New Yorker Taxigeschäfte von Donald Trumps Anwalt hinterließen einen Haufen an unbezahlten Strafen und Steuern. Cohen macht seine umstrittenen Geschäftspartner verantwortlich: die „Taxibarone“ Gene Freidman und Symon Garber.
Bei einer Hausdurchsuchung bei Michael Cohen am Montag beschlagnahmten die Ermittler des FBI unter anderem auch Unterlagen aus Cohens Taxigeschäften. Der Anwalt von Donald Trump, Michael Cohen, war als Eigentümer von mehreren New Yorker Taxi-Unternehmen in zwielichtige Geschäfte verwickelt, spekulierte wahrscheinlich mit Lizenzen und hat anscheinend erhebliche Steuerschulden daraus. Die Hausdurchsuchung wurde im Rahmen der Ermittlungen wegen einer möglichen Beeinflussung der US-Präsidentenwahl 2016 durchgeführt.
30 Taxikonzessionen vermietet -oder vermietete- Cohen seit 2006 für 69.000 Dollar monatlich an den „Taxibaron“ Garber, gebürtiger Russe, der etliche Taxifirmen in New York, Chicago und Moskau kontrolliert. Garber vermietete seine Taxis zu Wucherpreisen an Fahrer und wurde 2014 von New Yorker Behörden zu einer Strafe von 1,6 Millionen Dollar verurteilt, jedoch ist nicht klar, ob die Geschäftsbeziehungen zu Cohen dabei noch bestanden.
Auf Cohens Namen oder den Namen seiner Frau sind 17 Taxi-Unternehmen mit insgesamt 34 Konzessionen angemeldet. ‚Daily News New York‘ berichtete, dass aus mehreren unbezahlten Steuerbescheiden eine persönliche Steuerschuld in Höhe von mindestens 53.836 Dollar aufgelaufen wäre. Darunter war eine Gebühr von 50 Dollarcent je Tour, die zur Finanzierung des New Yorker ÖPNV abgeführt werden muss, die Cohen aber nie bezahlte. Wie viele Betriebe ihm tatsächlich gehören, ist unklar. Cohen widersprach den Zahlen, wollte aber keine Richtigstellung abgeben. Für „die Unordnung“ bei der Geschäftsführung machte er seinen Verwalter Evgeny Freidman verantwortlich.
Auch an den umstrittenen New Yorker „Taxi King“ Evgeny ‚Gene‘ Freidman hatte der Anwalt des US-Präsidenten Trump, Imobilien-Magnat der Metropole, Taxikonzessionen vermietet. Der Sohn russischer Einwanderer, derzeit angeklagt wegen Diebstahl und Morddrohung, soll laut ‚BuzzFeed‘ die Hälfte der Taxikonzessionen Cohens verwaltet haben. Der Bundesstaat New York macht aus den Taxigeschäften Forderungen in Höhe von fünf Millionen Dollar gegen Freidman geltend. Er hatte bis zu 800 Taxilizenzen und wurde später beschuldigt, auf den üblichen Auktionen für Taxilizenzen die Preise hochzutreiben, um den Wert seiner eigenen Anlagen zu steigern. Im letzten Herbst hat die Citibank Lizenzen wegen Freidmans 2015 angemeldeten Bankrotts eingezogen und versteigern lassen. Im April 2017 untersagte die Genehmigungsbehörde Freidman das Führen von Taxi-Unternehmen.
Cohen ist den Berichten zu Folge durch Taxikonzessionen zu Wohlstand gekommen, schrieb ‚The Real Deal‘ bereits im Februar. Der Wert der Taxikonzessionen in New York City erreichte 2013 Spitzenwerte von bis zu einer Millionen Dollar. Jetzt liegen sie wegen der Konkurrenz von Uber und Lyft deutlich unter 200.000.
Bereits in den frühen 90er Jahren ist laut ‚BuzzFeed‘ der Schwiegervater Cohens, Fima Shusterman, wegen Steuerbetrug, Geldwäsche und des systematischen Betruges angeklagt worden. Damals sei der Steuerberater Harold Wapnick, der für 13 Prozent Steuererklärungen der New Yorker Taxis bearbeitet habe, durch einen verkabelten, verdeckten Ermittler überführt worden. Shusterman kam mit einer geringen Geldbuße und einer Bewährungsstrafe davon.
Die Ermittler Robert Muellers befragten Zeugen nach Beziehungen zu 40 Firmen und Personen im Zusammenhang mit Cohens Taxi-Geschäften und überprüften auch Geldflüsse. Offenbar wurden dabei eine Reihe von weiteren Unregelmäßigkeiten aufgedeckt, die aber wahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit einer möglichen Wahlbeeinflussung oder mit der angeblichen Verbindung des Wahlkampfteams zur russischen Unterwelt stehen. prh
Foto: Octagon, cc by 3.0
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.