Wer sich gegen Rechtsverstöße von Mietwagenfahrern wehrt, lebt zunehmend gefährlich. In einer Kleinstadt nahe Bonn wurde letzte Woche durch die Eskalation eines Konfliktes offenbar, dass Uber-Fahrer zum Teil in mafiöse Strukturen eingebunden sind. Ein Video zeigt, mit welcher Brutalität die Beteilgten vorgingen.
Die Unübersichtlichkeit des Falles sorgt für Unklarheiten und Widersprüche in den Medien, die versuchen, das Geschehen einzuordnen. Schauplatz ist der Bahnhofsvorplatz in Siegburg, einer 42.000-Einwohner-Stadt gut zehn Kilometer nordöstlich von Bonn. Hier befindet sich an der Bahnstrecke Köln – Frankfurt am Main ein Haltepunkt für ICE-Züge, dessen Lage die Deutsche Bahn durch die Benennung „Siegburg/Bonn“ aufzupeppen versucht, und der folglich in einem Maße von Fahrgästen frequentiert wird, der den Bahnhof nicht nur für das legale Taxigewerbe zu einer wichtigen Einnahmequelle macht, sondern auch Begehrlichkeiten bei den Anbietern illegalen taxiähnlichen Verkehrs weckt, sprich bei den Uber-Fahrern, zu deren Geschäftsgrundlage das Ignorieren von Recht und Gesetz zählt.
Ausgangspunkt des Konflikts am vergangenen Freitag, der sich zu einer Schlägerei zwischen sieben Männern entwickelte, war offenbar die provokante illegale Aufstellung eines Uber-Mietwagens in Sichtweite des dort eingerichtenen Taxi-Halteplatzes gegen 17 Uhr. Wie die „Rheinische Post“ auf ihrer Internetseite eine Polizeisprecherin zitiert, sei der Uber-Fahrer „nahe der Taxibucht an der Konrad-Adenauer-Allee“ von einem Taxifahrer unter Androhung der Verständigung der Polizei „des Platzes verwiesen“ worden.
Der Uber-Fahrer bemühte sich dann offenbar seinerseits um Verstärkung, ungeachtet der Tatsache, dass der Taxifahrer im Recht war und er selbst auf der illegalen Seite (Mietwagen müssen nach jeder Fahrt zu ihrem Betriebssitz zurückkehren und dürfen sich nicht bereitstellen): Minuten später fuhr laut Zeitungs- und Augenzeugenberichten ein weißer Transporter vor (er kam nach Insider-Aussagen aus dem benachbarten Troisdorf), aus dem zwei Männer stiegen, um den Uber-Fahrer zu unterstützen. Einer von ihnen ist der im Video unten zu sehende junge Mann mit nacktem Oberkörper, der sich sehr agil durch die Szene bewegt und sehr kräftig zuschlägt, wie gleich in der dritten Sekunde des Mittschnitts zu sehen ist.
Daraufhin seien dem Taxifahrer, drei Kollegen zu Hilfe geeilt. Der darauf folgende Streit wurde handgreiflich, wie aus Aussagen der Polizeisprecherin und aus einem Amateurvideo hervorgeht, das von einem Augenzeugen vor Ort aufgenommen wurde (zum Video siehe unten). Wie das Online-Portal die Polizeisprecherin zitiert, stießen im Zuge der Auseinandersetzung„auch zwei Personen aus den jeweiligen Lagern mit den Köpfen gegeneinander.“ Aus dem Handgemenge heraus sei ein Taxifahrer getreten worden, woraufhin ein Kollege einen Radmutterschlüssel aus dem Fahrzeug geholt und einen Uber-Fahrer angegriffen habe.
In dem Smartphone-Video, das in den sozialen Medien die Runde macht, ist zu sehen, wie die Männer auf der Straße um die stehenden Taxis herum aufeinander einschlagen und ‑treten.
Irritierend an der Aufnahme sind die hörbaren Kommentare der Augenzeugen, die das Geschehen nicht verurteilen oder über Möglichkeiten einer Unterbindung sprechen, sondern zunächst eher amüsiert mitfiebern und sich noch mehr Brutalität wünschen: „Da liegt ja immer noch keiner, Alter. Also wie kann man so lange schlagen und keiner liegt, Alter?“ – „Alles Pussys, Junge.“ – „Willkommen im besten Deutschland!“ Erst, als der Kampf zum Teil auf den Stufen zum Bahnsteig liegend fortgesetzt wird und zwei Männer mehrfach auf am Boden befindliche Personen einschlagen, reagieren auch die zuvor belustigten Passanten, deren Stimmen nur aus dem Off zu hören sind, empört: „Junge, der schlägt auf den, der am Boden liegt, was ist das denn für ein Hurensohn? … Ehrenloses Schwein, Junge. … Alter, der hat die Fresse blutig.“
Nach Medienberichten sind vier oder fünf Männer derart verletzt worden, dass sie mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Ein Taxi sei beschädigt worden. „Wir ermitteln nun unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung“, wird die Polizeisprecherin zitiert.
Der „Generalanzeiger“ gibt die Aussage eines Taxifahrers wieder: „Ein Uber-Fahrer stellte sich deutlich sichtbar und provokant ohne Fahrauftrag direkt gegenüber dem Taxihalteplatz auf. Daraufhin gingen die Siegburger Taxifahrer zu ihm und forderten ihn auf, den Bereich zu verlassen.“ Das hätte der Uber-Fahrer offenbar als Bedrohung aufgefasst, so dass die Situation eskalierte.
Weiter wird der Fahrer zitiert, solche Streitereien, die meist verbal blieben, gebe es häufiger, würden aber nicht öffentlich bekannt. „Taxifahrer machen Uber-Fahrer regelmäßig auf deren illegales Verhalten aufmerksam – etwa darauf, dass sie sich an Stellen bereitstellen, an denen es nicht erlaubt ist, oder dass sie die Rückkehrpflicht nicht einhalten.“ Ein Einzelfall sei die Situation abgesehen vom Grad ihrer Eskalation dennoch nicht, denn ein Uber-Fahrer soll auch den Vater des zitierten Kollegen, der ebenfalls im Taxigewerbe tätig ist, schon bedroht haben. ar
Lesen Sie zu diesem Vorfall auch den Kommentar der Taxi-Times-Redaktion.
Beitragsbild: Bilder aus dem kursierenden Whatsapp-Video









Hiermit werde ich nun etwas tun, was ich niemals tun wollte.
Es ist mein Versuch, die rechtlich sauberen Wege zu unterstützen, den kriminellen Taten von Uber,Bolt&Co und ihren Handlangern den Boden zu entziehen. Die Fahrgäste der Geiz-ist-geil-Fraktion werden jammern. Muß egal sein.
AUFRUF
Ich bitte darum, fotografieren Sie alle verdächtigen Mietwagen und auch die nicht-konzessionierten Pseudotaxis, notieren Sie die Orte und Fahrtwege, wenn möglich auch den Besetzt-oder Frei-Status.
Und reichen Sie diese Informationen bitte weiter an die für die Überwachung des gewerblichen Personenverkehrs zuständigen Stellen. Das ist hier in München das Kreisverwaltungsreferat. Andernorts heißen sie eventuell nur anders.
Auch diese dann umfangreichen Standortdaten werden dazu beitragen, diese mafiösen kriminellen Handlungen zu unterbinden. Sofern unser Rechtsstaat nicht endgültig vor globalen Rechtsbrechern und Antidemokraten kapituliert.
Nun, der offizielle von dir beschriebene Weg hat das Verhalten der Uber-Fahrzeugführer verschlimmert und nicht dem Taxigewerbe geholfen. Meine sehr genauen und gerichtsfesten Dokumentationen dazu beziehen sich auf den Zeitraum 08-2018 bis heute. Hast du noch eine andere Idee?
Schuldumkehr ist ein Fehler. Zuwenig dieser Daten und inkonsequente Auswertung ist aber änderbar!!
Schuldumkehr verstehe ich jetzt nicht. Unsere Datenlage beziehen sich auf mehr als 220 Fälle. Das ist nicht zu wenig. Ich weiß, dass es so nicht weitergeht. Auch mit der Gewalt, darf es nicgt weitergehen!. Es wird aber die konsequente Folge des Politikversagens sein.dumk
Alles mafiöse Strukturen
Ich bin über 30 Jahre in einer westdeutschen Großstadt Taxi gefahren. Früher gab es körperliche Übergriffe von Taxifahrern nur, wenn ein Kollege bedroht oder überfallen worden war. Auch mir halfen die Kollegen nach einem Angriff auf mein Leben, den einschlägig vorbestraften Täter festzuhalten, bis die Polizei vor Ort war. Ei ne derartige Eskalation von Gewalt war bis vor 20 Jahren nicht denkbar.
Ich frage mich wirklich, ob ich ein paar Euro sparen muss, wenn ich dann von einem mutmaßlichen Gewalttäter durch die Stadt gefahren werde…es würde mir nicht im Albtraum einfallen. Auch wenn jetzt wieder alle in einen Topf geworfen werden – Taxifahrer haben immer einen Personenbeförderungsschein und würden durch derartige Prügeleien riskieren, diesen zu verlieren!
In Berlin fahren Taxis mit uber-werbung rum. Muss ich das verstehen? Nein. Die ganzen Verbände die eigentlich die Taxis unterstützen sollten lassen sich von der Politik einlullen. Was hilft wirklich ? Warum machen Taxis nicht mal eine Stadt nach der anderen zu und verteilen Flugblätter mit den Machenschaften von uber und Co. ???
Schade, so schade. Der Kollege mit dem Schraubenschlüssel wird wohl seinen P-Schein, gar FS abgeben müssen. Denke ich mal. Mindestens aber ein sehr saftiges Strafverfahren wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung. (Unabhängig davon wie genau der Geschlagene verletzt wurde – das ist dann noch Teil einer weiteren Privatklage).
Eine urteilsmildernde Notwehrsituation war hier keinesfalls nicht gegeben, auch kein Affekt.
Schade, hätte er nicht tun sollen. Zumal nun klar auf Video.
Ansonsten kann man durchaus sehen, ganz im Tenor des Artikels, dass hier wirklich kriminelle Strukturen am Werke sind, die das ganze UBER-Geschäft betreiben.
Fuhrunternehmer hingegen, die weitgehend legal arbeiten möchten, arbeiten nicht mit UBER, können sie auch schlicht nicht.