Mit einem Informationsblatt richtet sich die Polizei Hamburg an das Taxigewerbe. Mit der Aufklärungskampagne will man die Opfer sogenannter Schockanrufe schützen.
Regelmäßig versuchen Betrüger ältere Mitmenschen um Ihr Hab und Gut zu bringen. Das erreichen sie unter anderem mit sogenannten Schockanrufen, die immer nach einem ähnlichen Muster ablaufen.
Bei einem Telefonat gibt sich eine weinende, kaum zu verstehende Stimme als Tochter oder Sohn aus und überbringt eine schockierende Nachricht. Meist wird dabei von einem Unfall mit einem tödlichen Ausgang gesprochen. Nach dem ersten Schock übernimmt ein zweiter Anrufer das Gespräch und gibt sich als Polizist aus.
Mit einer geschickten Gesprächsführung wird dem oder der Angerufenen weisgemacht, dass man mit einer Kaution sein Kind vor dem Gefängnis schützen könne. Das Ziel der Betrüger ist es, Geld und Wertsachen an sich zu bringen, die unter der Voraussetzung herausgegeben werden, die eigenen Kinder zu unterstützen.
Die Hamburger Polizei wendet sich jetzt gezielt an Taxifahrer, weil immer wieder von den Betrügern ein Taxi gerufen wird, um ihre Opfer zur Bank zu fahren, um größere Geldbeträge abzuholen, oder die Opfer sollen zur Übergabe chauffiert werden.
Die Polizei empfiehlt: „Versuchen Sie ins Gespräch zu kommen, wenn ältere Menschen nervös, verunsichert oder verschlossen wirken und als Fahrziel eine Bank oder eine Sparkasse nennen. Auch die Adresse von Gerichten ist verdächtig, denn um die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, wird die Übergabe durch die Täter oft an diesen Orten inszeniert. Fragen Sie, ob die Varianten des Telefonbetrugs bekannt sind. Erzählen Sie von den Tricks der Betrüger und dass diese immer wieder ältere Menschen um ihr gesamtes Vermögen bringen.“
Auch wird empfohlen gemeinsam eine Audiodatei anzuhören, die ein typisches Schock-Telefonat nachstellt. Die Audiodatei „Geschockt und Abgezockt“ wurde von den beiden Schauspielern und Synchronsprechern Marek Erhardt (SOKO Hamburg) und Luise Lunow eingesprochen und steht zum Download bereit, oder kann alternativ bei allen größeren Audio-Streamingplattformen angehört werden.
Bereits in der Vergangenheit konnten viele Betrugsversuche von aufmerksamen Taxifahrern vereitelt werden. Taxi Times berichtete bereits mehrfach darüber. Wenn ein Taxifahrer bemerkt, dass seine Fahrgäste verunsichert oder besonders aufgelöst sind, dann soll man eine Polizeistation als Ziel anbieten oder über die 110 die Polizei verständigen. Auch die Mitarbeiter der Banken und Sparkassen sind über diese Betrugsmasche informiert und können als zusätzliche Unterstützung dienen.
Neben den Schockanrufen gibt es noch weitere Vorgehensweisen, mit den insbesondere ältere Menschen von Betrügern ins Visier genommen werden. Weiterführende Informationen werden unter diesem Link bereitgestellt. Die Polizei Hamburg hat ein Informationsblatt für Taxifahrer erstellt, in dem alle wichtigen Information nachzulesen sind. sg
Beitragsfoto: Symbolbild Telefon. Quelle: pixabay