Bei der von der Deutschen Telekom betriebenen Plattform „Digital X Adhoc“ wurde vergangenen Donnerstag das Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ vorgestellt.
Es sei ein klimapolitisch relevantes Projekt, stellte der Digital-X-Redakteur Gunnar Sohn in seiner Einleitung fest, ehe er das Wort an Thomas Sell übergab. Sell ist bei der Telekom unter anderem für die Taxibranche zuständig und war einer der Antreiber des Hamburger Projekts Zukunftstaxi.
Er hob die hohe Bedeutung des Taxigewerbes für die Mobilität hervor, auch wenn – angestoßen durch Corona – vielerorts die Heimatwelten mit den Arbeitswelten verschmolzen sind. Taxis zählen zu den größten Flotten der Welt, 2018 waren alleine in Deutschland 96.000 Taxis und Mietwagen unterwegs.
Bereits 2019, so berichtet Sell, habe man in Hamburg erste Überlegungen angestellt, wie man auch im Taxibereich etwas gegen die CO2-Problematik unternehmen könne. Dies führte zu einem „Bündnis der Taxibranche“, mit allen adäquaten Autoherstellern, allen Dispositionsdienstleistern, den Taxiunternehmern und Zentralen sowie der Politik und der Verwaltung.
Als Ergebnis fahren in Kürze 50 Elektro-Taxis durch Hamburg, und wenn es bald sogar 150 Fahrzeuge sind, verfüge Hamburg über mehr E-Taxis als der Rest der Bundesrepublik Deutschland zusammen.
Wie es dazu kam und was alles hinter dem Projekt Zukunftstaxi steckt, erläutert Thomas Sell in einem halbstündigen Interview von Digital X adhoc. Er geht dabei auch auf das Einsparpotenzial an CO2 ein (25.000 Tonnen) und stellt an die künftige Bundesregierung die Forderung, einen Förderfonds für Flotten in den Koalitionsvertrag aufzunehmen: Für ein Elektro-Taxi müssen zehn Privatfahrzeuge mit Batterie und Ladeinfrastruktur gefördert werden, um den gleichen CO2-Ausstoß einzusparen, rechnet Sell dabei vor. jh
Das komplette Interview kann hier angesehen werden:
https://youtu.be/0ZIsAlmgTPQ
Hintergrund: am 1. April 2021 hat die Stadt Hamburg unter dem Namen „Projekt Zukunftstaxi“ eine Fördermaßnahme gestartet, bei der die Anschaffung eines Elektrotaxis sowie der Umbau eines E-Taxis zu einem Inklusionsfahrzeug (Beförderung mit mindestens einem Rollstuhlinsassen) mit jeweils 10.000 Euro bzw. 20.000 Euro pro Taxi bezuschusst werden. Die Antragstellung war ab 12.4. möglich.
Zur Verwirklichung arbeitet die Stadt dabei ganz eng mit Industriepartnern zusammen, zu denen die Fahrzeughersteller, die Anbieter der Lade-Infrastruktur sowie die Vermittlungsplattformen zählen. Taxi Times begleitet das Projekt als Medienpartner auf seiner Hamburger Website www.taxi-times.com/hamburg, auf Facebook sowie über eine WhatsApp– und eine Telegram-Gruppe.
Eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge finden Sie hier.
Einige Beispiele:
31.3.21: Ankündigung: die Förderoffensive für Hamburger Taxiunternehmer
31.3.21: Nomen est Omen: Warum dieses Projekt eine Chance (verdient) hat
9.4.21: Positive Praxis-Erfahrungen mit einem E-Taxi
12.4.21: Anträge zur Zukunftstaxi-Förderung erreichen am ersten Tag die Höchstzahl
14.4.21: Nach Run auf Förderanträge: Hamburger Senator lobt das Taxigewerbe
28.04.21: Projektpartner Telekom: Schnellladen mit bis zu 150 kW
30.04.21: Zukunftstaxi-Projektpartner Hansafunk: Eigene Rufnummer
06.05.21: Zwischenbilanz: Über 20 bestellte E-Taxis, die meisten sind ID.4
14.07.21: Erste E-Taxis bei Hamburgs Taxizentralen
Beitragsfoto: Axel Rühle