Die Hamburger Taxizentrale Hansa Taxi hat ein Update für ihre Taxi-App herausgebracht. Dadurch können Kunden sich ab sofort Touren teilen. Im Idealfall reduziere sich so der Fahrpreis für den einzelnen Kunden um bis zu 50 Prozent.
Das Prinzip ist einfach: der erste Kunde wählt in der App „Shared Ride“, gibt Start- und Zieladresse ein und stimmt zu, dass ein weiterer Fahrgast zusteigen darf. Ein zweiter Kunde wählt ebenfalls die Option „Shared Ride“. Liegen die Fahrtstrecken auf einer ähnlichen Route, erkennt der Computer die beiden Bestellungen und führt die Touren zusammen. Der Fahrpreis wird dann automatisch anteilig auf die jeweils zurückgelegte Strecke aufgeteilt. „Wir sind zuversichtlich, dass unser neues Angebot gut angenommen wird, denn das Prinzip Sharing hat sich bereits in vielen Bereichen durchgesetzt“, wirbt Thomas Lohse, Vorstandsmitglied der Hansa Funktaxi eG in einer Presseerklärung. Bis der neue Service flächendeckend funktioniere könne es noch ein wenig dauern. Das Angebot müsse bekannt werden und ausreichend Kunden die neue Funktion nutzen. Die Fahrer seien auf jeden Fall bereit. Alle Fahrer von Großraumtaxis seien bereits für die Matchfunktion geschult worden, alle weiteren Fahrer werden in den kommenden Tagen entsprechend vorbereitet.
Mit dem Update der App kommt Hansa-Taxi dem Konkurrenten mytaxi zuvor, der seine neue App heute in Hamburg vorstellen will. nu
Symbol-Foto: Hansa Taxi
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Tolle Idee! Taxi Sharing! Dann gibts noch weniger Fahrgäste verteilt auf die sowieso zahlreichen (zuvielen!) Taxis!Schadet nur weiter das Gewerbe und fahrt bald die Fahrgäste umsonst oder gebt denen noch Geld dafür das ihr sie fahren dürft!Ich merke schon lange das die meisten Fahrgäste für alles unwichtige genug Geld haben, aber beim Taxi zum Sparfuchs werden.Vorbildlich!
Dieser Ansatz ist genauso falsch wie damals die Befürchtung der Kollegen, durch den Einsatz von Bustaxis würden sich die Fahrten reduzieren!
Irrtum, Ihr beiden Vorredner! In diesem neuen Dienst könnte extrem viel Potential für das Taxengewerbe stecken. Es kommt nur auf die geschickte Umsetzung und Vermarktung an. Bei geschickter Realisierung durch das Taxengewerbe, die leider einmal wieder viel zu spät und zögerlich kommt, lassen sich mit etwas Fortüne ganz neue Teilmärkte mit großem Umsatzpotential erschließen.
Bereits ab etwa 2012 gab es die dazu notwendige Software, mit der jede größere Taxenzentrale einen solchen Dienst hätte schnell und recht einfach realisieren können. Mangels geeigneter Umsetzung ist der erste Pilotversuch in einer Deutschen Großstadt leider kläglich gescheitert.
Unabhängige Untersuchungen gehen bei diesem neuartigen Dienst von nur sehr geringen Kannibalismuseffekten aus. Dies bedeutet, daß ein solcher Dienst weitaus mehr zusätzliche Fahrten generiert, als er subsumieren würde. Diese Rate wird mit etwa 10 zu 1 beziffert. Auf 10 neue Fahrten würde nur eine einzige Fahrt weniger ausgeführt werden. Und es gibt eine ganze Reihe von weiteren positiven Möglichkeiten und insbesondere Effekten, die sich eindeutig in barer Münze auszahlen würden.
Aber leider verschläft das Bundesdeutsche Taxengewerbe den digitalen Trend und ich befürchte, daß die Hosenträger-Fraktionen in den Zentralen keinen blassen Schimmer von alle dem haben. „Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich“
Wennigsten ist der Hansa in Hamburg einen Schritt mitgegangen. Ich wünsche den Hamburger Projekt ganz viel Glück!