Mit finanzieller Unterstützung durch den Bund will der niedersächsische Landkreis Vechta untersuchen lassen, inwiefern so genannte ÖPNV-Taxis eingesetzt werden könnten, wenn es keine passenden Bahn-, Bus- oder Rufbusangebote gibt. Das Projekt startet im Februar, mit den in Frage kommenden örtlichen Taxi- und Mietwagenunternehmen will man bereits jetzt sprechen.
Der Landkreis habe für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Integration von Taxi- und Mietwagenfahrten in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im bundesweiten Wettbewerb „LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen“ eine Förderzusage von bis zu 180 000 Euro gewonnen, berichtete die Nordwest-Zeitung in dieser Woche. In einem auf drei Jahre angelegten Projekt mit Start am 1. Februar 2020 sollen Taxis und Mietwagen digital buchbar als Sammeltaxis zum Einsatz kommen. So ließen sich landkreisweit Reiseketten schaffen und Anschlussverbindungen besser erreichen, teilte der Landkreis mit.
„Wir werden als erstes auf die Taxi- und Mietwagenunternehmen im Landkreis zugehen, um das Konzept gemeinsam zu erarbeiten. Für einen zukunftsfähigen ÖPNV im Landkreis Vechta ist das eine große Chance“, zitiert die Nordwest-Zeitung den Landrat Herbert Winkel.
Ebenfalls zitiert wird Florian Wegmann, der das Projekt entwickelt hat und sich mit seiner Lösung bewusst gegen den Trend setzt, dass derzeit zahlreiche neue Mobilitätsformen durch private Anbieter wie Uber oder Moia eingeführt werden würden, die in Konkurrenz zum ÖPNV und zum Taxi- und Mietwagengewerbe agieren würden. „Dagegen setzt der Landkreis Vechta darauf, dass durch eine Zusammenarbeit des ÖPNV mit den örtlichen Taxi- und Mietwagenunternehmen ein zukunftsfähiges öffentliches Mobilitätssystem entsteht, das allen Bewohnerinnen und Bewohnern in ländlichen Räumen eine bessere Mobilität ermöglicht.“
Das Projekt in Vechta ist eines von insgesamt 43 Projekten, für das der Bund im Rahmen von „LandMobil – unterwegs in ländlichen Räumen“ eine Förderzusage erteilt hat. Er will damit Projekte fördern, die die Mobilität der Menschen im ländlichen Raum verbessern und so einen Beitrag zu Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge leisten. Die ausgewählten Projekte sollen Vorbildcharakter für andere Regionen haben.
Die Erwartungen an den Feldversuch in Vechta erläutert die CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher ebenfalls in der Nordwest-Zeitung: „Eine gute Infrastruktur gehört für mich nicht nur zur Grundversorgung, sondern ist außerdem ein wichtiger Standortfaktor für attraktive und lebendige ländliche Räume. Dazu wird das Projekt aus Vechta seinen Beitrag leisten.“ jh
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Das ist ja mal was ganz neues! AST (AnrufSammelTaxi) und ALF (AnrufLinienFahrt) gibt es in Bielefeld schon lange. Ein Angebot der MoBiel.
Wird nun aber den Taxiunternehmen im Randbereich weggenommen und durch das Modell „Anton“ ersetzt.
Kleinbusse die virtuelle Haltestellen anfahren…… (Ist das nicht wie Moia?). Buchbar nur über eine APP!!!
Somit lohnt es sich für Taxiunternehmen in Bielefeld nicht mehr, im Randbereich die Fahrzeuge bereitzustellen.
Mal schauen wie sich das in Vechta entwickelt…..
Ist das Taxigewerbe nicht schon Teil des ÖPNV (Ergänzung zum ÖPNV…!!)?