Deutschlands Senioren sollen mit als Erste geimpft werden. Doch bei der Frage, wie und von dem die Fahrt zum Impfzentrum durchgeführt werden soll, agiert Gesundheitsminister Spahn gegenüber dem Taxigewerbe so, wie man es auch von seinen Kollegen Scheuer, Söder und Co kennt: Mit einer bodenlosen Ignoranz.
Seit rund drei Wochen ist der Impfstoff da und betagte Senioren sollen als erste geimpft werden. Los ging es in den Alten- und Pflegeheimen. Nach und nach erhalten auch all jene über 80-jährigen eine Einladung, die noch zuhause wohnen. Sie können sich priorisiert den hoffentlich lebensrettenden Picks versetzen lassen. Nun stellt sich nur noch die Frage, wie sie zu den Impfzentren kommen sollen, da die wenigsten aus den 1940-er Jahrgängen mit dem eigenen Pkw fahren können. Man kann ihnen wohl kaum ein Ticket für Bus oder Straßenbahn zur Einladung dazustecken. Was aber kein Problem sein sollte, wäre ein Taxigutschein.
Dann wird jede und jeder Hochbetagte in einem Taxi mit Trennschutz zum Impfzentrum gefahren, von Fahrer*Innen, die selbst Maske tragen und ihre Fahrzeuge regelmäßig desinfizieren. Dazu müsste man keine eigene und neue Logistik aufbauen, man könnte auf die vorhandenen 30.000 Taxis und die zahlreichen Taxizentralen zurückgreifen. Der Bund könnte sich bereit erklären, die Kosten zu übernehmen, der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) wäre aufgrund seiner weitverzweigten Mitgliederstruktur in der Lage, eine zentrale Abrechnung zu organisieren.
Gesundheitsminister Jens Spahn wurde vom BVTM auf diese Möglichkeit bereits Anfang Dezember in einem Brief hingewiesen. Das Schreiben blieb bis heute unbeantwortet, wie der BVTM gegenüber seinen Mitgliedern in dieser Woche bestätigte. Eine Ignoranz, die sich nicht logisch erklären lässt. Auf der einen Seite steht eine Bundesregierung, die im Kampf um die Eindämmung eines tödlichen Virus konsequent einen Lockdown nach dem anderen verhängt, wohl wissend, dass mit jeder weiteren Woche Stillstand immer mehr Unternehmer in die Pleite getrieben werden. Auf der anderen Seite ignoriert und blockiert die gleiche Regierung eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, den Schutz der besonders Schutzbedürftigen auf den letzten Metern bis zur lebensrettenden Impfung zu gewährleisten. Welch ein Trauerspiel. jh
15.1.2021, 12.15 Uhr, Nachtrag: Der BVTM hat in dieser Woche abermals ein Schreiben an Gesundheitsminister Spahn verfasst. Mal sehen, ob diesmal eine Antwort kommt.
Sehe ich auch so. In Berlin haben wir es wohl mit Hilfe von Politikern, die sich profilieren wollten, geschafft. Zuweilen hielten sie sich in Rot Kreuz- Westen am Rande des Bildes bereit.
Zu Interviews. ( “ Wir haben dem Roten Kreuz schon immer geholfen !“ )
Wir feiern diesen Erfolg in Berlin, denn die Kollegen haben richtig zu tun. Fahrgäste sprechen uns an und bestellen „Ihr Impftaxi“ vor. So entwickelt sich Bereitschaft! Es ist die beste Möglichkeit . Schon das kostenpflichtige Bestellen eines Taxis würde nicht einen Teil des Erfolges bringen. Und vor allem, dass haben unsere Eltern und Großeltern auch verdient!
Und das Taxigewerbe wird geholfen. Ja, ein Statement wäre das. Ist es in Berlin. Das könnte die Wende sein! Einmal mehr wissen die Menschen, das sie sich auf uns verlassen können.
Wen wundert diese Ignoranz unserer Politiker. Sie sehen uns Taxler lieber in der Arbeitslosigkeit und lehnen jegliche Hilfe ab. Wir sind ja „nur“ Taxler. Mich kotzt dieses Verhalten dermaßen an. Es wird Zeit, dass wir mal richtig zeigen, wer wir sind. Illegale Fuhrunternehmen dagegen werden geduldet und hofiert. Ja sogar Gesetze sollen geändert werden, damit die Schwarzarbeit weiter blühen kann.