Jürgen P. wird zur Last gelegt, durch Betrug einen Schaden von 700.000 verursacht zu haben. Ein Österreichischer Taxifahrer brachte das FBI auf seine Spur.
Zunächst zeigten sich Medien und auch die Polizei etwas skeptisch ob der Geschichte, die ein 47-jähriger Kollege aus Wien, der mit dem Taxi seines Arbeitgeber verschwunden war und als vermisst gemeldet war, der deutschen Polizei in Euskirchen auftischte. Er sei von einem Fahrgast, einem 40-jährigen Landsmann, um 18.000 Euro geprellt worden, diesem bis nach Cancun in Mexiko gefolgt (er wollte dort „Geld von der Bank holen“) und habe im mexikanischen Gewimmel seine Spur verloren. Doch die Ermittlungsbehörden gingen der Sache nach und es kam heraus, dass der Flüchtige tatsächlich ein in vielen Ländern gesuchter Betrüger war. Gegen ihn lag bereits ein internationaler Haftbefehl vor. Das FBI nahm ihn dann im April in Cancun fest und überstellte ihn in die Untersuchungshaft nach Innsbruck.
War die Geschichte des Taxifahrers schon abenteuerlich, kam dann noch mehr Haarsträubendes zum Vorschein. Promi-Witwe Uschi Ackermann wurde um 46.000 und ein Unternehmer aus Karlsruhe um 40.000 Euro geprellt. Die Polizei fahndete daraufhin bereits international. In den USA, Mexiko und Panama hatte er es tatsächlich zu erheblichen Wohlstand und Einfluss gebracht.
Vor Gericht gab der Angeklagte an, Absolvent der Universitäten Harvard und Phoenix, Chef einer Sicherheitsfirma, in Mexiko Hubschrauberpilot im Kampf gegen Drogenkartelle, Bauträger in Panama und Österreichs Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser zu sein. Als Musikproduzent habe er die Musikkarriere von Rainhard Fendrichs Sohn Lukas gemanagt und sei befreundet mit Niki Lauda und Walter Röhrl. Fahrgeld in Höhe von 18.000 Euro zu schulden, stritt er jedoch ab. Der Staatsanwalt bestätigte, dass der Mann die Justiz seit den 90er Jahren auf Trab hielt. Die Verteidigerin beantragte ein psychiatrisches Gutachten wegen Unzurechnungsfähigkeit. prh
Symbolfoto: Taxi Times
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