Nach Informationen verschiedener Medien hat einer der ersten und wichtigsten Investoren Ubers, die Investmentbank Capital Benchmark, am gestrigen Donnerstagabend Klage gegen Travis Kalanick wegen Betrug, Verletzung treuhänderischer Pflichten und Vertragsbruch eingereicht.
Kalanick wolle seine Position ausnutzen, um Aufklärung über sein Missmanagement zu verhindern und sein Comeback als CEO zu sichern – zu Ungunsten der Teilhaber, Angestellten, der Fahrer und der Kunden, heißt es in der Klageschrift. Benchmark möchte eine Vereinbarung von 2016 rückgängig machen, die es Kalanick faktisch ermöglicht, zu den acht Personen im Vorstand drei zusätzliche Sitze zu bestimmen. Kalanick machte davon erst Gebrauch, nachdem er als CEO -auch auf Betreiben Benchmarks- gefeuert wurde, und zwar in dem er sich selbst auf einen der drei Posten installierte und nun bekanntermaßen nach Verbündete suchte, um die beiden anderen Posten zu besetzen. Dem Magazin Forbes zu Folge hält Kalanick 10 % der Unternehmensanteile und 16 % der Stimmanteile. Benchmark hält 13 % der Anteile und 20 % der Stimmen.
Kalanicks unangemessenes Verhalten würde Uber irreparablen Schaden zufügen und nicht nur die Reputation der Firma beschädigen, sondern sie auch „regulatorischen und anderen Risiken“ aussetzen, schreibt Benchmark in der Klage. In dem Schriftstück werden die Geschehnisse aufgeführt, die zur Entlassung Kalanicks geführt haben, von dem Skandal über die systematische Vertuschung sexueller Belästigung, über die Greyball-Affäre bis hin zur Klage von Waymo gegen Kalanick wegen Industriespionage.
Benchmark gab zuvor den (illusorischen) Tweet aus, das Uber in zwei Jahren bis zu 100 Mrd. Dollar wert sein könnte. Ein Sprecher Kalanicks ließ verlauten, dass die Klage ohne Basis sei und von falschen Anschuldigungen gespickt sei. Uber verweigerte eine Kommentierung. prh
Foto: Uber
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