Über 66 Jahre lang hat die Taxi Bochum eG ihre Fahrten in der Ruhrgebietsstadt vermittelt. Jetzt musste die Genossenschaft Insolvenz anmelden.
Rund 60 angeschlossene Taxibetriebe wurden bislang von der genossenschaftlich organisierten Taxizentrale an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr vermittelt, doch jetzt scheinen die Tage der Taxivermittlung gezählt zu sein und das, obwohl man bislang auch nach schwierigen Zeiten immer wieder auf die eigenen Füße gekommen ist. 2021 konnte mit der Corona-Krise sogar die größte Herausforderung umschifft werden, doch jetzt ist der Insolvenzverwalter am Ruder der 1959 gegründeten Taxizentrale.
Wie in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) zu lesen ist, will der Bochumer Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Stephan Kunz die Vermittlung aufrechterhalten: „Der Betrieb läuft weiter.“ Die insgesamt 15 Angestellten der Genossenschaft werden drei Monate lange aus dem Insolvenzgeld der Arbeitsagentur bezahlt.
Diese Zeit will man nutzen, einen Weg zu finden, die unbestritten wichtigen Fahrten auch in Zukunft zu vermitteln. Gerade die zahlreichen Krankentransporte müssten weiter bedient werden. Wie in der WAZ zu lesen ist, sieht der Insolvenzverwalter eine Möglichkeit darin, eine neue Zentrale zu gründen, die dann allerdings in einer anderen Gesellschaftsform als GmbH organisiert ist.
Als Betreiber könnten einige Bochumer Taxiunternehmer fungieren, die sich dann ihre Dienstleistung von den angeschlossenen Betrieben zahlen lassen würden. Natürlich hat auch in Bochum die Suche nach der Ursache für die Insolvenz begonnen. Laut dem Insolvenzverwalter wird dies noch einige Zeit dauern.
Die konkrete Ursache für die Insolvenz ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt. Kein Geheimnis sei es aber, dass sowohl die aktuelle wirtschaftliche Lage als auch der Mitbewerber dabei eine Rolle spielten. Als Beispiel wird in dem Artikel der WAZ der Fahrtenvermittler Uber genannt, welcher mit seinen Mietwagen, anders als die Taxi-Unternehmen, nicht an den behördlich festgelegten Taxitarif gebunden ist und die Preise des Taxis deutlich unterbieten kann. sg
Beitragsfoto: Einer der 38 Taxi-Standplätze am Bahnhof Bochum, Foto: Axel Rühle








