Die Badische Zeitung titelte wiederholt von einem „Taxi-Engpass“ in Freiburg und diesmal folgte der SWR mit einem Bericht. Dr. Werner Weeck, Geschäftsführer von Taxi Freiburg, stellte das gegenüber der Taxi Times richtig.
Die Badischen Zeitung berichtete Ende Januar zuletzt von einem angeblichen Taximangel in Freiburg und der SWR stimmte mit ein. Es sei schwierig, zu Stoßzeiten wie zum Beispiel am Montag morgen, ein Taxi zu bekommen. Fahrgäste müssten vorbestellen, denn sonst könnte es sein, dass ihnen bei spontanen Bestellungen von „der Zentrale“ mitgeteilt würde, es wäre für sie kein freies Taxis zu vermitteln. Welche der drei Zentralen hier gemeint war, wurde nicht berichtet. Interviewte Personen erweckten vor laufender Kamera – später gut zusammengeschnitten mit Bildern von „verwaisten“ Taxiplätzen – den Eindruck eines generellen Taximangels.
Auf Rückfrage der Taxi Times relativierte Weeck, die Berichte seien „aufgebauscht“. Morgens führen um 6:30 und 6.40 zwei Fernzüge vom Freiburger Bahnhof, und da werden binnen kürzester Zeit bis zu zwei Dutzend Taxis benötigt – vor allem Montags. Bei circa 110 angeschlossenen Taxis käme es dann schon mal kurzzeitig zu einer Vollauslastung der Flotte. Dass Bestellungen von Fahrgästen nicht ausgeführt werden könnten, käme nur an wenigen Tagen im Jahr vor, so zum Beispiel zu Weihnachten und Silvester. An diesen Tagen könnte es auch zu einer Überlastung kommen. Jetzt sei Taxi Freiburg dazu übergegangen, Fahrtwünsche, die nicht ausgeführt werden können, zu erfassen. Die Zentrale vermittelt im Monat circa 30.000 Fahrten an die angeschlossenen Taxis.
Es könne jedoch keine Rede von einem „Taximangel“ in Freiburg sein, so Weeck. Von den 220 erteilten Konzessionen in der 227.000-Einwohner-Stadt seien nur 185 regelmäßig in Betrieb, schätzt der Geschäftsführer. Das Gegenteil sei eher der Fall, und man könne eigentlich noch viel effektiver sein, wenn man die Fahrzeuge der drei Zentralen – zuzüglich 50 zentralenlose Taxis – in der Stadt als Flotte gemeinsam disponieren würde.
Um die Kunden zu den Stoßzeiten nicht warten zu lassen oder gar abzusagen, wird die Freiburger GmbH in Kürze ihre Vermittlung auch auf Taxi-Unternehmer ausdehnen, die bisher noch keinen Vertrag mit einer Zentrale hatten. Es gäbe derzeit etwa zehn Taxi-Unternehmer, die den Qualitätsansprüchen des Fahrtenvermittlers gerecht würden und die in Stoßzeiten aushelfen können. Sie empfangen dann mittels einer schon verfügbaren App die Fahraufträge aus der Zentrale auf ihrem Smartphone. Dafür musste die Software in der Zentrale – sie kommt aus dem Hause Seibt und Straub – angepasst werden. Zudem müssen die Fahrer eingewiesen werden. Nach Entwicklung und Probelauf kann das Konzept noch im Februar starten. prh
Symbolfoto: Canshun, cc by-sa 1.0
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