Ursprünglich war eine Erhöhung des Hamburger Taxitarifs bereits für den April vorgesehen. Jetzt lässt sich auch der zweite Mai als Umstellungstermin nicht halten.
Laut Auskunft der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende könnte eine Tarifanpassung zum 1. Juni möglich sein. Voraussetzung dafür ist, dass der Hamburger Senat der von der Behörde vorgebrachten Erhöhung zustimmt. Dies soll am 12. April geschehen. „Wir haben mit Nachdruck versucht, die Änderungen der Taxenordnung mit Geltung ab dem 2. Mai zu erreichen“, bedauert Dirk Ritter, Leiter des Sachgebiets Aufsicht und Genehmigungen, die Verzögerung. Die Eichdirektion Nord habe allerdings darauf bestanden, dass ein Inkrafttreten erst sechs Wochen nach Senatsbeschluss möglich ist. Dem müsse man sich fügen – trotz der schwierigen Lage, in der sich die Hamburger Taxibranche derzeit befindet.
Neben der Anpassung der Fahrpreise um durchschnittlich knapp 10 Prozent soll auch ein zweiter Festpreis für 50 Euro, ein neuer Zuschlag für die Fahrradmitnahme und die Möglichkeit der Annahme von Fahrtenbestellungen während des Ladens von E-Taxen auch außerhalb von Taxi-Standplätzen geregelt werden.
Aufgrund der Spritpreis-Explosion hatten die Hamburger Taxen-Union sowie Hansafunk verschiedene Vorschläge bisher vergeblich für eine kurzfristige Entlastung der Branche gefordert. jh
Beitragsfoto: Taxitarif Hamburg Foto: Taxi Times
Bei allem Respekt für die Herren Ritter und Meyenborg, die sich wirklich für das Hamburger Taxigewerbe einsetzen und stark machen, aber diese „Tariferhöhung“ verdient ihren Namen nicht.
Seit 5 Jahren ‼️ seit 2017 fährt Hamburg zum gleichen Tarif. Zum Vergleich: die Öffis, der HVV, erhöhte seine Preise im gleichen Zeitraum um insgesamt 7,3 % bei jährlicher Anpassung um etwa 1,3 % zum jeweiligen Vorjahr. Der HVV wird aber auch zu 80 % von der Stadt subventioniert. Eine Subvention ist hier auch richtig, sonst würde nämlich jede vergleichbare Fahrt ggü. dem Taxi um einen ordentlichen Aufschlag höher als dieses sein. Die Subvention zeigt aber auch deutlich, wie hoch die Kosten in der Personenbeförderung sind. Taxi ist von dieser Kostenstruktur nicht ausgenommen.
Die Behörde trifft der Vorwurf einer zu geringen Tarifanpassung nicht allein, hat sie doch die Gewerbevertretungen Taxi hierzu gehört. Auf diese konnte sie sich – wiedermal – verlassen. Hamburger Gewerbevertretungen sind traditionell schwach und ängstlich. „Bloß nicht zuviel verlangen, dann verlieren wir noch mehr Fahrgäste“ ist der allgemeine Tenor. Wer muß das am Ende – wiedermal – alles ausbaden? In der Mehrheit das angestellte Fahrpersonal. Reicht es für dem Mehrwagenbetrieb nicht, wird eben die Provision noch weiter hinunter gesetzt. Dabei besorgt überwiegend das Fahrpersonal die Aufträge, viele Unternehmer schaffen für ihre Leute keine eigenen Aufträge heran. Dafür zahlen sie lieber Funkbeiträge, lagern ihre soziale Verantwortung also aus, erhöhen damit Betriebskosten und setzen Provisionslöhne weiter runter. Das ist nicht besser als bei der gefürchteten Konkurrenz.
In letzter Konsequenz ist diese schwache und in keiner Weise kostendeckende, geschweige denn vermögenschaffende Tarifanpassung der Organisation des Taxigewerbes in Hamburg und ängstlichen, sozialUNverantwotlichen Unternehmern geschuldet.
Klar Holger, das Taxi ist zu subventionieren !
Zwar nicht mit 80 sondern nur mit 50% und zwar bei ALLEN Fahrten, die der Daseinsvorsorge dienen. Jetzt kommt’s halt drauf an, welche Fahrten wir als solche definieren. Dass dieser Rabatt in den Tarif eingepreist wird, sollte selbstverständlich sein. Dieser ’neue‘ Tarif ist den ÖPNV-Tarifen anzupassen, der Zuschuss gleicht die finanziellen Nachteile aus und bedarf keiner extra Tarifänderung. (Uber hat sich dann auch erledigt, da Mietwagen diese Zuwendungen eben NICHT erhalten)