mit unserem Mobilitätskonzept den Einsatz alternativer An-triebe: So werden bei uns inzwischen sogar Flugzeuge mit reiner Elektrokraft geschoben und Fluggastreppen mit Solarenergie betrieben.“ sg
Beitragsfoto: Michael Eggenschwiler und Anjes Tjarks haben die ersten E-Taxis symbolisch herangewunken. Foto: Airport Hamburg
Na toll, jetzt wird im Taxigewerbe auch eine zwei Klassengesellschaft eingeführt. Viele von uns können sich aus logistischen Gründen gar kein, oder nur sehr schwer, Elektrotaxi zulegen. Bei mir z.B., am rand von Berlin, ist eine Ladesäule in 2,5 km Entfernung. Vielleicht hätte man mit solchen Maßnahmen warten sollen, bis genug Ladesäulen vorhanden sind. Ich hoffe nicht das andere Städte da schnell nachziehen.
Es gab schon immer mehrere Klassen. Insofern ist das nicht ganz neu. Das gerade Hamburg diesen Weg geht, müsste schon seit einigen Jahren klar sein. In Düsseldorf wies man auf die Bevorzugung von Eco-Taxis schon seit mindestens vier Jahren hin. So werden auch andere Städte folgen, dass muss klar sein. Das ist schlüssig und folgerichtig.
Ich finde es nur traurig, dass es 9 Jahre gedauert hat, bis man meine Vorschläge in Hamburg umsetzt hat. Mir hat man damals zwar erklärt, dass es rechtlich nicht ginge, aber jetzt sieht man, was etwas mehr Druck (Friday for Future) ausrichten kann. So sehr es mich freut, dass jetzt endlich etwas passiert, so sehr bin ich vom eingeschlagenen Weg unserer Politik enttäuscht. Es gibt mittlerweile viel bessere Ansätze als die reinen Batteriebetriebenen Fahrzeuge. Ich hoffe, dass es nicht wieder 9 Jahre dauert, bis man sich mehr Gedanken macht.
Zumindest ein Kollege aus Hamburg will per Anwalt klären lassen, ob hier eine Wettbewerbsverzerrung vorliegt.
Wer sich nicht von medialer Berichterstattung und FFF Demos beirren lässt, für den bietet ein Elektrotaxi überhaupt keinen Mehrwert. Im übrigen hat mich noch nie ein Kunde gefragt, warum ich ihn mit einem Mercedes Diesel befördere?
Ich habe 2019 Hamburgs zweites Elektrotaxi zugelassen. Viele Kollegen haben das Fahrzeug von innen begutachtet (und außen) und mir zumeist wohlwollend Fragen dazu gestellt. Seitdem Elektrotaxen am Flughafen bevorzugt werden komme ich mir vor wie der Feind. Aus meiner Sicht führt die neue Regelung dazu dass sich ein Graben zwischen den Fahrern der Verbrennertaxen und denen der Elektrotaxen bildet. Ich werde den Taxistand am Hamburger Flughafen nicht nutzen.