Ein Taxiunternehmer aus dem Rhein-Erft-Kreis hat bereits viermal sein Großraumtaxi für Hilfsgütertransporte an die ukrainische Grenze und die Beförderung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.
Die Idee kam vom Personaldienstleister Bastian Naurath und seinem Freund Maximilian Kaiser aus Düsseldorf, nachdem Sie im Februar die Stadt Katowice im Süden von Polen besucht hatten. Als sich wenig später, nach Beginn des Krieges in der Ukraine, zeigte, dass nur zwei Stunden weiter östlich Hilfsgüter für notleidende Ukrainer benötigt werden und Frauen und Kinder ohne Transportmöglichkeit an den Grenzübergängen stranden, sagte er: „Wir müssen etwas tun. Warum sollen wir nicht einfach wieder nach Polen fahren?“
Bastians Vater Thomas Naurath, Taxi- und Mietwagenunternehmer mit sieben Fahrzeugen, davon drei barrierefrei, war sofort begeistert und schlug vor, ein großes Fahrzeug für den Hilfstransport zur Verfügung zu stellen. Kurzerhand wurde auf Facebook zum Abliefern von Spenden aufgerufen. In Zusammenarbeit mit der Existenzhilfe Kerpen, die schon nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 geholfen hatte, sammelte man Lebensmittel, Hygieneartikel und weitere Hilfsgüter.
Bei der ersten Tour am 27. Februar fuhren Bastian und sein Freund Maximilian im Großraumtaxi, das bis unter das Dach mit Hilfsgütern gefüllt war, noch ohne weitere Begleiter von Kerpen nach Budomierz, einem nördlich gelegenen Grenzübergang, wo sie ihre Fracht entladen konnten.
Von dort ging es weiter nach Korcowa, einem Auffanglager in direkter Nähe zur ukrainischen Grenze, um von dort Menschen nach Berlin zu bringen.
Diese erste Tour dauerte insgesamt drei Tage. Bastian Naurath berichtet, die Situation im Grenzgebiet sei „eher unübersichtlich“ gewesen, somit keine Pause möglich und an Schlaf nicht zu denken. Letztendlich wurden 12 Personen innerhalb von Polen Transportiert und eine vierköpfige Familie mit in die Asylaufnahme nach Berlin gebracht, wo Sie am Dienstagmorgen um sechs Uhr eintraf. „Es war ein gutes Gefühl zu helfen, und das gleich doppelt“, so Naurath rückblickend.
Man entschloss sich schnell zu einer zweiten Fahrt. Von der Idee begeistert, fuhren diesmal, bereits in der folgenden Woche, zwei weitere Fahrzeuge aus der Umgebung von Düsseldorf mit: ein privates Fahrzeug (VW-Bus) sowie ein Fahrzeug aus Bastian Nauraths Personaldienstleistungs-Unternehmen.
Wenig später gab es eine dritte Tour mit vier Fahrzeugen, wieder nach Korcowa. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist groß. Nicht nur, dass Menschen bereit sind, sich in ihrer Freizeit für die Hilfsfahrten zur Verfügung zu stellen. Auch die Bezahlung der Spritkosten haben viele private Spender gerne übernommen.
Inzwischen ist das „Rollstuhltaxi 4“ von Taxi Naurath von seiner vierten Tour zurück. Der Berichtet auf Facebook ist originellerweise aus Sicht des stolzen Autos formuliert: „Ich war jetzt viermal an der polnisch-ukrainischen Grenze, um dort wichtige Hilfsgüter von der Existenzhilfe Kerpen e. V. abzugeben. Und das Schöne ist, es warten wieder Menschen auf uns, die wir nach Deutschland mitbringen werden. Diesmal waren wir nur zwei Autos, wir waren aber auch schon zu viert. Bisher habe ich alleine insgesamt 12 Frauen, acht Kinder, zwei Katzen und einen Mops (Loriot hätte seine Freude) mitgebracht. Insgesamt haben wir mit allen Autos schon über 50 Personen abgeholt. Alle haben schon eine private Unterkunft, teilweise sogar schon Arbeit.“
Für den morgigen Freitag ist die nächste Tour geplant. „Drückt uns die Daumen, dass auch diesmal alles gut geht und wir wieder einigen, die vor dem fürchterlichen Krieg flüchten, helfen können!“
Taxi Times drückt sowohl dem tapferen Auto als auch den selbstlosen Helfern gerne die Daumen für die nächste und alle weiteren Hilfstouren und hofft auf zahlreiche Nachahmer. ar
Beitragsfoto: Bastian Naurath
Toll !!!!!