Im Alter von nur 67 Jahren ist der frühere 2. Vorsitzende der Berliner Taxi-„Innung“ verstorben. Rolf Feja war jahrelang in den Medien als „Gesicht des Berliner Taxigewerbes“ präsent. Bundesweit wird er immer mit dem Begriff der „Scheuerwehr-Tour“ verbunden bleiben.
Für viele völlig unerwartet ist Rolf Feja am Mittwoch gestorben. Wie die Berliner Taxi-„Innung“ auf ihrer Internetseite schreibt, nimmt der Verband schweren Herzens Abschied von einem engagierten Mitglied und einem „wertvollen Freund“. Auch der Bundesverband Taxi und Mietwagen, in dem Rolf Feja im gewerbepolitischen Ausschuss mitgearbeitet hat, trauert um einen „außergewöhnlichen Kollegen und einen guten Freund“.
Feja war von 2017 bis 2021 der 2. Vorsitzende des Verbandes und genoss eine gewisse Präsenz in den Medien, nicht zuletzt aufgrund seiner aufgeschlossenen und kommunikativen Art, und weil er für viele den typischen „Berliner Kutscher mit Herz und Schnauze“ verkörperte (hier ein Beispiel). Dadurch wurde er als Symbolfigur gesehen und galt zugleich als freundlicher, nahbarer Ansprechpartner ohne jede Arroganz für alle Belange des Taxigewerbes.
Im Zuge der „Scheuerwehr-Tour“ erlangte Feja im Sommer 2019 auch bundesweite Bekanntheit, als er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM), Michael Müller und dem heutigen Präsidenten Herwig Kollar die 16 deutschen Landeshauptstädte bereiste.
Auch dank dieser Aufklärungstour, bei der Rolf Feja in drei Wochen mehrere tausend Kilometer quer durch Deutschland fuhr, an jeder Station die Bühne für eine Mahnwache und für die jeweilige Kundgebung aufbaute, konnten letztendlich die Pläne Scheuers für eine Uber-freundliche Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes verhindert werden. Michael Müller hatte damals dem „Eisernen Rolf Feja“ ausdrücklich für sein Engagement gedankt. 2019 wurde Rolf Feja dafür vom Bundesverband mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
In Erinnerung bleiben wird Rolf Feja auch als einer der vielen Taxiunternehmer, die zu Beginn des Ukraine-Krieges in ihren Taxis Hilfsgüter in das angegriffene Land brachten. Feja hatte damals seinen Taxibus mit einem großen Türaufkleber „Solidarität füpr die Ukraine“ versehen und war gemeinsam mit Matthias Tüxen, dem Pressesprecher des Bunderverbands, 2.000 Kilometer bis zum polnischen Grenzort Przemysl gefahren, um von dort Flüchtlinge nach Deutschland zu bringen. Taxi Times hatte über die Tour berichtet und die Spritkosten übernommen.
Mit Rolf Feja verliert das Berliner wie auch das bundesdeutsche Taxigewerbe einen aufrechten Kämpfer für die Branche. Es verliert einen Vollblut-Taxiunternehmer, der das Herz immer am rechten Fleck hatte. Ein Herz, das nun nicht mehr schlägt. RIP, lieber Rolf! red
Foto: Taxi Times
Habe ihn auch als sehr freundlichen, sympathischen und engagierten Kollegen kennenlernen dürfen.
Mein Herzliches Beileid. ❤️❤️❤️