Der Uber-Großinvestor Benchmark Capital hat seine Klage gegen Kalanick wegen Betrugs zurückgezogen. Das war Teil des Deals mit SoftBank, der jetzt eine Machtverschiebung in Ubers Vorstand zur Folge hat.
Die Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft Benchmark hatte im vergangenen Jahr Klage wegen Betruges gegen den ehemaligen CEO von Uber, Travis Kalanick, eingereicht. Man wollte damit Kalanicks verbliebene Macht im „Board“, dem obersten Führungsgremium Ubers, deutlich verringern. Man stellte in Aussicht, die Klage fallen zu lassen, wenn Kalanick Anteile sowie Stimmrechte abgibt. Der Streit in Ubers Vorstand brach offen zu Tage.
Mit dem asiatischen Telekommunikations- und Technologie-Unternehmen Softbank und weiteren Investoren hatte man bereits potenzielle Käufer, jedoch wurde der Handel erst im Januar abgeschlossen. Kalanick verkaufte knapp 30 Prozent seiner Anteile. Auch Benchmark entledigte sich 15 Prozent der Anteile zu einem sehr niedrigen Preis. Unter den Verkäufern war auch Gründer Garret Camp.
Insbesondere Kalanick gibt Stimmrechte ab und die „Super-Stimmrechte“ für Gründer und frühe Investoren entfallen in Zukunft. Kalanick bleibt im Vorstand, aber hat jetzt deutlich weniger Einfluss. Benchmarks Vertreter im Vorstand der Firma wird Matt Cohler. Rajeev Misra wird Softbank im Board vertreten. Der Top-Manager wies bereits an, dass Uber in Europa wachsen müsse.
Benchmark hatte bereits länger vor, das Risiko zu minimieren, Anteile abzustoßen und vor allem Kalanick loszuwerden. Die Klage gegen Kalanick trug dabei sicherlich zum Verkauf an Softbank bei. Durch den außerbörslichen Anteilshandel sank Ubers Wert auf knapp 50 Milliarden Dollar. Fonds und anderer Anleger, die größere Pakete in ihren Portfolios haben, mussten ihre Werte bereits nach unten korrigieren. prh
Symbolfoto: Dan Taylor, cc-by-sa 4.0
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